Der Berg ruft: Sensationen und Überraschungen am Rauhen Kulm

Neustadt/Kulm. Kleine und große Archäologen graben wieder am Rauhen Kulm und hoffen auf neue großartige Funde. Seit 15 Jahren leitet Dr. Hans Losert die archäologischen Funde. 

Von Udo Fürst

Grabungen Rauher Kulm
Begeisterte Schatzsucher bei der Arbeit: Alle Jahre bietet der Förderverein Rauher Kulm für Kinder in den Sommerferien eine Grabungsaktion am erkalteten Vulkan.

Konzentriert wühlt Jonas mit seinen kleinen Händen im Dreck. Plötzlich stößt er einen spitzen Schrei aus und hält ein kleines Etwas in die Höhe. „Ich hab was gefunden“, ruft der Achtjährige und präsentiert mit leuchtenden Augen eine kleine, grün schimmernde Scherbe. Auch wenn sich Jonas‘ Fundstück wenig später nur als zerbrochenes Glasteil herausstellt, zeigt sich, wie begeistert die kleinen Hobby-Archäologen bei der Sache sind.

Bald ist wieder Grabungszeit

Bald ist wieder Grabungszeit für sechs- bis zwölfjährige Kinder am Rauhen Kulm. Am 13. und 14. August dürfen die Kids unter Anleitung der Archäologen bei den Ausgrabungen am erkalteten Vulkan mitmachen. Seit einigen Jahren organisiert der Förderverein Rauher Kulm in den Sommerferien die Aktion für die interessierten Mädchen und Buben.

Käthe Pühl, die Vorsitzende des Fördervereins, erzählt, dass die Grabungen immer ein toller Erfolg sei – für beide Seiten. „Für die Kinder ist es ein spannendes Erlebnis, bei dem sie so ganz nebenbei ein wenig mehr über die Heimatgeschichte kennenlernen können. Und die Archäologen erhalten im Gegenzug tatkräftige Unterstützung bei ihrer Arbeit.“

Geheimnisse des Rauhen Kulm

Grabungen Rauher Kulm
Hans Losert leitet seit 15 Jahren die Grabungen am Rauhen Kulm

Seit Anfang der Woche sind die Profis wieder auf dem Rauhen Kulm zugange: Der Archäologe Dr. Hans Losert von der Universität Bamberg mit seinen Studenten und freiwilligen Helfern bei den archäologischen Grabungen 2019. Ausgerüstet mit Eimern, Spachteln und Kellen stöbern sie wieder in den archäologisch-geschichtlichen Geheimnissen des Rauhen Kulm.

Vorsichtig und feinsäuberlich muss die Erde abgetragen oder zwischen den Basaltsteinen herausgekratzt werden. Danach wird sie akribisch auf mögliche Fundstücke durchsucht und durchgesiebt, damit ja kein eventueller Fund übersehen wird.

Sensationelle Funde

Überwiegend finden die „Detektive“ Keramikstücke aus unterschiedlichen Zeiten. Der Lohn für die Mühen der Archäologen sind Überraschungsfunde wie der silberne Armreif ungarischer Herkunft oder eine circa 2.500 Jahre alte Schichtaugenperle aus dem östlichen Mittelmeerraum.

Solche Stücke kann man mit Fug und Recht als Sensation bezeichnen“,

sagt Hans Losert. Jedes scheinbar zunächst eher wertlose Fundstück sei wichtig und mache neugierig. „Die vielen Keramikstücke sind wie Teile eines Puzzles. Man freut sich schon, wenn man zwei findet, die zum gleichen Gefäß gehören“, betont der Archäologe. Daraus könne man die Geschichte ableiten und bekomme den Befund. „Wir sind selbst wieder gespannt, welche neuen Erkenntnisse die diesjährigen Grabungen bringen.“

Auch Erwachsene können mithelfen

Für alle, die dazu mehr wissen wollen, oder selber einmal mitmachen möchten, gibt es neben den Kindergrabungen verschiedene Angebote und Informationsmöglichkeiten. Unter dem Titel „Erwachsene und Archäologie“ findet am Freitag, 23. August um 15 Uhr eine Begehung der Ausgrabungsstellen am Rauhen Kulm statt. Dr. Losert wird dabei die Ergebnisse und daraus folgenden Erkenntnisse zu den Grabungen erläutern. Nach vorheriger Absprache sind aber auch zu anderen Zeiten kleine Führungen möglich.

Informationen, Terminabsprachen und Anmeldung bei Käthe Pühl unter Telefon 09648/913765.

Fotos: Udo Fürst

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