Kliniken AG: Eine mit Schmerzen verbundene Rettung

Weiden. Die Träger der Kliniken Nordoberpfalz einigen sich endgültig auf den 50-Millionen-Euro-Kredit und forcieren gleichzeitig unerlässliche Strukturänderungen.

Von Udo Fürst

Kliniken Nordoberpfalz AG Rettung Vorstand
Erleichterte Minen: Kliniken-Vorstand Josef Götz, Weidens Oberbürgermeister Kurt Seggewiß, Tirschenreuths Landrat Wolfgang Lippert und sein Neustädter Kollege Andreas Meier (v. li.).

Die Kliniken Nordoberpfalz AG sind gerettet – zumindest vorläufig. Nachdem der Kreistag Tirschenreuth die Bedingungen für seinen 23,75-Millionen-Euro-Kredit entschärft hat, einigten sich die Träger, die Stadt Weiden sowie die Landkreise Tirschenreuth und Neustadt an der Waldnaab endgültig auf das insgesamt 50 Millionen-Euro umfassende Darlehen.

Strukturelle Maßnahmen

Die Erleichterung war Kliniken-Vorstand Josef Götz deutlich anzusehen, aber auch Oberbürgermeister Kurt Seggewiß und die Landräte Wolfgang Lippert und Andreas Meier waren einigermaßen gelöst, als sie am Montag das Rettungspaket vorstellten. Allerdings herrscht nun nicht eitel Sonnenschein.

Jetzt geht die Arbeit erst richtig los, denn ein ‚weiter so‘ kann es nicht geben”,

sagte Seggewiß. Es müssten strukturelle Maßnahmen getroffen und eine Aktionärsvereinbarung geschlossen werden. „Dabei müssen wir auch über eine andere Gesellschaftsform sprechen.“ Die wohl wichtigste Änderung wird sein, dass der Landkreis Neustadt seine Anteile erhöhe und im Gegenzug mehr Stimmrechte bekomme.

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Das Klinikum Weiden ist das Aushängeschild des Nordoberpfälzer Krankenhausverbunds.

Gesundheitszentren statt Krankenhäuser

Der Neustart wird nicht schmerzfrei vonstatten gehen. So wird es das Krankenhaus Vohenstrauß in der jetzigen Form nicht mehr lange geben. Es soll ebenso wie das Haus Waldsassen zu einem intersektoralen Gesundheitszentrum umgewandelt werden. Das sei nicht gleichbedeutend mit Schließungen, betonte Andreas Meier: „Wir wollen überall so aufgestellt sein, dass die medizinische Versorgung gewährleistet und am Bedarf ausgerichtet ist.“

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Josef Götz ergänzte: „Alles an allen Standorten vorzuhalten, wird nicht mehr möglich sein.“ Auch deshalb, weil immer mehr Fachpersonal fehle. Wolfgang Lippert sagte, es sei wichtig, dass man sich jetzt wieder auf die Hauptaufgabe, eine wohnortnahe bedarfsgerechte und qualitativ hochwertige medizinische Versorgung für die Region, konzentrieren könne.

Fotos: Udo Fürst

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