Rotes Kreuz gedenkt Sophie Krapf: Immer ehrlich, immer liebenswert

Weiden. Von der Versorgung von Kriegsverletzten bis zur Aufnahme von DDR-Übersiedlern, von der Gründung einer Jugendrotkreuzgruppe bis zum Blutspendedienst: Sophie Krapf aus Weiden hat über 75 Jahre lang dem Roten Kreuz gedient – jetzt ist sie im Alter von 96 Jahren verstorben.

Sophie Krapf hat beim Roten Kreuz viel Verantwortung in verschiedenen Bereichen übernommen: Sie trat im November 1943 der damaligen Frauenbereitschaft bei. Nach der Ausbildung zur Sanitäterin übernahm sie unter anderem die Versorgung von Kriegsverletzten, die mit Zügen am Bahnhof Rothenstadt ankamen. Unzählige Dienste im Sanitäts- und im Rettungsdienst, als Leiterin der Frauenbereitschaft, im Telefondienst der 1977 neu geschaffenen Rettungsleitstelle, sowie in der Jugendarbeit folgten. Auch bei der Bewältigung der Einreisewelle nach dem Mauerfall war Krapf im Camp Pitman beteiligt.

Jahrzehntelang, bis 2006, organisierte sie die Blutspendetermine in Rothenstadt. Auch später noch half sie hier mit und kümmerte sich leidenschaftlich um die Spenderinnen und Spender. Im Mittelpunkt wollte Krapf aber nie stehen: „Des Graffel kannst jemand anders geben“, hat sie gesagt, als man ihr wieder einmal eine Ehrennadel anstecken wollte, erinnert sich Bereitschaftsleiterin Sieglinde Steiner.

“Mutter der Bereitschaft”

Sophie Krapf hatte immer ein offenes Ohr für ihre Kameradinnen und Kameraden und sagte unverblümt, was sie dachte, ohne dass ihr jemand böse sein konnte. Ihre Aufgaben erledigte sie immer mit vollkommener Zuverlässigkeit und war immer da, wenn sie gebraucht wurde, trotz Familie mit drei Kindern.

Bis kurz vor ihrem 90. Geburtstag war Sophie Krapf aktiv im Roten Kreuz tätig und galt als „Mutter der Bereitschaft Rothenstadt“. Noch im vergangenen Jahr wurde sie für ihr herausragendes ehrenamtliches Engagement von BRK-Kreisgeschäftsführer Sandro Galitzdörfer und der Führungsriege der BRK-Bereitschaft Rothenstadt mit der goldenen Ehrennadel des DRK, unterschrieben von Präsidentin Gerda Hasselfeldt, ausgezeichnet.

„Mit Frau Krapf verliert das Rote Kreuz eine hoch angesehene, geschätzte Kameradin, die als leuchtendes Vorbild vorangegangen ist. Unser Mitgefühl gilt den trauernden Angehörigen. Wir werden der Verstorbenen stets ein ehrendes Gedenken bewahren.“

Hier verlinkt: Traueranzeige von Sophie Krapf.

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