Das Kinderlachen fehlt schmerzlich

Störnstein. Im Moment prangen große Blumen am Zaun der Kindertagesstätte St. Franziskus. Es ist die jüngste Aktion des Teams um Leiterin Christina Bröckl, um mit den Kindern auch in der Krise in Kontakt zu bleiben. Denn: „Uns fehlen einfach die Kinder.“

Von Gabi Eichl

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Der Kindergarten St. Franziskus in Störnstein hält den Kontakt zu den Kindern aufrecht. Zum Beispiel mit Aktionen wie diesen Zaunblumen.

Die Eltern der 42 Kinder der Einrichtung haben bislang die Notbetreuung nicht in Anspruch genommen. Das heißt aber nicht, dass in der Kindertagesstätte nicht gearbeitet wird. Den Worten Bröckls zufolge wurde in den ersten Wochen der Schließung vieles erledigt, wofür im Regelbetrieb kaum Zeit bleibt: Materialräume entrümpeln, Spielsachen reinigen, Büroarbeiten, neue pädagogische Konzepte erstellen. „Wir konnten die Zeit schon gut füllen”, sagt Christina Bröckl. 

Gute-Laune-Post für Kinder

Als der Lockdown verlängert wurde, sei es in erster Linie darum gegangen, mit Eltern und Kindern in Kontakt zu bleiben. Zu Ostern gab es eine Osternest-Rutsche; die Erzieherinnen ließen Nester, die sie für die Kinder gebastelt hatten, durch ein Fenster nach draußen rutschen, wo die Kinder sie abholen konnten.

Eine andere Aktion ist die wöchentliche Gute-Laune-Post für die Kinder, die sich die Kinder in einem Körbchen am Gartenzaun abholen können. Die Kinder revanchieren sich ihrerseits mit Bildern und Basteleien, die die Erzieherinnen im Kindergarten aufhängen. Einmal bekamen die Kinder schon Sonnenblumenkerne, die sie einpflanzen und beim Wachsen beobachten sollten.

„Die Kinder freuen sich einfach, von uns zu hören.“

Die jüngste Aktion sind die großen Blumen am Gartenzaun, die aus CD-Rohlingen bestehen, die die Kinder mit Wolle umwickelt haben. Das Material hat der Kindergarten gestellt. Wie Bröckl betont, sei das aber nicht nur ein reines Kontakthalten, es gehe auch um pädagogische Anreize über das Infoportal hinaus, über das derzeit alle Kindergärten in der Krise ihrem Bildungsauftrag einigermaßen gerecht zu werden versuchen.

Die Rückmeldungen von Eltern wie Kindern seien überaus positiv. „Die Kinder freuen sich halt einfach, von uns zu hören“, sagt Bröckl. Sie gibt aber auch unumwunden zu, dass das sechsköpfige Team zur rechten Zeit frustriert sei: „Wir stehen hier in diesem leeren Riesenhaus, uns fehlen einfach die Kinder.“

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