Elegant oder eher abgebrannt?

Tirschenreuth. Da scheiden sich die Geister. Die Verantwortlichen feiern es als Vorzeigeobjekt, in den sozialen Medien wird es heftig kritisiert: Das neue Feuerwehrhaus der Kreisstadt polarisiert.

Von Udo Fürst

Neues Feuerwehrhaus Tirschenreuth Symbol Symbolbild (2)
Das neue Feuerwehrgerätehaus am Rande Tirschenreuths. Einerseits hoch gelobt – andererseits kritisiert. Bilder: Udo Fürst

Als markanten Blickfang sehen es die einen, als verkohlt und abgewohnt bezeichnen es die anderen: Das von den Architekten Brückner & Brückner geplante neue Feuerwehrhaus in Tirschenreuth polarisiert. Stolz meinte Bürgermeister Franz Stahl bei der Einweihung des derzeit bedeutendesten Projekts der Kreisstadt: „Mit seiner unverwechselbaren Architektur ist der Neubau ein neuer Meilenstein in der Stadtentwicklung.“

Landrat Wolfgang Lippert sieht das Gebäude als ästhetische Besonderheit, die neugierig auf die Stadt mache. „Respekt für den Mut, dieses Projekt anzupacken.“ Das Gebäude sei elegant und imposant und spreche die Brückner-Sprache. Architekt Peter Brückner betonte: „Für uns ist das Leben und die Architektur unweigerlich miteinander verbunden.“ Die Länge, Höhe und Breite sei genauso wichtig wie die Tiefe der Gefühle, die in das neue Gebäude flössen. „Mittlerweile ist es unmöglich, sich den Standort ohne das Gebäude vorzustellen. Es ist ein selbstbewusster Teil der Umgebung. Als würde es sagen: ,Ich gehöre hier hin’.“

Ein Übungsturm wie kein zweiter!

In der Nordoberpfalz sei die Feuerwehrhalle mit dem Übungstrum beispiellos. Er sei stolz, mit wie viel Mut, Vision und Kraft dieser Bau entstanden sei. „Ich freue mich, dass aus dem Entwurf ein außergewöhnliches Gebäude entstanden ist, das nun mit Leben gefüllt wird.“

Witze in sozialen Medien

Im deutlichen Gegensatz zu den Lobeshymnen auf das 6,5 Millionen teure Gebäude stehen einige Kommentare in den sozialen Medien: „Schön ist das Gebäude nicht“, „“Schaut schon a bisserl abgewohnt aus“, „A bisserl verkohlt, man red halt drüber“, „Sieht aus wie abgebrannt. Ob das so gewollt ist?“ oder „Warum denn unbedingt schwarz? Warum?“, lauteten einige der kritischen Facebookposts. Eher lustig dagegen die folgenden Einwürfe: „Der Turm mit den zwei weißen Antennen erinnert an den Sears Tower in Chicago“ oder „Vielleicht sollten das ALE und die Feuerwehr einfach tauschen. Das wäre dann passend rot.“

Als hätte er die Kritik an der Bauweise und vor allem an der Farbgestaltung schon geahnt, meinte Wolfgang Fortelny, Vorsitzender der Patenfeuerwehr aus Waldsassen: „Die künstlerische Gestaltung zeichnet das neue Funktionsgebäude aus. Wer jetzt fragt ‚Muss das sein?‘ ist nur neidisch.“

Unbeeindruckt von all der Diskussion ist die Feuerwehr selbst. Sie freut sich auf ihr neues Zuhause und zieht offiziell mit allen Gerätschaften am 1. Juni um. Tags darauf lädt sie dann zum Tag der offenen Tür ein.

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Feuerwehrgerätehaus Tirschenreuth

Einige Daten zum neuen Feuerwehrgerätehaus: Das Areal ist insgesamt circa 6500 Quadratmeter groß, verfügt über 37 Parkplätze, eine große Fahrzeughalle mit zehn Stellplätzen, eine Waschhalle, Nebenräume, eine Atemschutzwerkstatt, einen 30 Meter hohen Übungsturm mit vier Ebenen und 126 Treppenstufen. Die Bauzeit betrug zwei Jahre. Gekostet hat der Neubau 6,5 Millionen Euro bei einer Förderung von 860 000 Euro.  [/box]

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