Ein Neustart auf solider Basis: Zukunft der Kliniken AG sicherstellen

Weiden/Neustadt/WN/Tirschenreuth. Um im Krankenhaus-Jargon zu bleiben: Es wird eine sprichwörtlich „schwere Geburt“ werden, die jedoch ein glückliches Ende nehmen wird – davon sind die drei Träger der Kliniken Nordoberpfalz AG, nämlich die Stadt Weiden und die beiden Landkreise Tirschenreuth und Neustadt fest überzeugt.

Seit Monaten laufen zwischen den drei Gebietskörperschaften umfangreiche Gespräche und Verhandlungen, um die Grundpfeiler für eine Neuordnung sowohl der Finanzierung, als auch der Anteilsstruktur der AG zu verankern. Dabei geht es um nicht weniger als die zukunftsfähige Neustrukturierung der Krankenhauslandschaft und somit der stationären Gesundheitsversorgung der gesamten Nordoberpfalz.

“Geburtsfehler beheben”

Der Tragweite der nun zu treffenden Entscheidungen, die auch tief in die bei Gründung der AG geschlossenen Verträge und Regularien eingreift, sind sich Oberbürgermeister Jens Meyer und die beiden Landräte Roland Grillmeier und Andreas Meier sehr wohl bewusst.

„Das, was bislang immer als ein „Geburtsfehler“ bei Gründung der AG bezeichnet wurde, nämlich zum einen die Finanzausstattung rein über Kredite und Bürgschaften und zum anderen die unausgewogene Anteilsverteilung, wollen wir nun bereinigen“, fasst OB Jens Meyer die Aufgabe und das erklärte gemeinsame Ziel der drei Gebietskörperschaften zusammen.

Schmerzhafte Einschnitte

Man sei sich hierbei sehr wohl bewusst, dass hierfür auch schmerzhafte Einschnitte nötig sind. Die Schließung der Akuthäuser in Vohenstrauß und Waldsassen beispielsweise sei jedoch unvermeidbar gewesen und bereits ein wichtiger Bestandteil der eingeleiteten Sanierungsmaßnahmen. Und auch die Tatsache, dass es an allen Standorten in der gesamten AG zu weiteren Veränderungen und Maßnahmen kommen wird, „die uns sicherlich keinen Applaus und kein Schulterklopfen einbringen werden“, darüber sind sich die drei Politiker ebenfalls im Klaren.

Ein Ganzes: Nicht in Gebieten denken

Landrat Roland Grillmeier unterstreicht nochmals eine der zentralen Forderungen des Kreistages in Tirschenreuth, dass künftig auch die Lasten und mögliche Defizite der AG als Ganzes gesehen werden müssten und deshalb auch alle Partner ausgewogen daran beteiligt werden. „Es gibt keine Weidener, Neustädter oder Tirschenreuther Häuser. Wir sind eine AG, ein gemeinsames Unternehmen, und als solches müssen wir uns künftig wieder mehr betrachten. Gebietsdenken sollte in der Nordoberpfalz keine Rolle mehr spielen“, so der Tirschenreuther Landrat.

Vertrauen in Sanierungsfähigkeit

Einen Ball, den sein Neustädter Kollege Andreas Meier gerne aufgreift, zumal die Signale der beiden bisherigen Hauptanteilseigner in Richtung Neustadt sehr eindeutig und erfreulich seien: „Es war und ist für und essentiell, dass mit höheren finanziellen Risiken auch mehr Einfluss und Entscheidungskompetenz für den Landkreis Neustadt verbunden ist. Die entsprechenden Signale unserer Partner in der AG sind hier sehr eindeutig“, so Meier.

Übereinstimmend betonen die Eigentümer der Kliniken AG ihr festes Vertrauen in die Sanierungsfähigkeit und somit in die Zukunftsperspektive der Kliniken AG in kommunaler Hand, die nicht zuletzt auch entsprechende Gutachten eindeutig belegen. „Der Vorstand der Kliniken AG, Dr. Thomas Egginger und die gesamte Klinikleitung haben hier unser Vertrauen und unsere volle Rückendeckung auf diesem harten und steinigen Weg, der zwar alternativlos ist, aber uns letztlich in eine gute Zukunft führen wird. Gemeinsam mit unseren engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern appellieren wir jedoch auch an die Bevölkerung, unsere AG als „Ihren kompetenten Gesundheitsversorger für die gesamte Region“ wieder mehr wertzuschätzen und auch vertrauensvoll in Anspruch zu nehmen.“

* Diese Felder sind erforderlich.