Lisa Maria Potthoff im Interview

Tirschenreuth. Die Kino-Promotion-Tour von „Leberkäsjunkie“ ist gerade zu Ende gegangen. Die Buch-Autorin Rita Falk sowie die beiden Hauptdarsteller Lisa Maria Potthoff (Susi) und Sebastian Bezzel (Franz) haben unzählige Kinos in Österreich und Bayern dazu live besucht.

Von Peter Gattaut

Lisa Maria Potthoff Interview Leberkäsjunkie
Lisa Maria Potthoff (links) als Susi mit ihrem Schauspielkollegen Sebastian Bezzel als Franz Eberhofer und Baby Paul (Luis Sosnowski)

Allein fünf Mal waren sie dabei in der Oberpfalz zu Gast. 2x Regensburg, Cham, Neumarkt und Tirschenreuth hießen ihre Stationen.Im „Cineplanet“ Tirschenreuth strömten die Besucher regelrecht in die Kinos um mit ihren Lieblingen ein gemeinsames Foto und das eine oder andere Autogramm zu ergattern. Riesenjubel als Sebastian Bezzel (Franz Eberhofer) verkündete, dass bereits im September die Dreharbeiten zum 7. Eberhofer-Fall „Kaiserschmarrn-Drama“ beginnen.

Lisa Maria Potthoff Interview Leberkäsjunkie

Sandra und Peter Gattaut aus Windischeschenbach hatten im Vorfeld die Gelegenheit mit der sympathischen Lisa Maria Potthoff zu sprechen.

Gattaut: Liebe Lisa Maria. Du verkörperst zurzeit zwei völlig verschiedene Charakterrollen, zum einen natürlich Susi, die Freundin von Franz Eberhofer, zum anderen aber auch als Sarah Kohr als ermittelnde ZDF- Kommissarin. Wie viel Susi und wie viel Sarah steckt in Lisa Maria Potthoff oder wie viel Lisa Maria Potthoff steckt in Susi und Sarah?

Lisa Maria Potthoff: Natürlich geht es immer darum was man der Rolle, die man verkörpert, mitgeben und schenken kann. Ich liebe beide Figuren, obwohl sie wirklich grundverschieden sind und sehe es als Geschenk an, zwei völlig verschiedenen Frauen, auf meine Art Leben einhauchen zu dürfen.

Unzählige Besucher freuen sich wieder darauf, sich im Kino bei „Leberkäsjunkie“ wieder so richtig „wegzuschmeißen“. Wie sieht das bei den Dreharbeiten aus. Habt ihr dort genauso viel Spaß, wie die Besucher vor der Leinwand?

Die Dreharbeiten bereiten uns immer großen Spaß, aber es wäre arrogant und vermessen zu sagen, das machen wir alles so im Vorbeigehen. Es ist klar ernsthafte Arbeit und kein Freizeitvergnügen. Wir sind uns der Verantwortung gegenüber unseren immer mehr werdenden Fans durchaus bewusst und wir versuchen deshalb bescheiden zu bleiben und gute Filme zu machen. Es ist und bleibt immer eine große Herausforderung, auch wenn wir uns alle untereinander wirklich unglaublich gut verstehen.

Lisa Maria Potthoff Interview Leberkäsjunkie
Die Crew der Eberhofer-Filme beim Feiern. Auch bei den Dreharbeiten verstanden sich die Schauspieler gut.

Es gibt noch vier unverfilmte Eberhofer-Krimis von Rita Falk. „Zwetschgendatschi-Komplott“, „Weisswurst-Connection“, „Kaiserschmarrn-Drama“ und das neue „Guglhupfgeschwader“. Hast Du als Hauptdarstellerin engen Kontakt zur Autorin?

Rita Falk war von Anfang an ein fester Bestandteil unseres Teams. Wir tauschen uns regelmäßig aus, sie besucht uns oft am Set und ist auch unheimlich stolz wie ihre Geschichten und Figuren in den Filmen erzählt werden. Sie geht mit uns gemeinsam auf die Kinotouren und unterstützt uns in allen Belangen.

Du bist dafür bekannt alle Stunts selber zu machen. Außerdem betreibst du auch verschiedene Kampfsportarten. Wie kam es zu dieser Leidenschaft und warum lässt Du Dir es nicht nehmen gefährliche Szenen vor der Kamera selbst zu spielen?

Ich mache das nicht aus reiner Selbstüberschätzung oder weil ich auf Verletzungen stehe (lacht). Nein, ich schenke meine Beweglichkeit einer Figur, die im Film körperlich hart agieren muss. Je mehr ich selber mache, desto authentischer wird es. Und ich kann mich so besser in die zu spielende Person einfühlen. Natürlich mach ich nicht alles ohne Double.

Wenn zum Beispiel ein Stunt ansteht, in dem ein Auto vor einen Baum, der gefällt wird, eine Vollbremsung macht, muss ich da nicht in jeder Einstellung im Auto sitzen. Mir geht es mehr um die Kampfszenen, da hab ich viel investiert und traue ich mir auch selber zu, vor der Kamera einen Kampf umzusetzen. Es braucht eben viel Training und einen guten Stuntkoordinator.

Lisa Maria Potthoff Interview Leberkäsjunkie
Eine Szene aus Leberkäsjunkie mit Susi, Paul, Franz und der Oma (

Hattest oder hast du ein klassisches Vorbild in Deiner Schauspieler-Karriere?

Nein. Aber ich bin ein großer Fan von den schauspielerischen Arbeiten von Kevin Spacey und Meryl Streep.

Was bringt dich so richtig auf die Palme?

Vieles! (lacht) Ich bin ein sehr ungeduldiger Mensch und wenn mir etwas viel zu langsam geht, nervt es mich. Schlechtes Benehmen, Arroganz, schlechte Kinderstube – die Klassiker eben – so was geht gar nicht.

Welchen Ratschlag oder Philosophie kannst Du unseren Lesern und deinen zahlreichen Fans mit auf den Weg geben?

Das fragst du jetzt genau die Richtige. Ich hasse Lebensweisheiten. Am besten ist ja diese: „Lebe jeden Tag, als wäre es dein Letzter“, absoluter Schwachsinn, wie soll sowas funktionieren? Was für ein Stress! Das wäre ja furchtbar und ist total unrealistisch. Das Leben ist eine Ansammlung von Erfahrungen, Erfolgen, Niederlagen, Fehlern, Glück, Elend. Mehr gibt’s da echt nicht zu sagen. Von mir gibt es da folglich keinen Ratschlag.

Fotos: Constantin Film Verleih GmbH/Bernd Schuller/privat

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