Frieden keine Selbstverständlichkeit

Döllnitz/Leuchtenberg. Beim Gedenken des Volkstrauertages an den Kriegergedächtnisstätten in Döllnitz und Leuchtenberg sprach Bürgermeister Anton Kappl mahnende Worte. 

Von Sieglinde Schärtl

Bürgermeister Anton Kappl dankte den Soldaten-, Reservisten- und Kriegerkameradschaften (SRK) in Döllnitz und Leuchtenberg mit ihren Vorsitzenden, dass sie alljährlich den Gedenktag an beiden Stätten ausrichten. Mitglieder der Kameradschaften hielten an den Mahnmalen die Ehrenwachen. Zum Gedenken legte die Marktgemeinde mit dem Bürgermeister und der SRK Kränze an den Mahnmalen nieder.

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Anlässlich des Volkstrauertages sprach Bürgermeister Anton Kappl an der Döllnitzer Kriegergedächtnisstätte mahnende Worte. Bild: Sieglinde Schärtl

Für Elfriede Bäumler aus Vohenstrauß ist die Gedenkfeier an der Kriegergedächtnisstätte Döllnitz alle Jahre ein ganz besonderes Ereignis. Denn ihr Vater Karl Großmann (Obergefreiter) fiel während des zweiten Weltkriegs – dadurch habe sie ihren Vater nie kennengelernt. Die Vohenstraußerin fährt jedes Jahr zur Gedenkfeier von Vohenstrauß nach Döllnitz, denn: “Mir ist es wichtig, dass wenigstens einmal Jahr öffentlich an meinen Vater gedacht wird und ich dort dabei sein kann.”

Im Gedächtnis und im Herzen

„Ich mahne immer mehr dazu, dieses Gedenken nicht in die obere Schublade zu schieben. Unser Frieden ist mehr wert, als nur einmal im Jahr an die vergangenen Zeiten zu gedenken. Leider nimmt dies immer mehr ab.“, sagte Kappl und führte fort: “Wir haben das Glück, in einem friedlichen vereinten Europa zu leben.

Der Frieden in Europa ist nicht selbstverständlich, dies sollte auch im Gedächtnis und im Herzen bewahrt werden.”

Laut Kappl rückten auch die Medien andere Themen stärker in den Fokus, das trage zum Vergessen bei. “Die Leute wüssten zwar, wann der erste Schnee fällt oder welches Konzert stattfindet, aber nicht, dass am Wochenende Volkstrauertag ist.”, fasste der Bürgermeister am vergangenen Wochenende zusammen. Er erinnerte, dass vor 100 Jahren „die einzigartige Organisation“, der Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge, gegründet wurde.

Der letzte Sonntag des Kirchenjahres

Die Feier begann mit zwei Gottesdiensten – am Samstag in der St. Jakobus Kirche in Döllnitz, am Sonntag in der St. Margareta Kirche Leuchtenberg. In den Gottesdiensten erinnerte Pfarrer Adam Nieciecki, dass der Volkstrauertag immer am letzten Sonntag des Kirchenjahres stattfindet. Er schloss mit den Gläubigen auch die verstorbenen Vereinsmitglieder der SRK mit ein.

In Döllnitz nahmen die Feuerwehren Döllnitz, Wittschau/Preppach, Woppenrieth und die Pfreimdtalschützen Döllnitz an den Feierlichkeiten mit ihren Fahnenabordnungen und der Gleiritscher Blaskapelle teil. In Leuchtenberg waren die Wehren Leuchtenberg und Lerau und die Stadtkapelle aus Weiden vertreten.

Der Männergesangverein „Liederkranz“ mit Dirigent Holger Scheufler umrahmte die Gottesdienste und die Gedenkfeiern an den Kriegergedächtnisstätten. Helmut Bamler verlas die Namen und Orte der Gefallen und Vermissten in Döllnitz, in Leuchtenberg übernahm das Jürgen Scharff.

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