„Jobstarter plus“ macht Kleinbetriebe zum Ausbildungs-Ass

Weiden. Mit dem Programm „Jobstarter plus“ fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bundesweit Projekte, die Impulse für die berufliche Bildung setzen und regionale Ausbildungsstrukturen verbessern.

Von Jürgen Wilke 

Sowohl das „Zentrum für regionale Bildung“ (ZRB) an der Volkshochschule Weiden-Neustadt (vhs) mit dem Projekt „klein & fein – Ausbildung mit Herz, Hand und Verstand“, als auch die Handwerkskammer Niederbayern–Oberpfalz mit dem Projekt „Machen – mit Ausbildung Chancen im Handwerk ergreifen und nutzen“ sind beide Jobstarter plus–Projekte und haben ein gemeinsames Ziel: die Klein- und Kleinstbetriebe zu unterstützen. In der Aula der vhs in Weiden startete kürzlich das Programm „Jobstarter plus“ für die Nordoberpfalz.

Ausbildungsstruktur verbessern

Der vhs-Geschäftsführer Stefan Frischholz begrüßte zur Auftaktveranstaltung Vertreter des Landratsamts Neustadt /WN, der Stadt Weiden, der IHK, der Handwerkskammer, der Agentur für Arbeit, der Schulverwaltung und Bildungsträger, der Politik und die Kooperationspartner. Frischholz verwies darauf, dass „Jobstarter plus“ eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2021 hat und die Projektträger 480.000 Euro Fördermittel zur Qualitätssteigerung der dualen Ausbildung in Klein- und Mittelbetrieben erhalten.

Andreas Keller, Bereichsleiter im Bereich Beratung von der Handwerkskammer Niederbayern Oberpfalz, sagt zum Projekt : „Wir wollen Impulse für die berufliche Bildung in der Region setzen und dabei vor allem die Ausbildungsstruktur verbessern.“ In seinem Referat verweist er darauf, dass das Vorhaben den Klein– und Kleinstbetrieben bis maximal 49 Mitarbeitern zugute kommt. Das Einzugsgebiet umfasst Niederbayern und die Oberpfalz. Die Ziele sind unter anderem: Steigerung der Attraktivität des Ausbildungsangebots, die Erhöhung der Ausbildungsbereitschaft, eine gute Positionierung auf dem Ausbildungsmarkt und die Gewinnung von Nachwuchskräften.

Andreas Keller Jobstarter Plus
Andreas Keller, Bereichsleiter im Bereich Beratung von der Handwerkskammer Niederbayern Oberpfalz

Kleine Unternehmen unterstützen

Die ZRB-Mitarbeiterin und Leiterin des Projekts „klein & fein“, Martina Knorr, erläutert ihre Aufgaben: Klein- und Kleinstunternehmen (KKU) sollen für die Ausbildung gewonnen und weiterhin unterstützt werden, denn diese Unternehmen haben zunehmend Schwierigkeiten ihre Ausbildungsplätze mit motivierten und zum Betrieb passenden Jugendlichen zu besetzen. Hier setzt das Projekt „klein & fein“ an, damit auch regionale KKU langfristig im Wettbewerb um qualifiziertes Personal bestehen können.

Martina Knorr Jobstarter Plus vhs Weiden
Martina Knorr, ZRB-Mitarbeiterin und Leiterin des Projekts „klein & fein“.

Das Unterstützungsangebot reicht von der Klärung der Ausbildungsberechtigung bis hin zur Hilfestellung, sich als Betrieb auf dem stark umworbenen Markt für junge Nachwuchskräfte zu positionieren. Mittels eines praktisch orientierten Berufe-Marketings sollen Betriebe passgenau mit potentiellen Auszubildenden zusammengebracht werden. Die regionale Vernetzung aller ausbildungsrelevanten Akteuren an der Schnittstelle Schule-Beruf ist ebenfalls Bestandteil dieser Arbeit.

Ein Dutzend Kooperationspartner

Für eine bestmögliche und nachhaltige Arbeit wird mit der Industrie- und Handelskammer sowie der Agentur für Arbeit kooperiert.

‘Jobstarter plus’ soll das Dienstleistungsangebot ergänzen und keinesfalls Doppelstrukturen aufbauen”

betont Martina Knorr. Derzeit gebe es zwölf Kooperationspartner. Stefanie Sommer, die Leiterin des Projekts „Machen“ der Handwerkskammer Niederbayern Oberpfalz, gibt ein Beispiel, wie Hilfe des Struktur–Förderprogramms in der Praxis aussieht: Nach einer Terminvereinbarung fährt ein Projektmitarbeiter zum betreffenden Betrieb. Dort wird besprochen: Wie ist der Unterstützungsbedarf? Wie ist der Betrieb aufgestellt und wie kann von der Planung der Ausbildung bis zu den Ausbildungsangeboten der Betrieb unterstützt werden?

Weidens Bürgermeister Jens Meyer freute sich, dass so Kleinstunternehmen geholfen werden kann. Dieses Projekt, bei dem Stadt und Land Hand in Hand arbeiten, sei ein Gewinn für die Gesellschaft. Der stellvertretende Landrat Albert Nickl sprach den Mitarbeitern und Verantwortlichen Strukturförderungsprogramm „Jobstarter plus“ seinen Dank aus. Der Pädagogische Leiter der Vhs Leonhard Dietrich lobte das gemeinsame Projekt, das dem Wohl der Region Oberpfalz dient.

Stefanie Sommer Jobstarter Plus
Stefanie Sommer, Leiterin des Projekts „Machen“ der Handwerkskammer Niederbayern Oberpfalz

Bilder: Jürgen Wilke 

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