Ganze Tiere, etwas Kultur und jede Menge Geschmack

Neustadt/WN. Das sind die Zutaten für das Restaurant Kuhlemann. Ein Neustädter bereitet sich gerade auf die Eröffnung seines ersten eigenen Lokals im elterlichen Hotel Grader vor. Was er sich vorgenommen hat, klingt nach dem i-Tüpfelchen der Nordoberpfälzer Gastronomie. Regional, nachhaltig, lecker. 

Von Yvonne Fichtl

Adrian Kuhlemann
Adrian Kuhlemann steckt voll in den Vorbereitungen für die Eröffnung seines eigenen Lokals – dem Restaurant Kuhlemann.

“Es wird “fancy””, sagt Adrian Kuhlemann und muss selbst ein bisschen lachen. Was er im Restaurant im Hotel Grader vor hat, klingt nicht nur fancy – es klingt richtig gut. Nachhaltig soll es sein und vor allem lecker. Noch sieht es im Restaurant nicht aus, als könnte man hier bald gehobene Küche erleben. Bisher ist es vor allem noch eins: Baustelle.

Der Boden ist schon neu. Tische und Stühle schon ausgesucht. Demnächst wird die komplette Küche ausgetauscht. “Das ist eine Investition wie ein Einfamilienhaus”, erzählt der Neustädter.

100 Jahre alte Tradition

Adrian ist im Hotel Grader aufgewachsen. Seine Familie betreibt es seit Generationen. Allein das Gebäude ist über 100 Jahre alt. Der Tradition will er auch bei seinem Konzept gerecht werden – dabei aber neue und andere Aspekte mit einbringen. “Ich will auch alles, was ich bisher gelernt habe weiterführen und weiterentwickeln. Meinen Lehrmeistern gerecht werden, quasi.”

Begonnen hat Adrians Karriere beim Weiherblasch in Schönsee. Dort absolvierte er eine Ausbildung. Danach verschlug es ihn zum Essigbrätlein, einem Gourmetlokal im Herzen Nürnbergs. Weiter ging die Reise nach einigen Jahren dann zur Wielandshöhe in Stuttgart, dem Restaurant von TV-Koch Vincent Klink.

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Die ersten Töpfe im Gewächshaus sind schon bepflanzt. Foto: Carina Feneis

Die Heimat aufmischen

Jetzt aber geht es zurück die Heimat aufmischen – mit “Kulturküche”, wie Adrian es nennt. Das Konzept: “Ich will die Produzenten alle persönlich kennen. Deshalb wird es natürlich auch sehr regional sein.” Aktuell ist er dafür auf Produzentensuche. Die Finstermühle und die Metzgerei Lindner gehören zum Beispiel schon dazu.

Außerdem möchte der Koch auch selbst eigene Lebensmittel anpflanzen und ein wenig experimentieren. Dafür hat er bei der Gärtnerei Sura ein ganzes Gewächshaus bekommen. Und: “Ich möchte von den Tieren, die ich kaufe auch alles verwenden: Vom Lendchen bis zum Hirn.”

Die Gäste sollten also durchaus auch ein bisschen experimentierfreudig – oder besser gesagt bereit für leckere aber auch ausgefallene Geschmäcker sein. Außerdem will der 30-Jährige nur Menüs mit vier bis sechs Gängen anbieten. Wir dürfen uns also freuen, was uns im Restaurant Kuhlemann erwartet.

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Aktuell schaut sich der Adrian Kuhlemann (rechts) nach passenden Produzenten um. Er will zum Beispiel mit der Finstermühle und der Metzgerei Lindner zusammenarbeiten. Foto: Carina Feneis

Fotos: Yvonne Fichtl (1)/Carina Feneis (2)

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