Architektonisches Meisterwerk für Neustadt/WN

Neustadt/WN. Für acht Millionen Euro wurde beim Landratsamt eine Erweiterung geschaffen, die ihresgleichen sucht. Dabei vereint sich Alt und Neu zu einer gelungenen Einheit.

Von Udo Fürst

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Die großen Fenster gewähren Ausblicke in die Landschaft und das Geschehen um das Gebäude sowie Einblicke in das schmucke Gebäude.

Es ist dieser – nur scheinbare – Widerspruch zwischen Alt und Neu, zwischen Beton und Grün, der das Landratsamt so besonders macht. Bewegt man sich durch die langen Gänge im neuen Landratsamtsgebäude, kann man sich schon etwas eingeengt fühlen. Vielleicht sogar einbetoniert. Dieser erste Eindruck verflüchtigt sich aber, betritt man eines der freundlichen und hellen Büros, die sich entlang der Flure aneinanderreihen.

Grüne Oase

Komplett verschwunden ist jedes Engegefühl, blickt man aus den Fenstern des viergeschossigen Gebäudes, das 105 Beschäftigte in 58 Büroräumen beherbergt. Der Innenhof, eine grüne Oase inmitten all des Betons, gleicht einem neuzeitlichen Atrium und lädt zum Verweilen ein. Im Neubau wurde sehr viel Holz als Tragkonstruktion und beim Innenausbau verwendet. Auch die gesamte Innenhoffassade mit den Stützen sowie die Fenster sind aus heimischen Hölzern.

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Hier lässt sich‘s arbeiten: die Büros im Neubau des Landratsamtes präsentieren sich hell und freundlich

Die Decken bestehen aus einer Holzverbundkonstruktion mit Betonfertigteilelementen, ebenso aus Holz sind die Dachkonstruktion, Türen und Fenster, Einbaumöbel und Fußböden. Bei der Gebäudehülle wurde mit der 60 Zentimeter starken Leichtbetonfassade ein sehr hoher baulicher energiesparender Wärmeschutz umgesetzt.

Der Innenhof unterstreicht auch die architektonische Qualität des Neubaus und verleiht dem Neuen Schloss eine neue Wirkung. Die nahezu geschlossene Fassade zu den umgebenden Straßen greift das Element der historischen, aber abgebrochenen Schlossmauer wieder auf und interpretiert sie mit einer nur durch wenige Öffnungen unterbrochene Betonfassade. Die großen, bodentiefen Fenster gewähren Ausblicke in die Landschaft und das Geschehen um das Gebäude sowie Einblicke in das Gebäude. Durch zwei verglaste Übergänge wird die Verbindung mit dem Neuen Schloss hergestellt.

“Architektonisches Meisterwerk”

Durch die Ausnutzung der Geländetopografie und die niedrige Gebäudehöhe an der Knorrstraße rückt die imposante Ostfassade des Neuen Schlosses deutlich besser in das Straßenbild von Neustadt.

Bei der Einweihung des neuen Landratsamtes waren denn auch alle Redner begeistert. Landrat Andreas Meier: „Das Architekturbüro Bruno/Fioretti/Marquez hat ein architektonisches Meisterwerk unter Beachtung neuester ökologischer Aspekte geschaffen.“ Finanzminister Albert Füracker sah den Neubau als mutigen Schritt. Der Architekt habe ein gelungenes Bauwerk auf architektonisch höchstem Niveau geschaffen, eine perfekte Verbindung von Altertum und Moderne.

„Der Innenhof ist eine Oase und die acht Millionen Euro Baukosten sind gut angelegt.“ Der Architekt Professor Piero Bruno bezeichnete das neue Verwaltungsgebäude als kollegiales Werk, auf das man stolz sein könne. „Ein bisschen ist es auch unser Kind.“

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Bilder: Udo Fürst 

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