Stadtmuseum spart 3,3 Tonnen CO2 

Neustadt/WN. Das Stadtmuseum in Neustadt/WN erstrahlt in neuem Glanz – ganz im wahrsten Sinne – und spart dabei auch noch. 

Von Bernhard Knauer 

Museum Neustadt Waldnaab
Frisch renoviert ist das Stadtmuseum Neustadt/WN zur Sonderausstellung, dass die Parmaziegeschichte der Stadt Neustadt/WN zum Thema hat. Bild: Bernhard Knauer. 

Mit der Sonderausstellung „Von Kräuterkammern und Laboren – im Reich der Apotheker“ – 400 Jahre Pharmazie in Neustadt/WN, wird das Museum der Stadt Neustadt wiedereröffnet. Seit Herbst letzten Jahres war es geschlossen, weil die Beleuchtung von Grund auf neuert werden musste. Dadurch spart sich das Stadtmuseum jährlich 3,3 Tonnen CO2 ein.

Die gelungene Sanierung begeistert Museumsleiterin Ursel Wiechert und Bürgermeister Rupert Troppmann. Jetzt ist Schluss mit Lampen, die ausfallen oder in Vitrinen sehr heiß werden – die Energieeffizienz hat bei der Maßnahme eine große Rolle gespielt. Bei der Renovierung des Stadtmuseums sind auch gleich die Heizung erneuert und die Räume gestrichen worden. Das hat die Stadt Neustadt/WN über 60.000 Euro gekostet.

“Ein Paradestück deutscher Bürokratie”, wie Bürgermeister Troppmann sagt, als er sich daran erinnert, wie die Verantwortlichen Zuschüsse für das Projekt beantragt haben. Letztendlich hat Neustadt/WN von Land und Bund 21.000 Euro bekommen.

Apotheker von Generation zu Generation

Troppmann dankte der Firma Elektrodesign aus Weiden für die ausgezeichnete Planung der Arbeiten und Familie Keck aus Eschenbach, die die Ausstellung mit ihren Exponaten möglich macht. Den Museumsverein mit Vorsitzenden Bernhard Knauer bezeichnete Troppmann als Bundesglied zwischen Stadt und Museum. Sein besonderer Dank galt Ursel Wiechert für die viele (Putz-) Arbeit nach der Sanierung und der ausgezeichneten Vorbereitung der Ausstellung.

Die Museumschefin kennt alle Details zur Sonderausstellung und 400 Jahren Pharmazie in Neustadt: „Den ersten Hinweis über einen Apotheker in unserer Stadt findet man in einem Eintrag im Kirchenbuch: Johann Simon Rödl (Rüdl/Riedl), Apotheker und Bürger zu Neustadt. Später haben die Neustädter ihren Apothekerbedarf in Weiden besorgen müssen. 1753 wird darüber geklagt, dass die katholischen Neustädter in der lutherischen Apotheke in Weiden höhere Preise zahlen mussten. Erster selbständiger Apotheker in Neustadt war Simon Engel.

Laut Wiechert habe 1961 Apotheker Franz Sedlmayr die Löwenapotheke gründet und Gerd Wunderer 1971 die St. Georgs Apotheke. Die beiden Söhne Peter Wunderer und Franz Sedlmayr – sie sind derzeit Inhaber der Apotheken – waren Ehrengäste bei der Ausstellungseröffnung.

Coca Cola statt Kopfschmerzmittel

Karlheinz Keck, Vorsitzender des Heimatvereins Eschenbach, macht dem Neustädter Museum mit seinen Exponaten eine Freunde. „Apotheker waren schon immer traditionsbewusst“, betonte Keck. Als Beispiele nannte er Theodor Fontane und Agatha Christie, die nicht nur begnadete Schriftsteller, sondern eben auch Apotheker waren. „Umso erfreulicher, wenn aus dieser Tradition einmal ausgebrochen wird und etwas Neues, Unerwartetes entsteht. Denn kaum ein Produkt ist wohl bekannter als ein schief gegangenes Experiment, bei dem der Amerikaner und Pharmazeutiker John Pemberton etwas suchte, um Kopfschmerzen zu lindern und stattdessen die Coca Cola fand.“

[box] Die Sonderausstellung ist bis in den Sommer zu den üblichen Öffnungszeiten des Stadtmuseums, Dienstag bis Freitag von 14.00 – 16.00 Uhr, Samstag und Sonntag von 14.00 – 17.00 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist kostenlos. [/box]

Dem Museum geht das Licht auf

Über viele Jahre hinweg war die Beleuchtung im Stadtmuseum ein großes Problem. Teilweise gab es keine geeigneten Leuchtmittel mehr, vom Stromverbrauch ganz zu schweigen. Aus diesem Grund hat der Stadtrat vor über zwei Jahren den Entschluss gefasst die Beleuchtung im Museum zu erneuern.

55.000 Euro kostete letztendlich die neue Elektroinstallation, davon gab es 8.000 Euro vom Freistaat als Förderung fürs Museum und weitere 13.000 Euro vom Bund aus Mitteln des Klimaschutzes.

Die Pläne für die Maßnahme hat die Firma Elektrodesign aus Weiden übernommen. Christoph Plouschka, Mitarbeiter der Firma, hatte interessante Details mitgebracht. „Die alten Strahler hatten 50 Watt, die neuen nur mehr sechs Watt. Bisher waren 64 Strahler angebracht, neu 74. In den Vitrinen reichten LED-Strahler mit lediglich drei Watt.

Bisher hat das 7,1 KW an Strom verbraucht, künftig werden lediglich 910 Watt benötigt. Dadurch werden jährlich 3,3 Tonnen CO2 eingespart.

Bilder: Bernhard Knauer 

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