LuhKulTour auf dem “Heiligen Berg”

Luhe-Wildenau. In die mittelböhmische Bergbaustadt Příbram bei Pilsen führte eine Fahrt von LuhKulTour. Weit sichtbar, auf einem Hügel gelegen, ragt die wohl älteste und bedeutendste Wallfahrtskirche Tschechiens empor. Eine beachtliche Zahl an Mitfahrern nahm den Aufstieg zum „Svata Hora“, wie der „Heilige Berg“ im Tschechischen heißt, über die 400 Meter lange und 343 Stufen zählende überdachte Treppe.

Von Gabi Preißer

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Die Gruppe vor der Kapelle des Heiligen Joachims und der Heiligen Anna

Erbaut wurde diese vom weltbekannten Architekten und Baumeister Kilian Ignaz Dientzenhofer. Dientzenhofer und Carlo Lurago waren auch für die Gestaltung der Kirche Mariä Himmelfahrt verantwortlich. Papst Pius X. zeichnete Svata Hora mit dem Ehrentitel „Basilika minor“ aus, der die religiöse Bedeutung des Gotteshauses unterstreichen sollte. Die Basilika besticht unter anderem mit einem wertvollen silbernen Hochaltar und einer Marienstatue aus Birnenholz.

Svata Hora LuhKulTour auf dem "Heiligen Berg"
Josef Frischholz an der Orgel

Gemeinsamer Gottesdienst in der Basilika

Pfarrer Alfons Forster aus Michldorf gestaltete in dieser Basilika den Pilgergottesdienst, zu dem auch eine Gruppe aus Weiden mit Domkapitular Dr. Josef Ammer stieß. Josef Frischholz begleitete die Lieder auf der erst 2018 restaurierten Orgel. Das anschließende Mittagessen wurde im Refektorium und seinen Nebenräumen eingenommen, bevor in einer interessanten Führung die Pilgerstätte genauer unter die Lupe genommen wurde.

Besonders die vier an den jeweiligen Ecken der offenen Umgänge gelegenen Kapellen beeindruckten, vor allem durch die Stuckarbeiten und die reichlich verzierten und bemalten Deckenausschmückungen. Nach den Städten ihrer Spender benannt, zeigen die Kapellen auch in die entsprechenden Himmelsrichtungen. Die Kapelle der Hl. Maria Magdalena, mit künstlichen Tropfsteinen einer Grotte ähnelnd, konnte ebenfalls besichtigt werden.

Svata Hora LuhKulTour auf dem "Heiligen Berg"
Beim Pilgergottesdienst mit Pfarrer Alfons Forster in der Basilika

Vorbei am tschechischen Jakobsweg

Zweites Ziel war Nepomuk, die Geburtsstadt des gleichnamigen Heiligen. Auch hier hatte die Gruppe eine Führerin, die mit ihrem fundierten Wissen überzeugte. Unmittelbar neben der Jakobskirche, an der ein Teil des tschechischen Jakobsweg vorbeiführt, steht das ehemalige Wohnhaus des Komponisten Jakub Jan Ryba. Seine Weihnachtsmesse, die in vielen Weihnachtsgottesdiensten aufgeführt wird, kennt in Tschechien „jedes Kind“.

Svata Hora LuhKulTour auf dem "Heiligen Berg"
Die Gruppe vor dem Eingang zur Pilgerstätte Svata Hora

Die zweite Kirche, wieder ein Dientzenhofer-Bauwerk und dem Hl. Johannes von Nepomuk geweiht, steht in der Nähe des Nepomuk-Denkmals am Stadtplatz. Der Sage nach wollte der böhmische König Wenzel von Johannes von Nepomuk, dem Beichtvater seiner Gattin, wissen, was diese ihm anvertraut hatte. Weil Johannes aber das Beichtgeheimnis wahrte, ließ ihn Wenzel ermorden und in Prag von der Karlsbrücke in die Moldau werfen.

Svata Hora LuhKulTour auf dem "Heiligen Berg"
Der Barocksaal des Refektoriums brachte die Besucher zum Staunen

Ein gemütliches Abendessen beim „Svejk“ bildete den kulinarischen Abschluss dieser Wallfahrt.

Svata Hora LuhKulTour auf dem "Heiligen Berg"
Die beeindruckende Deckenausschmückung in der Prager Kapelle
Svata Hora LuhKulTour auf dem "Heiligen Berg"
Die Kapelle Maria Magdalena
Svata Hora LuhKulTour auf dem "Heiligen Berg"
Ein Fensterbild in der Nepomuk Kirche

Fotos Gabi Preißer

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