Weltklimastreiktag: Das sagen die Weidener

Weiden. In Weiden, ganz Deutschland und weltweit streiken Schülerinnen und Schüler, Gewerkschaften, Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber zusammen mit der Fridays for Future-Bewegung unter dem Motto „Alles fürs Klima für mehr Klimaschutz und einen radikalen Wandel in der Klimapolitik“. Wofür stehen die Demonstranten in Weiden ein? 

Von Jürgen Wilke 

In über 400 Städten in Deutschland gingen Hunderttausende Menschen aller Altersgruppen und aus allen Tätigkeitsfeldern auf die Straße, um gegen die ignorante und unverantwortliche Umwelt- und Klimaschutzpolitik regierender Parteien zu protestieren. Auf dem Oberen Markt in Weiden begrüßte Veranstalter Herbert Schmid, Geschäftsführer des Arbeitskreis „Arbeit und Leben e.V.“, die Teilnehmer.

Fridays for Future: Viele Demonstranten – eine Meinung!

Viele der jungen Leute äußerten sich konkret für ein schnelles Umdenken weltweit: Mathilda Erben (20), ehemalige Schülerin des Elly-Heuss-Gymnasium, studiert jetzt Pädagogik in Regensburg. Sie ist für diese Demo nach Weiden gekommen: „Es ist wichtig, dass die Leute auf die Straße gehen, um zu zeigen, dass es keine Zeit mehr gibt und die Politik so schnell wie möglich handeln muss.“

Auch Hanna Lautenschlager (20) Studentin in Würzburg, ist für diese extra Demo nach Weiden angereist. „Mir ist das Thema Klima wichtig. Es ist höchste Zeit, dass endlich etwas getan wird sowohl von der Regierung als auch von den Bürgern. Es muss auch von jeden Einzeln ein Umdenken stattfinden. Es sollten viele Menschen sagen: Fahre ich lieber mal mit dem Fahrrad, als das Auto zu nehmen.“

Johanns Hölzl (20) ehemaliger Schüler am Kepler-Gymnasium, studiert in Würzburg Grundschullehramt, nimmt an der dritten Fridays-for-Future-Demo teil. „Ich will, dass der Klima-Aktivismus in der Mitte der Gesellschaft ankommt. Als Pfadfinder ist mir der Klimaschutz unserer Umwelt sehr wichtig. Es gibt für uns nur einen Planeten.“

Mitstreiker waren außerdem Tim Ramm, von den Pfadfindern „Falken“, Ali Daniel Zant von Greenpeace, Antonia Kurz von den „Jusos“, Lukas Prölß von „Fridays for Future“ und Josef Langgärtner von der Bürgerinitiative “Neustadt/WN und Weiden gegen die Monstertrasse für eine dezentrale Energiewende“. Es gab aber noch andere Redner und Rednerinnen, wie Sonja Schumacher vom „Bund Naturschutz“ und Musikbeiträge von der Sängerin Andrea Bibl.

Lukas Prölß ergänzt: „Wir sind die erste Generation, die die Folgen der Klimakrise zu spüren bekommt und die letzte, die noch handeln kann. Wenn wir jetzt nicht aktiv werden, sind die Schäden, die wir unserem Planten zufügen, unumkehrbar. Die Klimakrise zu bewältigen ist keine Aufgabe für eine einzelne Generation. Das ist eine Aufgabe für die gesamte Menschheit. Deshalb rufen wir alle dazu auf, sich unserem Streik anzuschließen. Die Politik muss endlich handeln!“

Fridays for Future-Bewegung in Weiden

Die Bewegung Fridays for Future folgt dem Beispiel Greta Thunbergs, der 16-jährigen Klimaschutzaktivistin aus Schweden, die seit Monaten jeden Freitag vor dem Parlament in Stockholm demonstriert.

In Deutschland streiken seit über neun Monaten viele tausend junge Menschen. Es gibt über 500 Ortsgruppen. In ihrem im Frühjahr veröffentlichten Forderungspapier beruft sich die Bewegung auf das 1,5-Grad-Ziel und fordert unter anderem den Kohleausstieg bis 2030 sowie Nettonull bis 2035. Das war die bisher größte Demo für unseren Planeten, für unser Klima, für unsere Zukunft.

An diesem Tag wurde Geschichte geschrieben. Bundesweit waren in zahlreichen Städten und Dörfern 1,4 Millionen Menschen unterwegs. Menschen aus Wissenschaft und Forschung, aus Unternehmen, Verbänden und Gewerkschaften, Großeltern und Eltern forderten gemeinsam mit den Schüler/innen von Fridays for Future lautstark mehr Klimaschutz.

Bilder: Jürgen Wilke