Schmierereien sorgen für Beinahe-Unfälle

Neustadt/Kulm. Übeltäter gesucht: Unbekannte verursachten mit falscher Linienführung auf der innerörtlichen Kreisstraße mehrere Beinahe-Unfälle.

Von Udo Fürst

Neustadt Kulm Schmierei
2142 Euro kostete die Beseitigung der zwei weißen Linien, die Unbekannte auf die Verbindungsstraße zwischen der Nord- und Südseite des Marktplatzes aufgemalt hatten. Bürgermeister Wolfgang Haberberger berichtete, dass die Polizei in diesem Fall des „schweren Eingriffs in den Straßenverkehr ermittle. Foto: Stadt

Große Aufregung in der Kulmstadt: Zum dritten Mal wurde die durch den Ort führende Kreisstraße mit Farbe beschmiert. Was Bürgermeister Wolfgang Haberberger und die Räte dabei besonders aufbrachte ist die Tatsache, dass es dadurch zu mehreren Beinahe-Unfällen gekommen sei. „Hier hört der Spaß auf. Das ist eine Straftat, was auch die Polizei bestätigt hat“, schimpfte Haberberger.

Empörung über Schmiererei

Während vor dem Rathaus wie gewohnt etwa ein Dutzend Gegner der Marktplatzsanierung lautstark jeden Befürworter des Projekts mit Pfiffen, Trillerpfeifen und Hupen empfingen, herrschte im Sitzungssaal Empörung über ein anderes Thema, das aber etwas mit den Protesten zu tun haben könnte: Bisher Unbekannte haben auf der Verbindung zwischen den beiden Marktplatzstraßen einen circa 20 Meter langen fiktiven Straßenverlauf mit nicht wasserlöslicher Farbe aufgemalt, der wohl suggerieren sollte, dass die Fahrbahn nach der umstrittenen Marktplatzsanierung nur noch sieben Meter breit wird.

Das ist eine unverschämte Hetze,

sagte der Bürgermeister und kritisierte, dass der oder die Täter neben einem gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr auch falsche Behauptungen in die Welt gesetzt hätten. Zum Beweis zeigte er einen Plan des Architekten, der an dieser Stelle eine Fahrbahnbreite von 12,60 Metern vorsieht.

Helmut Schäffler (Zukunft) berichtete von mehreren Beinahe-Unfällen, die sich deshalb an dieser Stelle ereignet hätten. Reiner Kopp (SPD) sagte, dass er sich fast selbst an den aufgemalten Linien orientiert habe. „So etwas ist kein Scherz“, so der Stadtrat. Zweiter Bürgermeister Karlheinz Schultes (CSU) zitierte den ermittelnden Polizeibeamten: „Er hat gesagt, dass es sich dabei ganz klar um einen schweren Eingriff in den Straßenverkehr handelt.“

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Der Plan des Architekturbüros, der den tatsächlichen Straßenverlauf darstellt. Statt der von den unbekannten „Malern“ suggerierten Breite von sieben Metern wird die Verbindung zwischen den beiden Ortsstraßen 12,60 Meter breit. Foto: Landschaftsarchitektur+

2.142 Euro, die der Steuerzahler zahlt

Auch die Räte Hermann Preißinger und Renate Fraunholz kritisierten diesen „Unfug und Populismus ohne Hirn“. Der Bürgermeister wies auch darauf hin, dass für diese dumme Aktion letztlich auch der Steuerzahler aufkommen müsse. „Weil eine besonders aggressive Farbe verwendet wurde, mussten wir eine Spezialfirma mit der Beseitigung beauftragen. Das hat uns 2.142 Euro gekostet.“

Die Stadt bittet nun eventuelle Zeugen um Hinweise auf die Tat. „Diese Aktion hat sicher länger gedauert, das müsste eigentlich bemerkt worden sein“, sagte Haberberger. In den nächsten Tagen wird nun ein entsprechender Aufruf an alle Haushalte in der Stadt verteilt.

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