Ärger mit Caritas-Abrechnungsstelle: Marktrat sauer

Floß. Heftige Kritik des Marktrates muss sich die Caritas-Geschäftsstelle in Regensburg gefallen lassen. Deren Betriebskostenabrechnung für den Kindergarten sei nicht korrekt und der Haushaltsplan werde regelmäßig viel zu spät vorgelegt.

Von Gabi Eichl

Katholischer Kindergarten Floß
Ausdrücklich keine Kritik am Kindergarten-Team oder an der Kirchenstiftung, wohl aber an der Caritas-Abrechnungsstelle: Der Marktrat beschwert sich über falsche und viel zu spät vorgelegte Zahlen. Foto: Gabi Eichl

Die Marktgemeinderäte, die Kritik üben, betonen alle, dass niemand die Arbeit des Kindergartens St. Johannes M. Vianney oder die der katholischen Kirchenstiftung kritisiere, es gehe allein um die Abrechnungen der Caritas-Geschäftsstelle.

Laut Verwaltung des Marktes stimmt die Betriebskostenabrechnung 2019, die die Caritas-Geschäftsstelle vorgelegt hat, zum Teil nicht mit den Zahlen in den Unterlagen des Marktes überein. Die Finanzfachleute des Marktes kommen zu dem Schluss, dass mit Blick auf die geplanten Sanierungsmaßnahmen am Kindergarten und dem veranschlagten Betriebskostendefizit der aktuell vorhandene Betriebskostenüberschuss 2020 aufgebraucht sei und sich zusätzlich ein kleines Defizit ergebe. Für das Haushaltsjahr 2021 sei sogar mit einem hohen Defizit von mehr als 35.000 Euro zu rechnen. Dies sei im Haushaltsplan der Gemeinde zu berücksichtigen.

Ein halbes Jahr zu spät

Eine Berücksichtigung im Haushaltsplan der Gemeinde scheint jedoch nicht ganz so einfach zu sein, da die Caritas-Geschäftsstelle den Haushaltsplan für den Kindergarten regelmäßig sehr spät vorlegt. Für heuer hat die Gemeinde den Haushaltsplan erst vor wenigen Tagen erhalten; Abgabetermin wäre der 31. Dezember gewesen. Der Markt könne die Zahlen so nicht mehr berücksichtigen, sondern nur noch zur Kenntnis nehmen, sagt Bürgermeister Robert Lindner.

Abrechnung “nicht profihaft”

Der FDP/UB-Sprecher Heinz Kett wird in seiner Kritik sehr deutlich. Nur gut, dass der Markt selbst eine so gute Finanzverwaltung habe, der die falschen Zahlen aufgefallen seien. Er fordert, das Gespräch mit der Caritas-Abrechnungsstelle zu suchen, die „nicht profihaft“ arbeite und für ihre fehlerhafte Abrechnung noch viel Geld verlange. Den Haushaltsplan ein halbes Jahr verspätet vorzulegen, sei „ein Unding“. Und das sei auch nicht mit der Corona-Pandemie zu rechtfertigen, denn „das ist alle Jahre so“.

Zum Informationssicherheits- und Datenschutzbeauftragten ernennt der Marktgemeinderat den beim Landratsamt in dieser Funktion beschäftigten Jürgen Hofmann.

Müller federführender Kommandant

Eine Formsache ist die Bestätigung der Kommandanten der Feuerwehren Floß und Bergnetsreuth, Felix Müller und Harald Träger beziehungsweise Bernhard Einweg und Tobias Witt; federführender Kommandant bleibt der Flosser Felix Müller.

Für die Koordinierende Kinderschutzstelle (KOKI) am Landratsamt wird ein Ansprechpartner im Markt gesucht. Laut Bürgermeister gibt es zwei Interessenten, der Marktgemeinderat ruft aber noch einmal auf, sich für dieses Amt zu bewerben. KOKI arbeitet mit dem Ziel, durch Netzwerkarbeit und Vermittlung den präventiven Kinderschutz zu verbessern.

Sein Einvernehmen erteilt der Marktgemeinderat einer Bauvoranfrage zur Errichtung einer Ergotherapie-Praxis im Baugebiet „Am Hohen Baum“.

Glückwünsche für Mirjam Schuderer

In der Sitzung vor der Sommerpause wären üblicherweise die besten Flosser Schülerinnen und Schüler geehrt worden. Unter anderem wegen der Corona-Pandemie wird diese Ehrung auf den Herbst verschoben. Lindner nimmt die Gelegenheit aber zum Anlass, im Namen des Gemeinderates der 25-jährigen Mirjam Schuderer aus dem Ortsteil Plankenhammer zu gratulieren, die als Gärtnerin der Fachrichtung Zierpflanzenanbau die Abschlussprüfung als Beste im Bezirk Oberpfalz abgelegt hat.

Rita Rosner (CSU) erkundigt sich nach dem Kinderferienprogramm. Wegen Corona seien die geplanten Veranstaltungen nahezu komplett gestrichen, sagt Lindner.

Ortssprecher zur Sitzung laden

Armin Betz (CSU) bittet darum, künftig auch die Ortssprecher zu den Sitzungen einzuladen und zu diskutieren, ob diese nicht auch Sitzungsgeld erhalten sollten. Lindner weist darauf hin, dass man derzeit noch kläre, wer wo Ortssprecher sei; in manchen Dörfern gebe es nur Ansprechpartner, keine Ortssprecher.

Der CSU-Sprecher Sebastian Kitta fordert, das Thema Brücke Püchersreuth schnellstmöglich im Bauausschuss zu behandeln.

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