Neustädter Faschingszug 2020: Tausende feiern trotz Sturm
Neustadt/WN. Sturm- und Orkanböen halten die Neustädter nicht davon ab ihren Faschingszug zu feiern. Auch in diesem Jahr versammelten sich zehntausende Narren vom Raiffeisenplatz bis in die Freyung um das Spektakel nicht zu verpassen.
Von Yvonne Fichtl
Monika Frischholz, Hofmarschallin vom Verein Neustädter Faschingszug, konnte in diesem Jahr wegen des Sturms nur von einer Leiter, statt einer Bühne aus die Faschingsgesellschaften ansagen. Das störte sie aber wenig. “Es ist heuer Seniorengerecht – barrierefreier Zugang quasi”, scherzte sie mit Bürgermeister Rupert Troppmann. Für letzteren war es der letzte Faschingszug im Amt. Er genoss den Trubel sichtlich – wieder verkleidet im mexikanischen Poncho.
Laut Faschingsvereinsvorsitzendem Jürgen Trescher zogen 100 Gruppen durch die Kreisstadt und unterhielten die Gäste mit witzigen bis kuriosen Faschingswägen. Für die Kleinsten gab es jede Menge Süßigkeiten – die Speinsharter hatten als Werbung für ihr Feuerwehrfest aber eher was für Ü18 im Gepäck. Sie verteilten Kondome verpackt in Werbeflyern.
Gruselige Masken und Mädchen mit Zöpfen
Die Faschingsgesellschaft mit der weitesten Anreise kam in diesem Jahr aus Baden-Württemberg.
50 Musiker der „Oschtalb Ruassgugga“ aus Aalen in riesigen Holzmasken marschierten durch die Straßen – und sorgten für Begeisterung bei den Erwachsenen und ein paar ängstliche Blicke bei manchen Kindern. Mit dabei waren auch wieder die Faschingsvereine der Region, wie Vohenstrauß mit ihrem Boot oder Windischeschenbach. Die Falken aus Neuhaus “flogen” mit eigenem Doppeldecker-Jet durch Neustadt.
Das Thema schlechthin war in diesem Jahr aber der Umweltschutz: Blumen statt Altlasen, forderte die Wilde 13 aus Störnstein, “Freibier for Future” und “Zoigl for Future” hieß es auf anderen Wägen. Die Parksteiner waren gleich selbst als Bierkasten gekommen.
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Polizei zufrieden: “Fasching in Neustadt annähernd problemlos verlaufen”
Rund 10.000 Besucher sind laut Polizei Neustadt/WN trotz der schlechten Witterung gekommen. “Der Faschingsumzug und auch die anschließende After-Zug-Party verliefen aus polizeilicher Sicht annähernd problemlos”, erklärt Polizeisprecher Hermann Weiß.
Insgesamt musste die Polizei vier Anzeigen bearbeiten: Zwei Körperverletzungsanzeigen zwischen Betrunkenen mussten die Beamten in Nachgang zur After-Zug-Party aufnehmen. Ein anderer Betrunkener beleidigte Polizeibeamte, leistete Widerstand bei der anschließenden Personalienfeststellung und durfte die Polizisten zur Inspektion begleiten.
Eine junge Frau erhielt nach Streitigkeiten Hausverbot bei der After-Zug-Party. Da sie sich, etwa eine Stunde später, erneut in die Veranstaltung begab, erfolgte eine Anzeigenaufnahme wegen Hausfriedensbruchs. Nach Ende der After-Zug-Party konnten die Polizeibeamten zwei sich anbahnende Auseinandersetzungen im Stadtgebiet rasch unterbinden.
Feuerwehr sichert Zelt
Der doch immer wieder heftig auftretende Wind hatte auf den Faschingszug keine Auswirkungen. Gegen 14.30 Uhr löste sich aber ein bereits aufgebautes Verkaufszelt auf dem Parkplatz eines Supermarktes und beschädigte ein geparktes Fahrzeug. Mit vereinten Kräften gelang es der Feuerwehr Neustadt das Zelt zu halten und zu sichern. Am Auto entstand ein Sachschaden von etwa 500 Euro.
“Sehr positiv hat sich die enge Zusammenarbeit mit den beteiligten Sicherheitsbehörden wie Stadt Neustadt, BRK, Sicherheitsdienst und Feuerwehr sowie mit dem Veranstalter ausgewirkt, lobt Weiß. [/box]
Fotos: OberpfalzECHO/Fichtl
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