Ein unersetzlicher Verlust

Weiden. Der Tod von Jürgen Wilke bewegt viele Menschen gerade in Weiden. So auch Rundschau-Redakteur Udo Fürst. Ein Abschiedsschreiben. 

Von Udo Fürst

Jürgen Wilke
Jürgen Wilke

“Jürgen Wilke ist tot. Der 83-Jährige radelnde Reporter starb bereits vor einer Woche am Freitag, 27. März, im Klinikum Weiden, wohin er sich laut seinem Sohn begeben hatte, weil er sich nicht wohlgefühlt hatte.

Die Rundschau verliert mit Wilke einen außerordentlich zuverlässigen und immer hoch motivierten Berichterstatter für die Stadt Weiden, der stets zu einem kleinen Späßchen bereit war. „Ja oder nein?“ schrieb er immer in seine Mails an die Redaktion, wenn er eine Einladung der Stadt zu einem Termin bekommen hatte. Und oft versah er die mit dem Zusatz „Da würde ich gerne hingehen“. Wer wollte ihm das abschlagen?

Obwohl gesundheitlich seit Jahren angeschlagen, wollte Jürgen am liebsten alle Termine wahrnehmen und war immer enttäuscht, wenn man ihm manchmal mit „Nein“ antworten musste. Das Schreiben und Fotografieren war die große Leidenschaft des früheren Fahrschullehrers, der zu seinen Einsätzen ausschließlich mit dem Fahrrad eilte.

“Ich verliere eine väterlichen Freund”

Jürgen Wilke war auch ein ausgewiesener Fachmann, wenn es um die Weidener Störche ging. Seit 2004 dokumentierte er gewissenhaft das Leben der Adebars in der Max-Reger-Stadt, fotografierte und beschrieb das Leben der majestätischen Vögel detailreich und lückenlos. Vor neun Jahren veröffentlichte er sein „Storchenbuch“ mit beeindruckenden Fotos von den Störchen in Weiden. Das kleine, aber feine Werk Wilkes ist bei der Buchhandlung Stangl und Taubald in Weiden erhältlich.

Die ganze Liebe des stets treu sorgenden und immer freundlichen Menschen galt seinen sechs Enkeln, die ihm seine zwei Söhne und deren Frauen geschenkt hatten. Im vergangenen Jahr und Anfang dieses Jahres musste Wilke zwei schwere Schicksalsschläge verkraften: Zunächst starb völlig überraschend eine seiner Schwiegertöchter, der im Januar ihr Mann, Jürgens zweiter Sohn, folgte. Als dann in Folge der Coronakrise auch noch die Rundschau ihr Erscheinen vorübergehend einstellte, war das alles scheinbar zu viel für den liebenswerten Rentner.

Jürgen Wilke ist für die Rundschau und vor allem als Mensch nicht zu ersetzen. Ich verliere mit ihm einen väterlichen Freund, dessen Rat und Tipps ich im Laufe der Jahre immer sehr zu schätzen wusste.”

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