Neuer Name zu Ehren von Marie Juchacz

Weiden. Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) ehrt zu ihrem einhundertjährigen Bestehen eine ganz besondere Frau: Marie Juchacz.

Von Jürgen Wilke 

Marie Juchacz wurde im März 1879 in Landsberg an der Warthe geboren und starb im Januar 1956 in Düsseldorf. Sie war eine deutsche Sozialreformerin, Sozialdemokratin und Frauenrechtlerin. Unter ihrer Leitung wurde am 13. Dezember 1919 in Berlin die Arbeiterwohlfahrt gegründet. Nach der Einführung des passiven Wahlrechts hielt Marie Juchacz am 19. Februar 1919 als erste Frau eine Rede in der Weimarer Nationalversammlung.

Neuer Name für AWO-Wohnanlage

Mit ihrer 100-jährigen Geschichte zählt die AWO zu den ältesten Wohlfahrtsverbänden in Deutschland. Der Weidener AWO-Ortsverband um die Vorsitzende und Geschäftsführerin Hilde Zebisch beschloss aus Anlass des 100-jährigen Jubiläums, die Wohnanlage in der “Weigelstraße 8” von „Bürgerheim-AWO-Wohnanlage“ in „AWO-Wohnanlage Marie Juchacz“ umzubenennen. Dem stimmte der Bezirksvorstand als Betreiber zu.

In einer Feierstunde, Jürgen Zetzelmann umrahmte sie musikalisch am Keyboard, begrüßte Hilde Zebisch die Bewohner der Wohnanlage, die AWO-Vorstandschaft und zahlreiche Gäste. Unter ihnen Weidens Bürgermeister Jens Meyer und Alexander Trapp von der Bezirksgeschäftsstelle in Regensburg, der für die Finanzen zuständig ist.

AWO Weiden 101 Jahre Jubiläum AWO Wohnanlage Marie Juchacz 2

Ein Jubiläum kommt selten allein

Hilde Zebisch verwies auf ein weiteres Jubiläum, denn vor genau 50 Jahren erfolgte der Spatenstich für die Wohnanlage. Architekt Heiner Schreml ließ in der Weigelstraße 35 Wohnungen errichten. Und für Zebisch galt es noch weiteres Ereignis von vor 50 Jahren zu erwähnen: Die Einrichtung „Essen auf Rädern“ in Weiden wird ebenfalls ein halbes Jahrhundert alt.

Bürgermeister Meyer verwies in seinem Grußwort auf die Besonderheit dieses Doppeljubiläum. „Marie Juchacz“, so Jens Meyer, „war als Gründerin der AWO bis 1933 ihre erste Vorsitzende. Von 1921 bis 1931 gehörte sie dem Vorstand des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge an. Sie half den sozial Schwächeren und stand für Gleichheit und Toleranz ein.“

Alexander Trapp erinnerte daran, dass sich das Haus in der Weigelstraße wegen regelmäßiger Renovierung und Sanierung in guten Zustand befindet. Trotz einiger Ratschläge, Wohnanlagen abzustoßen, werden die AWO-Verantwortlichen, insbesondere in der heutigen Zeit, Wohnungen zu angemessenen Preisen zur Verfügung stellen. Zusammen mit den Gästen und enthüllten Hilde Zebisch, Jens Meyer und Alexander Trapp das Schild mit der Aufschrift „Wohnanlage Marie Juchacz“, das über dem Aufgang auf den neuen Namen der Anlage hinweist.

* Diese Felder sind erforderlich.