43 Jahre Ehrenamt – Norbert Meier, Spitzenreiter der Prüfer

Weiden/Wiesau/Regensburg. Über 10.000 Zwischen-, Abschluss- und Umschulungsprüfungen in rund 160 verschiedenen Ausbildungsberufen sowie etwa 10.000 Fortbildungsprüfungen vom Fachwirt bis zum Küchenmeister führte die IHK Regensburg für Oberpfalz/Kelheim im letzten Jahr durch. Das geht nicht ohne Prüfer – allen voran Norbert Meier, ehemaliger Berufsschullehrer in Wiesau. 

„Diese Zahlen unterstreichen eindrucksvoll die Bedeutung und den Umfang des Prüfungswesens“, betonte Vizepräsidentin Karin Siegert bei der jährlichen Prüferehrung der IHK an Bord der Kristallkönigin. Von den rund 4.200 Prüfern in der Oberpfalz und dem Landkreis Kelheim wurden bei der Feier 71 langjährig tätige Prüferinnen und Prüfer ausgezeichnet.

Ihr vorbildliches Engagement ist ein wichtiger Teil unseres gesellschaftlichen Lebens“

dankte Siegert den Geehrten, ohne die IHK-Prüfungen nicht denkbar wären. Mit ihrem Wissen bestimmten die Prüfer entscheidend die Qualität der beruflichen Bildung mit.

Spitzenreiter Norbert Meier

Die silberne Ehrennadel für über zehn Jahre Prüfertätigkeit erhielten 50 Prüfer, die goldene Ehrennadel verlieh Siegert an 14 Prüfer für über 20 Jahre. Sieben Prüferinnen und Prüfer wurden von Siegert mit dem Goldenen Ehrenbrief für 30 oder mehr Jahre Prüfertätigkeit ausgezeichnet. Gemeinsam kommen sie auf 243 Jahre ehrenamtliche Arbeit bei der IHK. Spitzenreiter war Norbert Meier, ehemaliger Berufsschullehrer am Staatlichen Beruflichen Schulzentrum Wiesau.

Er wurde für 43 Jahre Prüfertätigkeit geehrt und nahm für die IHK seit 1975 Prüfungen für Bauberufe, Bauzeichner sowie Aufbereitungs- und Verfahrensmechaniker ab. Klaus Kother liegt knapp dahinter – er prüft seit 42 Jahren Kaufleute im Einzelhandel. Johann Thumann, der im Beruflichen Schulzentrum Matthäus Runtinger beschäftigt ist, bringt es auf 34 Jahre Prüfertätigkeit für Kaufleute im Groß- und Außenhandel. Hermann Lang prüft seit 1986 Absolventen in Metallberufen, Mechatroniker und technische Produktdesigner. Klara Schober kann auf 32 Jahre Prüfertätigkeit für angehende Floristen zurückblicken. Gerhard Schindler, Prüfer für Metallberufe, und Richard Setzer, Prüfer für Bankkaufleute bei der Raiffeisenbank Neumarkt, wurden jeweils für 30 Jahre Prüfertätigkeit mit dem Goldenen Ehrenbrief ausgezeichnet.

Nah an der Jugend

Prüfen bedeute Teamwork und dieses bringe viele persönliche und berufliche Vorteile mit sich, waren sich die sieben Träger des Goldenen Ehrenbriefes einig. Die Prüferinnen und Prüfer im IHK-Prüfungsausschuss ermitteln und bewerten gemeinsam die Prüfungsleistungen. „Durch den Austausch mit anderen Prüfern bleibt man in seinem Fachbereich immer auf dem aktuellsten Stand“, sagte der Berufsschullehrer Johann Thumann. Der Einblick in die Betriebe ergänze den eigenen Unterricht. Die Prüfertätigkeit bringe Theorie und Praxis aus Berufsschule und Unternehmen näher zusammen, bestätigte auch Norbert Meier. Außerdem sei man als Prüfer nah an der Jugend dran und könne sich so besser in die Sicht von Schülern und Auszubildenden hineindenken. Das Team des Prüfungsausschusses stellt sich immer individuell auf jeden Prüfling ein. „Es muss gerecht zugehen, das ist wesentlich“, ist sich Meier sicher. Wichtig für die Zukunft sei, dass die Betriebe weiterhin Wert auf eine hochwertige Ausbildung legen, so Thumann. Es sei einer der besten Wege, gute Mitarbeiter zu gewinnen und den eigenen Fachkräftebedarf zu decken.

Bilder: Moosburger