Kannenhimmel neue Attraktion

Mitterteich. Einst waren Kaffeekannen voll im Trend – heutzutage geraten sie etwas in Vergessenheit. Das Museumsteam im Porzellanmuseum setzt die “ausrangierten” Kannen wieder gekonnt in Szene. 

Von Werner Männer 

Marion Papsch Nicole Schuller Museum Mitterteich
Museumsleiterin Marion Papsch (rechts) und Mitarbeiterin Nicole Schuller bestücken gemeinsam den Kannenhimmel im Mitterteicher Museum.

Früher waren sie nicht wegzudenken: Kaffeekannen gehörten zu jeden gutem Kaffeeservice und waren DER Hingucker auf dem festlich gedeckten Tisch. Heutzutage sind sie aber eher aus der Mode gekommen. Vielen Besitzern blieb die Frage: “Wohin mit dem alten Stück?”

Das Team im Porzellanmuseum in Mitterteich lässt die Stunde der Kaffeekannen wieder schlagen: Alte Kaffeekannen – gut 100 Stück haben sich dank vieler Besucher angesammelt, die ihr Exemplar “gespendet” haben – werden jetzt im “Kannenhimmel” untergebracht. Heben die Besucher etwas den Blick, entdecken sie viele verschiedene Kannen mit all ihren verschiedenen Mustern, Formen und Farben.

Museumsleiterin Marion Papsch und Mitarbeiterin Nicole Schuller haben den Himmel schon fleißig bestückt. Finanziert und mitgestaltet hat die Idee der Museumsförderverein.

Sehnsucht, Marionettensammler und weitbekannte Disteln

Neben der neuen “Kannen-Attraktion” bietet das Museumsteam natürlich auch 2020 ein spannendes Ausstellungsprogramm – die neue Reihe beginnt schon am 24. Januar. Dann zeigt die aus Mitterteich stammende Künstlerfamilie Dick eine breite Palette ihres kreativen Schaffens.

“Sehnsucht” nennen die Künstler Inge, Carsten, Moses und Levi die Ausstellung, die bis 13. April zu sehen ist. Diese verbildlichen sie mit Malereien, Fotografien, Skulpturen und Drucken. Am 1. März serviert Familie Dick zum Kinderaktionstag Kaffee und Kuchen im Museumscafé.

Vom 30. April bis 12. Juli ist „Großes Theater auf kleiner Bühne“. Die leidenschaftlichen Marionettensammler Anita und Hartmut Naefe aus dem fränkischen Viechtach haben mehr als 900 Figuren zu Hause und zeigen einen Teil. Das Ehepaar besitzt stolze 20 Bühnen, Stoffe, einzelne Puppenköpfe, Programme, Plakate und Kulissen. Der größte Teil ihrer Sammlung stammt aus Böhmen. Es sind aber auch Marionetten aus aller Welt vertreten.

Am 17. Mai lädt das Porzellanmuseum zum Internationalen Museumstag ein. Vom 6. August bis 27. September dreht sich schließlich alles um einen sehr bekannten und vor 50 Jahren verstorbenen Künstler: Herbert Molwitz. Der gebürtige Thüringer beschäftigte sich vor allem mit Motiven aus seiner Wahlheimat der Oberpfalz. Besonders interessierten ihn die „Unkräuter“, weshalb er für seine ausgezeichneten Disteldarstellungen weit über die Grenzen der Oberpfalz bekannt wurde. Seine Radierungen, Aquarelle und Kupferstiche vermitteln einen kleinen Einblick in sein unermüdliches Schaffen.

Vom 16. November bis 8. Dezember zeigt wieder der Mitterteicher Malkreis seine künstlerischen Ergebnisse aus dem laufenden Jahr. Den Abschluss der Ausstellungsreihe beschließt die Künstlerin Inge Flor mit „Fantastischer Handwerkskunst“. Ihr Unikate – Skulpturen, Installationen und Bilder – laden zu einem Spaziergang durch Sagen, Geschichten und die Welt des Fabelwesens ein.

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Künstler Herbert Molwitz war bekannt für seine exakten Darstellungen der „Unkräuter“ wie zum Beispiel Disteln aber auch seine exakten Wiedergaben vom Wetter zerzausten Bäumen waren beliebte Objekte.

Bilder: Werner Männer

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