Nordoberpfälzer Architekten bereit für Landesgartenschau?

Neustadt/WN. Die Nordoberpfalz glänzt mit Perlen der Architektur! Wenn es nach Architekt Karlheinz Beer sollte es sogar eine Landesgartenschau von Neustadt/WN über Altenstadt bis nach Weiden geben. 

Von Bernhard Knauer 

Architekturausstellung Neustadt Waldnaab
Jakob Oberpreller und Karlheinz Beer (von links) zusammen mit Landrat Andreas Meier von der Tafel „Neubau eines Wohnhauses in historischer Scheune in Kemnath“, mit dem das Architekturbüro des Weidners Beer einen Preis gewann. Bild: Bernhard Knauer.

Bauwerke in Niederbayern und der Oberpfalz können sich sehen lassen. Das hat die Ausstellung im Alten Schloss in Neustadt gezeigt. Zu sehen war nicht nur ausgezeichnete Bauten, sondern auch architektonische „Schmankerln“, die für Aufsehen gesorgt haben. Das Foyer im Alten Lobkowitzschloss in Neustadt war der Ausstellungsraum für die besondere Bauwerke. Der Architektenverband Niederbayern/Oberpfalz hatte aufgefordert qualitätsvolle Architektur zu melden – eingereicht wurden 56 Projekte, von denen fünf einen Regionalpreis erhalten haben.

In Neustadt waren beinahe 30 dieser Aufsehen erregenden Beispiele zu sehen. Neben dem „Haus der Begegnung“ im Johannistal, der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg ist auch die Chapel vom Netzaberg beispielgebend für den Landkreis Neustadt aufgeführt.

Regionale Identität fördern

Architekt Jakob Oberpreller vom Kreisverband Niederbayern/Oberpfalz dankte Landrat Andreas Meier für die Möglichkeit dieser Ausstellung. Neustadt war die letzte Station der Wanderausstellung.

Wir brauchen uns hier in Niederbayern und der Oberpfalz mit unserer Architektur nicht zu verstecken. Unsere Aufgabe ist es, aus der Historie zu lernen und regionale Identität zu schaffen.“

sagt Oberpreller. Der Kreisvorsitzende der Architekten betonte, dass sich alle Architekten an diesem Wettbewerb beteiligen konnten. Von den 56 Projekten erhielten fünf eine Auszeichnung und sieben eine Anerkennung.

Aus Weiden war Architekt Karlheinz Beer nach Neustadt gekommen. „Bei dieser Preisexplosion schauen wir gerne aufs Land, weil wir hier Lebensqualität sehen. Diese Identität und Qualität sieht man auch im Landkreis Neustadt. Wenn wir diese Chance nutzen, können wir im Verbund für unsere Heimat werben.“ Beer forderte auf, mit Achtsamkeit die Fortentwicklung zu betreiben und sprach auch einige Aushängeschilder wie den Anbau des Landratsamtes in Neustadt an.

Landesgartenschau von Neustadt bis Weiden?

„Wichtig sind aber gute Bauverwaltungen. Gemeinsam mit Neustadt, Weiden und Tirschenreuth wollen wir anpacken”, sagt Beer. Er sehe Beispiele der architektonischen Dynamik wie in Südtirol oder Vorarlberg auch in unserer Gegend. “In einer Landesgartenschau von Neustadt über Altenstadt bis Weiden könnte man auf Jahre hinaus etwas bewegen”, sagt er. Im Bezug auf den Flächenverbrauch forderte er die „Altlastenflächen“ zu sanieren und zu verwenden. An die Kommunalpolitiker gewandt bat er darum, nicht immer nur auf die Kosten zu achten, sondern auch die Qualität zu berücksichtigen.

Landrat Andreas Meier verwies im Zusammenhang mit Qualität auf den Neubau des Landratsamtes. „Wir müssen natürlich vernünftig mit dem Geld umgehen, das wir von den Kommunen erhalten.“ Als ein Beispiel von offener und freundlicher Gestaltung sprach er die Sanierungsarbeiten am Neustädter Gymnasium an.

„Trotz aller Qualitätsansprüche muss man sich dies auch leisten können. Wir müssen dazu auch Kritiker ernst nehmen, denn nicht alles muss jedem gefallen.“

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