Ein Moment, der zu Tränen rührt

Hütten. Ihren Abschied aus dem St. Josef Kindergarten in Hütten wird Leiterin Maria Schwerdtfeger sicher in guter Erinnerung bleiben – auch wenn es Tränen gab. 

Von Stefan Neidl 

„Scheiden tut weh“, sagt der Volksmund. Da spielt es keine Rolle, wie alt man ist. Nach 25 Jahren verlässt Leiterin Maria Schwerdtfeger den St. Josef Kindergarten in Hütten in ihren wohlverdienten Ruhestand. Der Abschied fällt schwer, eine ruhige Verabschiedung kam für Mitarbeiter, Kinder, Elternbeirat und ihre Nachfolgerin Christine Götzl aber nicht in Frage: „Für unsere Maria schmeißen wir ein Oktoberfest!“

Ein Dankgottesdienst samt Pfarrer Bernhard Müller, den die Kinder liebevoll gestalteten, war für Schwerdtfeger eine schöne Geste: „Ich entdeckte viele meiner ehemaligen Schützlinge in der Kirche. Da floss schon die ein oder andere Träne der Rührung”, sagt sie.

Tränen zum Abschied

Ein paar Tränen gab es auch nach dem Weißwurstfrühschoppen am Gelände des Kindergartens: Die Gruppen hatten Lieder und Gedichte zum Abschied ihrer „Chefin“ einstudiert. Angelehnt an Erich Kästners „Sachliche Romanze“ kam den Kindern plötzlich ihre Maria abhanden. Ihr Vortrag endet mit den Worten: „Freuen würden wir uns über Besuche von dir, denn für dich, haben wir stets eine offene Tür.“ Zum Ende rannte eins der Kinder spontan los, um Maria zu drücken.

Julia Waldmann ist Vorsitzende des Elternbeirats und war eines von Marias ersten Kindern. Gemeinsam mit Götzl erzählte sie die Geschichte eines Wortes, dass die Menschen eines Tages nicht mehr brauchten. Verschreckt versteckte sich das Wort in den Ästen eines Baumes, wo es von Vögeln empfangen wurde. Zu seinen Ehren pfiffen sie ein Lied, das ein einsamer Mensch hörte und es wieder entdeckte.

Der alte Mann sagte einfach nur: „Danke.“

Bilder: Stefan Neidl