Gewerbegebiet ‘Weiden-West IV’: Stadt geht in Offensive

Weiden. Nachdem sich ein Aktionsbündnis gegen das Gewerbegebiet „Weiden-West IV“ gegründet hat, geht die Stadt Weiden in die Offensive. Um aufzuklären. 

Von Jürgen Wilke

Die Finanz– und Wirtschaftsdezernentin Cornelia Taubmann, der Leiter der Forstabteilung, Wolfgang Winter, der Bau– und Planungsdezernent Oliver Seidel, und der Leiter der Wirtschaftsförderung, Nicolas Lahovnik, trafen sich dazu auf dem Gebiet „Spitaläcker“ südwestlich des Wasserwerks, um die Entwicklung von Ausgleichsflächen, beziehungsweise Aufforstungsflächen vor Ort in Augenschein zu nehmen.

Als Ausgleichsfläche wird beispielsweise Ackerland hergenommen, das mit Bäumen bepflanzt wird. Wolfgang Winter erklärte: “Für das Gewerbegebiet ‘Weiden-West IV’ müssen 68 Hektar Wald gerodet werden. Dafür müssen 60 Prozent, das sind 41 Hektar, als Ausgleichsfläche geschaffen werden. Auf dem Gebiet ‘Spitaläcker’ gibt es solche Flächen. Eine davon wurde vor acht Jahren, die andere vor 13 Jahren angelegt. Die Waldflächen haben sich gut entwickelt.”

Wald Aufforstung Spitaläcker Symbol Symbolbild 3 Cornelia Taubmann, Wolfgang Winter, Oliver Seidel, Nicolas Lahovnik (1)

Flächen aufwerten

Der Wald habe sein eigenes Innenklima, im Sommer kühler, im Winter wärmer, mit hoher Luftfeuchtigkeit und wenig Wind. Die Stadt habe genügend Ausgleichsflächen aufgekauft, so der Leiter der Forstabteilung. Cornelia Taubmann sagte hinsichtlich der Debatten um das Gewerbegebiet Weiden-West: „Wir sind in der abschließenden Phase. Unser Anliegen ist es, ein Bündnis für dieses Gewerbegebiet zu ‘schmieden’. Wir wollen damit zeigen: Wir bringen etwas voran, wir schaffen Arbeitsplätze, wir sichern die Gewerbesteuer.“

Die Finanz– und Wirtschaftsdezernentin erklärte, dass die Entscheidungsgrundlagen deutlich gemacht werden sollen, damit sich jeder Bürger eine eigene Meinung bilden kann. Bezüglich der Ausgleichsflächen sagte sie:

Wir schaden nicht der Natur, sondern wir werten sie auf, wir verbessern die Wertigkeit der Flächen.“

Nicolas Lahovnik betonte, dass man handlungsfähig sei, was die Flächen anbelangt. Das sei wichtig für Weiden, weil es interessante Anfragen von Unternehmen gebe. „Wir haben eine sehr große Nachfrage von außerhalb und von hiesigen Unternehmen”, so Lahovnik, der als Beispiel die BAM GmbH um Chef Marco Bauer nannte. Diese Firma habe sich in dieser Form nur weiterentwickeln können, weil die Stadt Weiden im Gewerbegebiet Weiden-West noch ein Grundstück anbieten konnte.

Wald Aufforstung Spitaläcker Symbol Symbolbild 3 Cornelia Taubmann, Wolfgang Winter, Oliver Seidel, Nicolas Lahovnik (2)

Bebauungsplan bis 2020

Oliver Seidel sagte, dass die frühzeitige Beteiligung im formalen Bauleitplan Anfang des vergangenen Jahres durchlaufen sei. Seitdem werden die vielen, eingegangenen Stellungnahmen aufgearbeitet. Zusätzlich wurden Gutachten eingeholt, die als Grundlage für eine rechtliche Planung dienen werden. „Wir sind so weit, dass wir beabsichtigen, im November in den Bauausschuss zu gehen und die Billigung für die zweite Auslegung des Flächennutzungsplans abzuholen. Im ersten Quartal des nächsten Jahres werden wir den Bebauungsplan wieder auslegen“, so Seidel.

Der Bau– und Planungsdezernent hofft, dass spätestens Ende 2020 der Bebauungsplan rechtskräftig wird und damit auch die Rechtssicherheit für die Unternehmen gegeben ist, die sich in Weiden West ansiedeln wollen. Derweil wird sich die besichtigte Ausgleichsfläche auf dem Gebiet “Spitaläcker” weiterentwickeln, eine Mischung aus Linden–, Eichen–, Kiefern– und Wildobst–Bäumen.

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