Virtueller Unterricht an Europa-Berufsschule Weiden

Weiden. Auch für das Berufliche Schulzentrum Weiden hieß es ab dem 16. März erst mal “Die Türen bleiben wegen der Corona-Krise vorerst geschlossen“. Bei rund 3.500 Schülern und 150 Lehrkräften musste schnell ein passendes Format für die Kommunikation und Betreuung her. Durch ein optimales Zusammenspiel von Schulleitung, Systembetreuung und der ganzen Schulfamilie konnten sie aber die Herausforderung konstruktiv angehen und erste Angebote bereits in der Woche danach anbieten.

Rund 150 Lehrer suchten sich das für sich passendste Format aus, um mit ihren Schülern in Kontakt zu treten. Einzelne Abteilungen und Lehrkräfte informierten ihre Schüler per Mail und versorgten sie so mit Unterrichtsmaterialien. Andere wiederum nutzten datenschutzkonforme Messenger-Dienste wie Signal und Threema oder stellten die Unterlagen zum Download über die schulische OwnCloud (Dateimanagement nach Ausbildungsberufen und Klassen) zur Verfügung. Über Office 365 und MS Teams versorgten die Lehrer der Fremdsprachenklassen ihre Schüler.

Ergänzend dazu fingen die Lehrkräfte an Videokonferenzen mittels MS Teams oder Jitsi meet anzubieten. “Die Schulklassen bewerteten das sehr positiv, da die Atmosphäre fast der im Klassenzimmer entsprach und man durch die Bildschirmfreigabe auch konkrete Fragen klären konnte”, betont Schulleiter Josef Weilhammer.

Uns ging es aber weniger um die Verfügbarkeit von Dateien zum Herunterladen, sondern vielmehr um interaktive Lernvideos, Übungsaufgaben und Tests!”

Virtuelle Konferenz werden zur Routine

Aber auch die Abteilungsleiter und die Schulleitung sind stetig in Kontakt. Neben der telefonischen und elektronischen Kommunikation über das schulische E-Mail-System Lotus Notes haben sie auch Gruppen über MS Teams erstellt. So kann jederzeit eine Fachbetreuerkonferenz abgehalten werden. “Eine Woche nach der Schulschließung fand bereits die erste Konferenz online stattfinden”, erzählt Weilhammer.

Mittlerweile ist es zur wöchentlichen Routine geworden.”

In diesen virtuellen Zusammenkünften besprechen die Führungskräfte wichtige Aufgaben. Aber auch Umfragen sind während der Konferenzen ins Leben gerufen worden, um bestehende Hürden zu erkennen und zu beheben. Eine Umfrage bei den Führungskräften des Beruflichen Schulzentrums Weiden zeigte, welche Herausforderungen und möglichen Hemmnisse sie jetzt und in der nächsten Zeit weiterhin im Blick behalten müssen.

Betreuer zeigen besonderes Engagement

Die schulinterne Abfrage der Unterstützungsangebote ergab, dass alle Ausbildungsberufe und Jahrgangsstufen versorgt wurden, einschließlich der JoA und BIK sowie sozial- und sonderpädagogischer Förderangebote. Dabei sollte erwähnt werden, dass gerade Religionslehrer sowie das Beratungsteam mit Schulseelsorge und Jugendsozialarbeit eine große Fülle an Ideen und Initiativen eingebrachten haben. “Sogar während den Osterferien baten sie telefonische Gesprächsangebote an”, so Weilhammer.

Erstes Feedback stimmt positiv

Mittlerweile haben die Lehrer und Schüler die ersten Rückmeldungen zu dem Home-Schooling gegeben. “Das Feedback stimmt uns positiv, dass unsere Angebote eine gute Ergänzugn sind. Sie sind aber sicherlich kein Ersatz für den professionellen Präsenzunterricht”, weiß Weilhammer.

Erst recht kann der Unterricht von zu Hause aus, die praktischen Arbeiten in den Werkstätten oder Fachräumen der Berufsschule nicht ersetzen. Außerdem sind die sozialen Interaktionen nicht wie im Klassenzimmer möglich. Vor allem bedauert Weilhammer aber:

In einigen Fällen verhindern mangelnde technische Voraussetzungen, dass alle Schüler mit den gleichen Chancen an den Angeboten teilhaben können.”

Bilder: Europa-Berufsschule Weiden