Zwei Parteien, ein Bürgermeisterkandidat

Immenreuth. Die Spatzen haben es schon länger von den Dächern gepfiffen, nun ist es offiziell: Thomas Kaufmann heißt der gemeinsame Bürgermeisterkandidat von CSU und Freien Wählern für die Kommunalwahl im kommenden Jahr.

Bürgermeisterkandidat CSU Immenreuth
Thomas Kaufmann (Mitte) wurde von Gerhard Hecht (CSU, links) und Eberhard Besold (Freie Wähler) als gemeinsamer Bürgermeisterkandidat präsentiert. Foto: Udo Fürst

Damit stehen mit Thomas Kaufmann und dem von der SPD nominierten Anton Dornheim mindestens zwei Anwärter auf den Bürgermeistersessel der circa 1.900 Einwohner zählenden Gemeinde fest. Erwartet wird nun noch ein Kandidat der neugegründeten Immenreuther Wählergemeinschaft (IWG), die sich aber noch nicht offiziell erklärt hat.

Fraktionssprecher Josef Hecht (CSU) und Eberhard Besold (Freie Wähler) präsentierten in der Schule den 42 Jahre alten Speinsharter Kaufmann, der seit fünf Jahren Kämmerer der Gemeinde ist und seit 1. Januar 2019 als Folge der Vorkommnisse um Bürgermeister Heinz Lorenz zusätzlich als Geschäftsleiter der Gemeinde fungiert. „Lassen wir die Vergangenheit hinter uns und schauen wir nach vorne“, unter dieses Motto stellte Hecht, der seit zwei Jahren als zweiter Bürgermeister zusammen mit Kaufmann die Amtsgeschäfte führt, die Kandidatenpräsentation.

Altlasten bewältigen

Die Gemeinde habe in den zwei vergangenen Jahren eine ihrer schwierigsten Phasen hinter sich. Vieles habe seither mit einem enormen Zeitaufwand gemeistert werden müssen. „Einige dieser Altlasten ist immer noch zu bewältigen“, sagte Hecht. Beiden Fraktionen sei es wichtig gewesen, einen unparteiischen und neutralen sowie fachlich kompetenten Kandidaten zu finden. „Der neue Bürgermeister muss die Gemeinde wieder in ruhiges Fahrwasser steuern und zukunftsfähig machen”. Dafür sei Thomas Kaufmann der richtige Mann.

Kaufmann habe in den vergangenen fünf Jahren aufgrund seines umfangreichen Aufgabengebiets die Bürgeranliegen kennengelernt und sich als kompetenter Ansprechpartner und Vermittler erwiesen. Hecht: „Trotz all der Häufung und Doppelbelastungen hat er enorm zusätzliche Zeit investiert, um Fördermittel in Millionenhöhe für Immenreuth zu generieren.“

Unter anderem habe Kaufmann zahlreiche erfolgreiche Grundstücksverhandlungen geführt und das Ausbaukonzept der Gemeinde vorbereitet. „Dieser enorme Zeitaufwand ist keineswegs selbstverständlich und Thomas Kaufmann hoch anzurechnen.“

Ursprünglich drei Parteien

Eberhard Besold betonte, dass es den Freien Wählern neben der fachlichen auch um die persönliche Eignung des Kandidaten gehe. Es sei für ihn nicht nachvollziehbar, warum die SPD von der ursprünglichen Vereinbarung aller drei Parteien für einen gemeinsamen Kandidaten Thomas Kaufmann abgerückt sei und einen eigenen Mann nominiert habe. Kaufmann habe seit den Vorfällen und der Erkrankung des Bürgermeisters maßgeblich an der Aufarbeitung der unerledigten Probleme mitgewirkt und die Gemeinde vor größerem Schaden bewahrt.

Als anerkannter Finanzexperte habe er sich bei den Behörden als fairer Verhandlungspartner und exzellenter Fachmann einen Namen gemacht. „Mit ihm sehen die Freien Wähler eine sehr gute Perspektive für die Fortführung der sehr guten und harmonischen Zusammenarbeit im Gemeinderat“, sagte Besold.

Thomas Kaufmann – Werdegang und Ziele

Kaufmann legte nach seiner zwölfjährigen Bundeswehrzeit eine Ausbildung zum staatlich geprüften Betriebswirt ab und parallel dazu die Fachhochschulreife. Im Anschluss absolvierte er beim Landkreis Nürnberger Land ein duales Studium zum Diplom-Verwaltungsfachwirt. Dort arbeitete er als Verwaltungsbeamter in den Abteilungen Finanzen, Liegenschaften und Bauwesen.

Am 1. November wechselte er als Kämmerer zur Gemeinde Immenreuth, wo er aufgrund der äußeren Umstände ab Ende 2015 vertretungsweise die Geschäftsleitung und die Vertretung des Bürgermeisters in laufenden Angelegenheiten übernahm. Seit zwei Jahren fungiert Kaufmann auch als Geschäftsführer der beiden GmbH’s Naturerlebnisbad und Campingplatz. Zum 1. Januar wurde ihm schließlich die Geschäftsleitung zusätzlich zum Amt des Kämmerers der Gemeinde übertragen.

„Mein Ziel ist es, die Gemeinde auf dem begonnenen, erfolgreichen Weg weiterzuentwickeln“ begründete Kaufmann seine Entscheidung. Viele Projekte seien angestoßen beziehungsweise würden schon ausgeführt. Die bislang positive Zusammenarbeit mit den verschiedenen Gremien sei dabei eine Schlüsselstelle, die er beibehalten wolle. „Wie bisher will ich auch künftig eine offene Kommunikation mit allen Fraktionen pflegen.”

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