Trickbetrüger erkennen: Polizist klärt auf

Grafenwöhr. Polizei-Oberkommissar Martin Behrendt kennt die fiesen Maschen der Betrüger und klärt über Trickbetrug, falsche Polizeibeamte und Microsoft-Support-Anrufer auf. 

Von Renate Gradl 

Polizei-Oberkommissar Martin Behrendt Betrüger erkennen
Vorsicht Falle! Polizei Oberkommissar Martin Behrendt von der Polizei Eschenbach kennt alle Tricks. Bild: Renate Gradl.

“Es gibt immer neue Phänomene und Tricks, mit denen Betrüger arbeiten. Die Fälle, die ich Ihnen vorstelle, sind ganz aktuell zur Anzeige gebracht worden”, erklärte Polizeioberkommissar Martin Behrendt. Trickbetrug geschieht meistens über das Telefon, entweder wahllos oder gezielt. Die Betrüger wählen meist Telefonnummern von Menschen mit alten deutschen Namen – selbst zu Zeiten von Corona werden die Betrüger kreativ und nutzen die Krisensituation schamlos aus, behaupten der Enkel wäre wegen des Coronavirus in Quarantäne, man müsse im HomeOffice ein spezielles Programm herunterladen oder bieten “Medikamente” oder eine “Schluckimpfung” zum Kauf an. Meistens wären Vorabzahlungen nötig. Behrendt rät, sofort aufzulegen: “Denn alles andere ist verschwendete Zeit.”

“Die Leute haben null Skrupel”, weiß Behrendt, der auch einen Mitschnitt eines vermeintlichen “Microsoft-Support-Anrufers” dabei hatte. Auch die angezeigte Rufnummer auf den Telefondisplays stimme oft nicht, wie er erklärt: “Denn diese Leute sitzen in einem Callcenter, meistens in der Türkei.” Gezahlt werden soll beispielsweise mit Google-Play Karten, einem Bezahlsystem im Internet. Behrendt warnte davor, sich mit diesen Betrügern anzulegen – denn dann könne es sein, dass man mitten in der Nacht Anrufe von ihnen bekommt.

Traue keinen falschen Polizisten

Per Telefon treten auch Fälle falscher Polizeibeamten auf, die nach Bargeld und Wertgegenständen fragen.

Es ist Wahnsinn, wie viel Geld die Leute daheim haben und wie auskunftsfreudig sie sind”

bemerkte der Grafenwöhrer Kontaktbeamte. Die Betrüger am anderen Ende der Leitung verwirren die Angerufenen. Oft lassen sie durch einen technischen Trick die Telefonnummer 110 anzeigen. “Die echte Polizei wird nie mit ‘110’ anrufen und niemals Geld fordern!”, versichert Behrendt. Wenn aus irgendeinem Grund trotzdem mal ein Polizist an der Wohnungstür klingele, sei dieser uniformiert und mit einer braunen Marke der Kriminalpolizei ausgestattet.

“Wenn Ihnen irgendetwas komisch vorkommt bei manchen Telefonanrufen, benutzen Sie niemals die Rückruffunktion. Scheuen Sie sich nicht, den Polizei-Notruf zu wählen. Dieser lautet: 09645/92040. Wir kommen lieber einmal umsonst, als einmal zu spät”, so Behrendt.

Der Polizeibeamte hat außerdem eine neue Form des Taschendiebstahls vorgestellt. Anhand eines RFID (Radio Frequenz Identification)-Lesegeräts kann die Bezahlfunktion mit der Kreditkarte ausgelesen werden.

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