Schrein sorgt für Gesprächsstoff

Weiden/Marienbad. Das böhmische Marienbad eröffnet die Sommerkursaison – mit dabei, das ist inzwischen zur guten Tradition geworden – ist auch der Verein “Weidener Städtepartnerschaften”. 

35 Mitglieder und Freunde traten die Reise zur nächstgelegenen Partnerstadt Weiden an. Trotz aller Tradition war es heuer eine Premiere: „Sturm, Gewitter, Hagelschauer und Starkregen erinnern eher an den Winteranfang als an eine Sommerkursaison“ – so ein Mitglied. Die sonnigen Augenblicke dazwischen genossen die Weidener um so mehr.

Die Zeit verging wie im Flug: Handwerkerjahrmarkt, Musik an den Kolonaden, die „singende Fontäne“ gab ihre musikalische und optische Visitenkarte ab, Segnung der Marienquelle im Kurhaus oder tschechische Spezialitäten an den Imbissständen, Kurmode im Wandel oder historische Trachten – alles unterhielt die Besucher. Die Reiseleiter Andreas Servit und Joachim Strehl entführten die Weidener in das benachbarte Becov nad Teplou.

Die majestätische Burg und das Schloss auf dem hohen Felsen inmitten des tiefen Tales über dem Fluss Tepla blicken mit ihren Gebäuden aus verschiedenen Jahrhunderten auf das malerische Städtchen Becov. Die Besiedlung der Gegend begann im frühen Mittelalter (die Burg wurde erstmals 1314 genannt), als das Zollhaus die Kreuzung der wichtigen Handelswege im Tal bewachte. 1969 wurde das Barockschloss für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der erste Stock ist dem „Fund des Jahrhunderts“, dem romanischen Reliquiar des St. Maurus gewidmet.

Schrein noch lange Gesprächsstoff

Die deutschsprachige Führerin brachte den Gästen die Geschichte nahe: „Der Maurusschrein gilt als die außerordentlichste Sehenswürdigkeit der Goldschmiedekunst in der Tschechischen Republik. Er wurde oft mit den tschechischen Krönungskleinodien verglichen. Seine Entdeckung im Jahr 1985 (nachdem er 40 Jahre lang vergraben und verschollen war) hält man für einen der größten Funde des 20. Jahrhunderts“.

Der sich in einem Tresorraum befindliche Schrein wurde wahrscheinlich zwischen 1225 und 1230 im belgischen Florennes hergestellt und beinhaltet die sterblichen Überreste des heiligen Maurus, Johannes des Täufers, Timotheus und Appolinares. Auf der Rückfahrt zum Abendessen im „Golfhotel Marienbad“ war der Schrein noch lange auf – und anregender Gesprächsstoff. Fazit der begeisterten Teilnehmer: „Es war sicherlich nicht die letzte Fahrt in die Partnerstadt Marienbad und die sehenswerte Umgebung in Böhmen“.

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