Beste Rosenmontagstradition: Ein Schimmel im Rathaus

Weiden. Bis ins Jahr 1967 reicht die Tradition zurück, dass der „Detag-Schimmel“ am Rosenmontag und Faschingsdienstag „ausreitet“, um Geld für gute Zwecke aufzutreiben. Diese Tradition führte den Schimmel am Rosenmontag ins Weidener Rathaus. 

Von Jürgen Wilke

Schimmel AG Weidener Rathaus
Die Schimmel-AG und die Gastgeber schlagen ein – 1.600 Euro haben sie ausgehandelt: (v.l.) Jürgen Laubert, Beate Merkel, Gerhard Völkl, Kurt Seggewiß, Jens Meyer, Johann Riedl, Günther Kamm, Ludwig Zitzmann.
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Seinerzeit wurde die Idee in den Räumen der „Detag“ – der ehemaligen „Deutschen Tafelglas AG Weiden“ – unter der damaligen Firmenleitung und dem Betriebsratsvorsitzenden MdB Franz Zebisch ins Leben gerufen. Seitdem zieht die Detag-Schimmel AG Jahr für Jahr am Rosenmontag und Faschingsdienstag durch Stadt und Land, um ihren Schimmel meistbietend für soziale Zwecke zu versteigern.

Hartnäckige Verhandlungen

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Nach dem Start am Rosenmontag bei Pilkington Weiherhammer, kam der Schimmel mit den Präsidenten Beate Merkel und Jürgen Laubert, begleitet von ihrem Hof-Reitstallmeister und Vorstandsmitglied Rainer Vater sowie Schatzmeister Gerhard Völkl wieder ins Weidener Rathaus. „Leider wird es immer schwieriger, diesen einzigartigen Brauch in unserer Region fortzuführen, aber unsere Aktion hat eine lange Tradition und da die ersteigerten Gelder für eine gute Sache sind und wir hartnäckig beim Feilschen sind, bringen wir trotzdem ansehnliche Beträge zusammen. Im vergangenen Jahr erbrachte unsere Versteigerung einen ansehnlichen hohen fünfstelligen Betrag, der zu hundert Prozent sozialen Zwecken zugute kommt“, so Beate Merkel.

Oberbürgermeister Kurt Seggewiß, Bürgermeister Jens Meyer, der Vorsitzende des Vorstandes der Sparkasse Oberpfalz Nord, Ludwig Zitzmann, Stadtwerkechef Johann Riedl und Günther Kamm, Geschäftsführer der Stadtbau GmbH Weiden (SGW), empfingen das große Pferd mit Hans Wittmann im Vorderteil und Rainer Vater hinten.

Helau! für so viel Engagement

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Sogleich feilschten Pferde-Besitzer und Käufer in bester Mafiosi-Manier, um den Kaufpreis in die Höhe zu schrauben. Nach zähen Verhandlungen ließen sich die Gastgeber schließlich nicht lumpen und schlugen bei einer respektablen Summe von 1.600 Euro ein, die von der Stadt, von der Sparkasse, von der SGW und den Stadtwerken zu gleichen Teilen erbracht wurde.

Auch in diesem Jahr kommt der Erlös wieder sozialen Zwecken zugute. Am Faschingsdienstag standen bis zum Mittag weitere Besuche in Rathäusern, Ämtern und bei Firmen auf dem Programm. Ein dreifach kräftiges Helau für dieses Engagement.

Fotos: Jürgen Wilke

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