Vor 200 Jahren wurde der Wiederaufbau von St. Barbara abgeschlossen

Neudorf. Ein großer Tag für die Filialkirche Neudorf bei Luhe, aber auch ein großer Tag für Neudorf. Vor 200 Jahren wurden der Stolz der Neudorfer, die Kirche St. Barbara, nach einem verheerenden Brand wiederaufgebaut. Domkapitular Dr. Josef Ammer zelebrierte den Festgottesdienst und krönte den Gottesdienst mit einer beeindruckenden Predigt.

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Von Hans Meißner

Dir Ortsdurchfahrt von Neudorf war am vergangenen Sonntagvormittag an den Lichtmasten mit weiß/gelben Fähnchen geschmückt. Auch sieben Fahnen mit denselben Farben zierten die Häuser, überwiegend um die Kirche herum. Vor dem Gasthaus Schärtl versammelten sich immer mehr Menschen. Den anschließenden Kirchenzug führte die Blaskapelle Oberwildenau an, gefolgt von Landrat Andreas Meier, Bürgermeister Dr. Karl-Heinz Preißer mit einigen Mitgliedern des Marktgemeinderates, den Kirchengremien aus der Seelsorgeeinheit der Pfarrei Luhe und den kirchlichen und weltlichen Vereinen aus der Marktgemeinde und Chronist Josef Eimer.

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Für die Verkehrssicherung war die Neudorfer Feuerwehr verantwortlich. Vor der Kirche warte schon das Priesterduo, Domkapitular Dr. Josef Ammer und der Ortsgeistliche Arnold Pirner sowie Mesner Johann Schlegl mit seinen Ministranten. Da man schon davon ausgegangen ist, dass die Kirche an diesem Ehrentag zu klein sein wird, hatte man vor der Kirche schon Sitzmöglichkeiten aufgebaut. Ein musikalischer Genuss war der Kirchenchor St. Martin mit Leiterin Ulli Schwab.

Großbrand zerstörte Neudorf

Pfarrer Pirner erwähnte in seinen Einleitungsworten den verheerenden Großbrand 1814, der Neudorf komplett zerstört hat. Die Kirche St. Barbara, das einzige Gebäude im damaligen Neudorf, das aus Stein gebaut war, wurde ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogen. Dachstuhl und der Innenraum wurden zerstört. Vorrang hatte damals für die Neudorfer der Wiederaufbau der Häuser und Stallungen.

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Zu diesem schlimmen Ereignis kann 1816 noch der Sommer ohne Sonne und Kälte dazu, mit der Folge eines Ernteausfalles, verbunden mit einer Hungersnot. Nachdem die Neudorfer wieder ein Dach über dem Kopf hatten und für die Ernährung sorgen konnten, spukten sie in die Hände und gingen an den Wiederaufbau ihrer Kirche St. Barbara, die 1770 in dieser Form erbaut wurde. Bereits seit dem 14. Jahrhundert stand in Neudorf schon eine Kirche.

Dank für Unterstützung

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Der Kirchenvertreter, er wurde vom Bischof entsandt, ging sehr intensiv auf den Besuch von Jesus bei Martha und Maria ein. Maria hatte sehr schnell begriffen, dass es nicht nur materielle Dinge im Leben geht. Zwar sind das Arbeiten und das Schaffen der Menschen lebensnotwendig, aber das ist nicht alles, so Dr. Ammer. Man muss den Glauben leben und nicht nur zelebrieren. Gott lieben und deinen Nächsten wie dich selbst, dies lehrt uns die Bibel und sollte Maßstab für unseren Glauben sein. Unser Dank gilt heute den Menschen, die den Wiederaufbau von St. Barbara vollzogen haben, aber auch all denen die heute noch ihren Beitrag für die Filialkirche leisten. Die Ministranten brachten verschiedene Gaben, alle mit Bezug zur Kirche, an den Altar.

Zum Schluss dankte Kirchenpfleger den Geistlichen für den Gottesdienst, und allen die zum Gelingen dieses Festtages beigetragen haben. In seinem Schlusswort vor dem Segen, sagte Pirner, alles was man liebt, umarmt man, im Anschluss and en Gottesdienst wollen wir alle Hand in Hand einen Kreis um das Gotteshaus ziehen, symbolisch die Kirche umarmen.

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In einem Zug, in selber Formation, ging es zum Festplatz vor dem Vereinszentrum. Dort hatte die Siedlergemeinschaft alles für eine zünftigen Frühschoppen vorbereitet, die Blaskapelle Oberwildenau spielte dazu auf. Das Mittagessen wurde im Vereinszentrum eingenommen. Fotos: Hans Meißner

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