Älteste Einwohnerin Parksteins: Hausner Fanny wird 100

Parkstein. Die Großnichte des Malerfürsten Franz von Stuck feiert ihren 100. Geburtstag. Auch mit 100 erfreut sich Franziska Hausner bester Gesundheit. Ihren trockenen Humor hat sie auch in schlechten Zeiten nie verloren.

Von Hans Prem

Franziska Hausner 100 Jahre
Neben der Verwandtschaft gratulierten auch Bürgermeisterin Tanja Schiffmann (sitzend links) und stellvertretender Landrat Albert Nickl (sitzend rechts) der Jubilarin (Mitte) zum Geburtstag. Foto: Hans Prem

Auf die Frage, wie sie sich zum 100. Geburtstag fühle, antwortet Franziska Hausner im niederbayerischen Dialekt kurz und bündig: „A ned anders ois mit 99“. Ihren allseits geschätzten trockenen Humor hat die älteste Einwohnerin Parksteins nie verloren, auch wenn ihr langes Leben nicht immer ein Zuckerschlecken war.

Berühmte Verwandschaft in München

Am 22. Februar 1920 geboren, wuchs Franziska Stuck mit sechs Schwestern auf einem Bauernhof im Klosterdorf Tettenweis im damaligen Kreis Griesbach in Niederbayern auf. Ihr Großonkel, der Müllnersohn aus dem gleichen Dorf, war der Malerfürst Franz von Stuck, dessen Gemälde noch heute in München im Museum Villa Stuck oder in der Bayerischen Staatsgemäldesammlung zu sehen sind.

Geprägt durch die örtliche Benediktinerinnenabtei St. Gertrud war ihr Leben einfach und karg. „Hunger wie die Stadtbevölkerung mussten wir nicht leiden“, erinnert sie sich. Mit 13 musste sie den Bauernhof verlassen und arbeitete als Köchin. Nach Kriegsende kam das „Fannerl“ durch eine Cousine und zwei ihrer Schwestern in die Oberpfalz.

In Altenstadt lernte sie ihren späteren Ehemann Felix Hausner kennen, der aus einem der sieben Ur-Bauernhöfe des Ortes, nämlich dem „Winterbartlhof“, stammte. Amüsant auch die Tatsache, dass sie in der damaligen Metzgerei Hausner als Verkäuferin nur die „Hausner Fanny“ genannt wurde und dann 1958 einen Felix Hausner heiratete.

Umzug mit 70 Jahren

1960 kam der einzige Sohn Gerhard zur Welt. 1987 zog sie mit ihrem Ehemann nach Parkstein in dessen Haus. „Damals haben meine Eltern überlegt, ob sich ein Umzug im Alter von rund 70 Jahren überhaupt noch lohnen würde“, erinnert sich Gerhard. Bei überaus gesegneter Gesundheit durfte sie noch viele wunderbare und erfüllte Jahre in Haus und Garten mit Ehemann Felix, der im Jahre 2002 leider verstorben ist, bei Sohn und Schwiegertochter und den drei Enkelsöhnen genießen.

Darauf blickt die bescheidene Frau mit großer Dankbarkeit und Demut zurück. Auch heute nimmt sie noch regen Anteil am Alltag, informiert sich über alle Geschehnisse vor allem auch durch das tägliche Zeitunglesen.

Besondere Überraschung von der Bürgermeisterin

Dass sie nicht gern im Mittelpunkt steht, war ihr an ihrem großen Tag anzumerken. Doch den zahlreichen Glückwünschen konnte und wollte sie sich nicht entziehen. Stellvertretender Landrat Albert Nickl gratulierte für den Landkreis. Bürgermeisterin Tanja Schiffmann und zweiter Bürgermeister Georg Burkhard überbrachten Glückwünsche des Marktes Parkstein.

Eine besondere Überraschung hatte die Bürgermeisterin parat. Sie überreichte dem Geburtstagskind eine Urkunde des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder und eine Silbermedaille mit dem Konterfei der Patrona Bavariae. Am Tag zuvor war schon Gratulationspost vom Bundespräsidenten Frank Walter Steinmeier eingetroffen.

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Spenden statt Geschenken

Mit Familienangehörigen, Verwandten und Freunden feierte sie diesen besonderen Tag in der Gaststätte „d’ Wirtschaft“ von Jürgen Füßl, dem Sohn eines Neffen der Jubilarin in Altenstadt. Den hatte sie zu dessen Kommunion bekocht und zum Jubelfest revanchierte er sich bei ihr. Anstelle von Geschenken erbat sie von den geladenen Gästen, zu denen auch noch die einzig lebende Schwester zählte, die im Alter von 90 Jahren noch mit dem eigenen Auto anreiste, eine Spende. Die 1.750€ werden je zur Hälfte an die Indienhilfe des Parksteiner Pfarrers Pennoraj Tharmakkan und die „Feuerkinder“ Tansania von Dr. Annemarie Schraml weitergeleitet.

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