Wo stille ich mein Baby? Projekt schafft einfache Lösung

Windischeschenbach. Seit 1. Oktober gibt es eine interaktive Landkarte für Wickel- und Stillmöglichkeiten im Landkreis Neustadt an der Waldnaab und in der Stadt Weiden.

Von Udo Fürst

Interaktive Karte Stillen Wickeln
Landrat Andreas Meier, Frank Holzförster vom Geozentrum, Oberbürgermeister Kurt Seggewiß, Thomas Büllesfeld vom Landratsamt sowie die Gleichstellungsbeauftragten Monika Langner und Tamara Prause (v. li.) stellten die interaktive Landkarte vor. Foto: Udo Fürst

In vielen meist größeren Städten wie Regensburg oder Nürnberg gibt es ihn schon, nun wird dieser besondere Service auch im Landkreis angeboten: Öffentliche Orte, in denen Mütter und Väter ihren Nachwuchs füttern und wickeln können.

Es ist ein völlig natürliches, aber oft unnötig kompliziertes Unterfangen für Eltern oder andere Betreuungspersonen: Stillen, Füttern und Wickeln von Babys und Kleinkindern. Wo findet man unterwegs geeignete Räumlichkeiten für diese selbstverständlichen Tätigkeiten? Antworten auf diese Frage gibt der Arbeitskreis „Erziehungsverantwortung wahrnehmen“ des lokalen Bündnisses für Familien Neustadt-Weiden mit einer interaktiven Landkarte für Wickel- und Stillmöglichkeiten im Landkreis Neustadt und in der Stadt Weiden.

Interaktive Karte schafft Abhilfe

Mit dem Projekt, das seit 1. Oktober im Netz zu finden ist, soll jungen Familien auch im ländlichen Raum eine unkomplizierte Möglichkeit für die Erledigung dieser Bedürfnisse gegeben und somit das Leben ein bisschen erleichtert werden.

Im Geozentrum der Kontinentalen Tiefenbohrung (KTB) – in dem es auch einen Wickel- und Stillraum gibt – stellten Landrat Andreas Meier, Oberbürgermeister Kurt Seggewiß, Monika Langner und Tamara Prause, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises und der Stadt Weiden sowie der für die technische Umsetzung verantwortliche Thomas Büllesfeld die interaktive Landkarte vor.

Acht Orte in Weiden und 28 im Landkreis sind zum Start auf der Karte eingetragen. Tamara Prause betonte, dass die Karte von Rückmeldungen lebe. Wer Still- und Wickelmöglichkeiten kennt oder anbietet, könne diese bei den Gleichstellungsbeauftragten von Stadt (09 61/ 81 10 04) und Landkreis (0 96 02/ 79 25 47) melden, damit diese aufgenommen werden können.

Ein Anfang ist gemacht

Die Karte ist noch ausbaufähig,

sagte Monika Langner bei der Vorstellung. Mit der Online-Schaltung sei ein Anfang gemacht, Eltern und Großeltern unkompliziert Möglichkeiten zu zeigen, ihr Kind zu versorgen. Eventuell sei bei entsprechender Nachfrage auch eine App mit den Wickel-und Stillmöglichkeiten in der Region denkbar, sagte Prause.

„Bei uns wird Familienfreundlichkeit groß geschrieben“, betonte Landrat Meier, selbst Vater eines Kleinkindes. Er habe sich aus eigener Erfahrung oft gefragt, warum es so etwas nicht schon längst gebe. „Diese Möglichkeit ist vielleicht ungewöhnlich, aber längst überfällig. Immer mehr Familien nehmen ihre Kinder zu den verschiedensten Aktivitäten mit und für die ist es ein toller Service.

Beide Seiten profitieren

Kurt Seggewiß erklärte, dass man niemandem vorschreiben wolle, wie ein solcher Platz auszusehen habe. „Das bleibt jedem Anbieter selbst überlassen. Aber es sollte schon ein nicht einsehbarer Platz sein, denn Diskretion vor allem beim Stillen ist schon ein wichtiger Punkt.“ Letztlich könnten von diesem Projekt beide Seiten profitieren.

Derzeit überlegen die Projektentwickler, wie man in den teilnehmenden Gasthäusern oder Geschäften auf diese Möglichkeit hinweisen könnte. In Frage kommen ein bestimmtes Logo oder Aufkleber.

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