Staunen über Christbäume

Leuchtenberg/Döllnitz. Heute schon an Weihnachten denken? Gar nicht so abwegig: In gut drei Monaten besorgen sich schon viele die ersten Weihnachtsbäume. Wo der herkommt und wie viel Pflege er braucht. 

Von Sieglinde Schärtl 

Tannenbäume Leuchtenberg Christbaumhof Kammerer
Auch Christbäumchen fangen einmal klein an: Die Buben und Mädchen sind überrascht, dass aus diesen kleinen Pflänzchen einmal große Weihnachtsbäume werden.

Wie viel Aufwand Christbäume machen und wie viel Lebensraum sie schaffen, das wissen 40 Kinder aus Leuchtenberg dank Bernhard Kammerer jetzt ganz genau. Der Besitzer des Christbaumhofs Kammerer führte die Buben und Mädchen zum letzten Ferienprogramm um seine rund acht Hektar große Christbaumanlage.

Christbäume voller Leben

Die Christbaum-Aufzucht schafft viel Leben um sich herum. Humusbildende Früchte wie Senf oder Raps im Boden bieten laut Kammerer perfekten Nährboden für die kleinen (Weihnachts-)Bäumchen. Sehr viele Kleinstlebewesen darin verhelfen zu guter Bodenbeschaffenheit.

“Die Kultur ist ein wichtiger Lebensraum für Insekten”, erklärt Bernhard Kammerer. Schädlinge sind Nahrung für Insekten und Vögel und jede Menge Ameisen tummeln sich im Boden, weil dieser erst spät mit Maschinen bearbeitet wird. Verschiedene Vogelarten bauen um die 250 Vogelnester in den Bäumen, wie Kammerer den Kindern erzählt. Auch Bienen finden hier genug Nahrung, weshalb sich acht Bienenvölker angesiedelt haben.

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Bernhard Kammerer zeigt, wo die Top-Stopp-Zange (in seiner Hand) aufgesteckt wird.

Weihnachtsbäume machen viel Arbeit

Die Kleinen verfolgen die Naturkundestunde auf dem riesigen Arial sehr gespannt und aufmerksam. Wie viel Arbeit Christbäume das ganze Jahr über machen, nicht nur im Dezember, erklärte Kammerer den Kindern ganz ausführlich. “Für einen Hektar Fläche werden 500 bis 550 Arbeitsstunden im Jahr notwendig”, weiß der Experte.

Auch auf Schnittarbeit kommt es an: Damit korrigiert Kammerer die doppelten Spitzen. “Im Frühjahr müssen die frischen Triebe gekürzt werden, damit der Baum nicht zu breit wird und er ein schöner Christbaum wird”, erklärt er. Wie eine „Top-Stopp-Zange“ funktioniert, führt Kammerer direkt an einem Beispiel vor. Mit der wird der Wachstum gebremst, damit die Abstände zwischen den Astkränzen nicht zu groß werden.

Neugier schürt Heißhunger

Das ein oder andere Kind hatte sich nach so viel Info und Staunen schon seinen Christbaum für heuer ausgesucht. Im Anschluss versorgten die Erwachsenen die Kinder am angrenzenden Weiher noch kulinarisch: Am Lagerfeuer konnten alle ein paar Würste am Stock braten.

Ingrid Kammerer kümmerte sich um die Besucher, die nicht nur aus der Marktgemeinde Leuchtenberg sondern auch aus Schwarzberg, dem Landkreis Schwandorf und sogar aus Berlin kamen. Ein Bub aus der Hauptstadt macht gerade Urlaub in Döllnitz. Das Ferienprogramm hat das JU-Team rund um Vorsitzenden Johannes Kammerer organisiert.

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Toller Abschluss für’s Ferienprogramm: JU-Vorsitzender Johannes Kammerer (hinten im grünen T-Shirt) grillt zusammen mit den Kindern Stockwurst am Lagerfeuer.

Bilder: Sieglinde Schärtl 

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