Geheimnis über Weidens Storch gelüftet

Weiden. Seit Anfang Mai ist auch in Weiden wieder ein Weißstorchenpärchen beheimatet. Von Anfang an stand fest, dass Papa Storch ein „alter Bekannter“ ist, der bereits in den vergangenen drei Jahren hier sein Zuhause hatte. Bei seiner Partnerin waren sich allerdings alle einig, dass sie in der Storchensaison 2019 das erste Mal in Weiden ist. Jetzt ist das Geheimnis gelüftet, woher sie kommt. 

Von Jürgen Wilke 

Weiden Storch Mama Storch aus Schweden
Ein Webcam-Bild von Weidens Mama Storch mit Nachwuchs.

Es begann ein großes Rätselraten, woher die Störchin stammt, zumal sie zu der üblichen Beringung mit den Identifizierungs-Daten am anderen Bein noch drei Farbringe trug. Jetzt ist das Rätsel gelöst: Drei Experten vom Landesbund für Vogelschutz (LBV) haben vom Turm der Michaelskirche aus endlich per Fernglas und Kamera mit Teleobjektiv feststellen können, dass “Frau Storch” aus Schweden stammt.

Die Vogelberingung wurde erstmals im Jahre 1899 durch den Dänen H. D. Mortensen angewandt. Er beringte Stare mit Metallfußringen mit einer Nummer und einer Rücksendeadresse. Nach diesen Anfängen entwickelte sich die Vogelberingung zu einer weltweit angewandten Standardmethode zur Erforschung des Vogellebens. Sie gehört auch heute noch zu den Standardmethoden ornithologischer Forschung in der Welt.

Ein Ring, viele versteckte Infos

Neben dem Zugverhalten und den Zugwegen, geben sie auch Aufschluss über das Ansiedlungsmuster der Jungtiere, über ihre Lebenserwartungen, die Ortstreue, die Veränderung des Zugverhaltens und über Todesursachen. Auf dem Ring steht ein aus Buchstaben und Ziffern zusammengesetzter Code. Über ihn wird der Storch später identifiziert, es ist quasi sein Personalausweis. Auch der Name der Vogelschutzwarte ist angegeben.

Die Vogelschutzwarten in Deutschlands haben die Abkürzungen: DER: Vogelschutzwarte Radolfzell am Bodensee. DEW: Vogelschutzwarte Helgoland und DEH: Vogelschutzwarte Hiddensee/Ostsee. Im europäischen Ausland werden beispielsweise die Abkürzungen BLB für Belgien, IAB für Italien, HES für die Schweiz und SVS für Schweden verwendet. Einige Länder benutzen zudem Farbringe, die beim Weißstorch am zweiten Bein oder auch oberhalb des allgemein üblichen Ringes angebracht werden.

9.340 Kilometer bis nach Südafrika 

Zu den an der Vogelwarte Radolfzell belegten Rekordhaltern zählt ein Weißstorch, dessen Wanderung ihn von Baden Württemberg bis ins 9.340 km entfernte Strandfontein in Südafrika führte.

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