Aufstieg in die “Champions League”: Flossenbürg jetzt Nationales Geotop

Flossenbürg. Von einem „neuen Sahnehäubchen“ im Geopark Bayern-Böhmen spricht dessen Vorsitzender, Landrat a. D. Karl Döhler. Und er hat die Förderzusage für das Projekt Steinhauerhaus am Nationalen Geotop Schlossberg dabei.

Von Gabi Eichl

geotop Flossenbürg Ernennung
Das jüngste Nationale Geotop im Rücken: Landrat a. D. Karl Döhler, MdL Stephan Oetzinger, Bürgermeister Thomas Meiler, Regierungspräsident Axel Bartelt, der stellvertretende Landrat Albert Nickl, der Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung, Thomas Gollwitzer, Naturpark-Geschäftsführer Stefan Härtl, Biologin Mathilde Müllner, der Leiter des Geo-Zentrums, Frank Holzförster, und Geopark-Geschäftsführer Andreas Peterek (von rechts). Foto: Gabi Eichl

Die Burgruine vis à vis nimmt ein strahlender Bürgermeister Thomas Meiler in der Gaststätte am Gaisweiher im Beisein von Regierungspräsident Axel Bartelt die Urkunde in Empfang, die den Schlossberg zum jüngsten „Nationalen Geotop“ erklärt, einem von 22 in Bayern.

Zusage europäischer Fördermittel für Infozentrum

Das „Sahnehäubchen“ dieser Auszeichnung für sein „Dorf“, wie der Bürgermeister sagt, ist die Zusage von Mitteln aus dem europäischen Fördertopf für Regionalentwicklung und europäische Zusammenarbeit (INTERREG A) für das Vorhaben, das frühere Steinhauerhaus am Schlossberg zu einem Informationszentrum auszubauen. Dieses Vorhaben, Teil eines länderübergreifenden 1,2-Millionen-Projektes in Zusammenarbeit mit dem tschechischen Plana, verleihe dem Nationalen Geotop Schlossberg noch mehr Gewicht.

Der Anteil von rund 500.000 Euro für Flossenbürg wird den Worten Karl Döhlers zufolge mit 85 Prozent gefördert. Döhler dankt dem versammelten Gemeinderat dafür, das Projekt mitzutragen. „Das ist etwas Besonderes“, sagt Döhler. Gerade die Corona-Pandemie zeige, dass „wir uns in unserer Heimat um die schönen Dinge, die uns direkt nah umgeben, kümmern müssen“.

“Lehrbeispiel der Geologie”

Als ein „Lehrbeispiel der Geologie“ bezeichnet der Geschäftsführer des Geoparks, Dr. Andreas Peterek, den Schlossberg, als er Meiler die Urkunde der Akademie für Geowissenschaften und Geotechnologien überreicht. Der Bürgermeister dankt für die Beschreibung seines „Granit-Doms“ vor der Haustür mit den Worten: „Das tut unserer Seele in Flossenbürg gut, wenn wir so was hier haben.“

“In die Champions League aufgestiegen”

Regierungspräsident Axel Bartelt zeigt die Auszeichnung eigenen Worten zufolge, dass in einem der ältesten Naturschutzgebiete der Oberpfalz der richtige Weg eingeschlagen worden sei. Flossenbürg sei damit „in die Champions League aufgestiegen“.

Der stellvertretende Landrat Albert Nickl spricht von einer „Goldmedaille“, von einer Auszeichnung auch für den Landkreis, für die gesamte Region. Hier sei Erdgeschichte erlebbar; Orte wie der Schlossberg seien „unser größtes Kapital“.

Verbindung der zwei Seiten der Geschichte

MdL Stephan Oetzinger bringt die Verbindung von Geschichte und Erdgeschichte in Flossenbürg zur Sprache, die hier „einmalig gelungen“ sei. Auch Meiler spricht abschließend von der dunklen Seite der Geschichte, die am Ort offen angegangen werde, und ihrer hellen Gegenseite in Form des Granitabbaus.

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