Neuer Rekord: THW bewältigt 77 Einsätze im Jahr 2019

Weiden. Vor genau einem Jahr nahm in Südbayern ein beispielsloses Schneechaos seinen Lauf – die dabei geleisteten 1.800 Einsatzstunden waren der Auftakt zu einem neuen Rekordjahr für das Technische Hilfswerk (THW) in Weiden. Im Zusammenhang mit einer Brandserie im Herbst sowie vielen weiteren Ereignissen wurden knapp 4.000 Einsatzstunden geleistet. Grund genug, um verdiente Einsatzkräfte zu ehren und auf ein bewegtes Jahr zurückzublicken.

Symbolbild Einsatzübung THW
Rund 4.000 Einsatzstunden markierten das Rekordjahr 2019 des THW Weiden. Durch regelmäßige Übungen bereiten sich die ehrenamtlichen Einsatzkräfte auf den Ernstfall vor. Foto: THW Weiden

Im Jahr 2019 wurde der Ortsverband Weiden der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) zu insgesamt 77 Einsätzen durch die Integrierte Leitstelle (ILS) Nordoberpfalz alarmiert oder direkt von anderen Behörden angefordert. Rund 4.000 geleistete Einsatzstunden markieren ein neues Rekordjahr für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte, welches das bisher wegen der Hochwasserkatastrophe einsatzstärkste Jahr 2013 ablöst.

25 Helfer im Schneechaos

Neben der Schneekatastrophe im Januar 2019, wo zeitweise der komplette Technische Zug aus Weiden mit 25 Helferinnen und Helfern vor Ort war, beschäftigte vor allem eine Brandserie im vierten Quartal 2019 die Einsatzkräfte in der Region. Rund um Weiden brannten mehrere Scheunen und landwirtschaftliche Anwesen. Die Brandbekämpfung forderte dabei Mensch und Material bis zu 18 Stunden lang, wie beim längsten Einsatz in Unterwildenau.

Brand Feuer Feuerwehreinsatz Unterwildenau 02
Das THW unterstützte die Feuerwehr bei der Brandbekämpfung in Unterwildenau. Foto: Sebastian Hartl (Archiv)

“Besonders hervorzuheben ist die hervorragende Zusammenarbeit mit den Feuerwehren der Stadt Weiden sowie im Landkreis Neustadt an der Waldnaab. Durch die Nutzung der Potentiale der beiden Fachgruppen Räumen aus den THW-Ortsverbänden Schwandorf und Weiden konnte mehrmals ein schnellerer Einsatzerfolg erzielt werden”, lobt Vorsitzender Andreas Duschner.

Hilfe bei Veranstaltungen

Neben den Schnee- und Brandeinsätzen war auch in 2019 das THW wieder bei Notstromversorgungen, Verkehrsabsicherungen, Eigentumssicherungen und logistischen Einsätzen stark gefordert. Vor allem in den Sommermonaten wurden wieder öffentliche Veranstaltungen wie der Verkehrssicherheitstag „Boxxenstopp“, das Weidener Seifenkistenrennen oder „Weiden träumt“ unterstützt. Auch die Absicherung der Maibaum-Aufstellung in der Altstadt von Weiden gehört zu den festen Terminen des Ortsverbandes.

THW Notfallübung entgleister Zug (36)
Die größte Übung fand Ende November am Weidener Bahnhof statt. Foto: THW Weiden

Im Jahresverlauf haben die THW’ler insgesamt 2.890 Ausbildungs- und Übungsstunden geleistet und waren 300 Stunden auf Fach und Führungslehrgängen an den beiden Ausbildungszentren. Das größte Einsatztraining des Jahres war eine im November abgehaltene Eisenbahnübung mit der Deutschen Bahn sowie Agilis am Bahnhof in Weiden, wo es mehrere verletzte Personen aus einem Nahverkehrszug zu retten galt.

Tag der offenen Tür lockt hunderte Besucher

Die Jugendgruppe mit derzeit zwölf Mitgliedern hat in 2.340 Stunden Ausbildungen abgehalten und war unter anderem eine Woche in der THW-Landesausbildungsstätte Götschen in Marktschellenberg, um dort beispielsweise Rafting-Touren und andere teambildende Maßnahmen zu unternehmen. Außerdem wurden in rund 11.300 Stunden der Ortsverband weiterentwickelt, Technische Dienste an den Fahrzeugen und Liegenschaften durchgeführt, Dienstbesprechungen abgehalten sowie ein großer „Tag der offenen Tür“ organisiert.

Tag der offenen Tür fahrzeugweihe THW Weiden
Der Tag der offenen Tür beim Weidener THW war ein voller Erfolg. Foto: THW Weiden

Zusammen mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben und dem Staatlichen Bauamt haben die Weidener die Fahrzeughalle, die Damen-Umkleide sowie den Unterrichtsraum saniert. Außerdem wurde in der THW-Unterkunft eine neue Küche eingebaut.

Thomas Schiller neuer stellvertretender Ortsbeauftragter

Zur Jahresabschluss- und Weihnachtsfeier wurden im Ortsverband Weiden auch organisatorische Änderungen vollzogen. Julia Merk von der THW-Regionalstelle Hof und der Ortsbeauftragte Andreas Duschner überreichten an Thomas Schiller die Berufungsurkunde zum stellvertretenden Ortsbeauftragten durch den Landesbeauftragten für Bayern, Dr. Fritz-Helge Voß.

Thomas Schiller folgt in diesem Amt auf Roland Riedlbauer, welcher aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Verfügung steht und wird künftig vor allem die Ressorts Ausbildung- und Übungsstrategie, Leitung des OV-Stabes sowie die Einsatzverwaltung verantworten.

Dank an Familien und Arbeitgeber

Ein besonderer Dank erging vom Ortsbeauftragten Andreas Duschner sowie vom ersten Vorsitzenden des THW-Helfervereins Michael Braun an die Familien und Arbeitgeber der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. Nur durch deren Unterstützung seien Einsatz-Rekordjahre wie 2019 zu stemmen. Die Erwartungen, welche an das THW als Einsatzorganisation des Bundes gestellt werden, sind die vergangenen Jahre immer höher geworden.

Der Schutz sogenannter „Kritischer Infrastrukturen“ wie die Strom- und Wasserversorgung sowie die Folgen des Klimawandels werden auch im neuen Jahrzehnt die weitere Anpassung von Ausstattung und Ausbildung erforderlich machen.

Vier Dienstjubilare im Ortsverband Weiden

Ehrungen THW Weiden
Thomas Schiller (3. von links) wurden zum stellvertretenden Ortsbeauftragten für Weiden berufen und für sein 25-jähriges ehrenamtliches Engagement geehrt. Weiterhin erhielten Anja Grötsch (2. von links) und Jakob Dellinger (sitzend) Urkunden für 10 Jahre aktive Mitgliedschaft. Es gratulierten Zugführer Heiko Engelbrecht (ganz links) sowie Andreas Duschner (2. Von rechts) und Julia Merk (ganz rechts) von der THW-Regionalstelle Hof. Entschuldigt war Tobias Steiner (30 Jahre). Foto: THW Weiden

Für ihre Treue, das überdurchschnittliche Engagement und die langjährigen Dienste um das THW Weiden wurden Tobias Steiner (30 Jahre), Thomas Schiller (25 Jahre) sowie Anja Grötsch und Jakob Dellinger (jeweils 10 Jahre) geehrt. Alle vier sind ein gutes Beispiel dafür, dass auch das THW selbst zu einer zweiten Familie werden könne.

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