Kräuterbüschel für die Gesundheit

Mitterteich. Zum Fest Mariä Himmelfahrt oder wie es heute heißt Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel am 15. August ist es Brauch, die Kräuter zu weihen. Mitglieder des Mitterteicher Kirchenchores haben seit Tagen Kräuter und Blumen gesammelt, die sie zu Kräuterbüscheln binden und am „Himmelfahrtstag“ verkaufen.

Von Werner Männer

Kräuterbüschel Mitterteich
Die Frauen des Kirchenchores sammeln die wichtigen Kräuter im Garten.

Früher wuchsen an den Wegrainen, Wiesen und Feldern zahlreiche Kräuter. Durch die moderne Landwirtschaft ist dies in der heutigen Zeit schwieriger geworden. Deswegen ist man heute in Gärten bei Freunden und Nachbarn zum Blumen sammeln unterwegs.

Sechs Dutzend Pflanzen gehörten früher in ein Kräuterbüschel, das auch „Marienwisch“ genannt wurde. Da sich viele nützliche Kräuter heute nicht mehr beschaffen lassen, nimmt man heute, was in einem Garten noch vorrätig ist. Früher waren das Schafgarbe, Johanniskraut, Wermut, Arnika, Rainfarn, Salbei und Baldrian. Selbst diese Kräuter sind heute schwer zu finden.

Heilsame Kräuter für Gesundheit von Mensch und Tier

Kräuterbüschel Mitterteich
Im Team macht das Kräuterbüschelbinden auch noch mehr Spaß. Die fertigen Sträußchen werden an Mariä Himmelfahrt verkauft.

Gedörrt und zerrieben bewahrte man nach der Kräuterweihe diese heilsamen Gaben der Natur in der Hausapotheke der an einem geeigneten Platz auf, um sie vor allem während der Rauhnächte und als Futterbeigabe am Heiligen Abend zur Verfügung zu haben. Die geweihten Kräuter sollten Menschen und Tiere vor allerlei Krankheiten schützen. Den Bauern galt das geweihte Kräuterbüschel als Zeichen ihrer Naturverbundenheit. Manche schmückten damit auch Haus und Stall oder den Herrgottswinkel.

Nachdem die Kräuterbüschel beim Gottesdienst geweiht wurden, können sie an Interessenten verkauft werden. An Mariä Himmelfahrt ist es in Mitterteich auch seit 90 Jahren Brauch, nach Fuchsmühl zu wallfahrten. Dieses Jubiläum wurde dann in Fuchsmühl mit einem Festgottesdienst begangen. Jeder Wallfahrtsteilnehmer bekam ein Erinnerungsgeschenk mit einem Bild der Fuchsmühlner Gottesmutter.

Fotos: Werner Männer

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