Landratswahl: Die Spannung steigt

Tirschenreuth/Neustadt/WN. Sieben Kandidaten bewerben sich am 15. März in den Nachbarlandkreisen Neustadt und Tirschenreuth um den Landratsposten.

Von Udo Fürst

Wahltafel Plakate Wahlplakate Symbol Symbolbild 2020
Friedenfels ist einer der Orte, in dem Plakatierungswahn mit nur zwei großen Plakattafeln für alle Parteien etwas Sinnvolles entgegensetzt. Foto: Udo Fürst

Am 15. März entscheidet sich, wer in den nächsten sechs Jahren an der Spitze der beiden Nachbarlandkreise steht. Oder doch erst zwei Wochen später am 29. März bei einer eventuellen Stichwahl? Zumindest im Landkreis Tirschenreuth scheint eine solche bei vier Kandidaten als wahrscheinlich. Doch auch bei den südlichen Nachbarn ist bei drei Bewerbern längst noch nicht ausgemacht, wer ab 1. Mai (so lange regieren die „alten“ Landräte noch) wieder ins Lobkowitzer Schloss einziehen wird.

Während es in Tirschenreuth auf jeden Fall eine neues Gesicht auf dem Landratssessel gibt, weil Amtsinhaber Wolfgang Lippert (Freie Wähler) nach zwölf Jahren nicht mehr antritt, stellt sich in Neustadt der amtierende Andreas Meier (CSU) seinen Herausforderern Tobias Groß von den Freien Wählern und Peter Lehr von der SPD. Dabei gilt der Edeldorfer Groß als völliger Polit-Newcomer. Der 38 Jahre alte Systemelektroniker ist verheiratet, hat zwei Söhne, ist erst seit 2013 bei den Freien Wählern und war bisher weder im Kreis- noch in einem Gemeinderat vertreten.

Dagegen gilt der 61 Jahre alte Sozialdemokrat Peter Lehr fast schon als politisches Urgestein. Zehn Jahre saß er für die SPD im Kreistag, mehrere Jahre im Stadtrat und die vergangenen zwölf Jahre war der Vater von drei Söhnen und einer Tochter Bürgermeister in seiner Heimatstadt Eschenbach.

Amtsinhaber Andreas Meier ist ebenfalls schon lange politisch aktiv. Bereits mit 24 Lenzen wurde er Bürgermeister seiner Heimatstadt Windischeschenbach. 2014 trat Meier dann in die großen Fußstapfen seines Parteifreundes Simon Wittmann, der den Landkreis zuvor fast 20 Jahre geführt hatte. Der 42 Jahre alte Germanist ist Vater einer Tochter und führt den CSU-Kreisverband seit 2017 als Vorsitzender.

Landkreis Tirschenreuth

Etwas offener scheint die Landratswahl in Tirschenreuth. Mit Roland Grillmeier (CSU), Ely Eibisch (Freie Wähler), Thomas Döhler (SPD) und Anna Toman (Grüne) kämpfen vier Kandidaten um die Nachfolge des Kemnathers Wolfgang Lippert, der sich vor zwölf Jahren überraschend gegen den CSU-Kandidaten Herbert Hahn durchgesetzt hatte.

Zu verdanken hatte Lippert seinen Triumph damals vor allem den Wählern aus dem Bereich des ehemaligen Landkreises Kemnath, denen ein starker Lokalpatriotismus nachgesagt wird. Ob das diesmal auch den Ausschlag geben wird, bleibt abzuwarten.

Mit Ely Eibisch (51 Jahre) nominieren die Freien Wähler einen politisch, ähnlich wie Lippert 2008, bisher kaum in Erscheinung getretenen Mann. In Mitterteichs Bürgermeister Roland Grillmeier (49) hat der verheiratete Vater dreier Kinder, Landwirt und Kreisbauernobmann aus Kaibitz (Kemnath) auf jeden Fall einen dicken Brocken vor sich. Grillmeier war die vergangenen sechs Jahre stellvertretender Landrat, ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Mit der Außenseiterrolle müssen sich wohl die 28 Jahre alte, 2019 in den Landtag gewählte, Bärnauerin Anna Toman und der Büroleiter von MdL Annette Karl, Thomas Döhler (49) aus Pechbrunn, zufrieden geben. Aber vielleicht bewahrheitet sich ja die Aussage des Sozialdemokraten und Vaters von vier Töchtern bei der Podiumsdiskussion der Landratskandidaten. Dort hatte Döhler gesagt: „2008 war Wolfgang Lippert auch Außenseiter und dann war er zwölf Jahre Landrat.“

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