Mitterteich verbannt Schwerlastverkehr 

Mitterteich. Der Stadtrat beschließt Lkws aus Mitterteich zu verbannen. Auch an anderen Stellen im Ort wird es Veränderungen geben. 

Von Werner Männer 

In Mitterteich wird sich in Sachen Verkehr in Zukunft einiges ändern. Das ist das Ergebnis der jüngsten Stadtratssitzung: Der Schwerverkehr wird künftig nicht mehr durch die Innenstadt fahren – das betrifft alle Lastwagen über 7,5 Tonnen. Außerdem wird die Geschwindigkeit vom Ortsschild in der Waldsassener Straße bis zur Ampelkreuzung Färberbrücke auf 30 Stundenkilometer beschränkt.

Bevor sich der Stadtrat für diese Maßnahmen entschieden hat, war die Meinung übergeordneter Behörden gefragt. Ist es notwendig die Ortsdurchfahrt für Schwerlastverkehr in Mitterteich zu sperren? Die Straßenverkehrsbehörde am Landratsamt hat den Hinweis gegeben, dass jedes Verkehrszeichen beklagt werden kann. Nach einer Verkehrszählung könne die Sperrung für den Schwerlastverkehr nicht befürwortet werden. Die Stellungnahme der Polizei sah ähnlich aus: Auch die Polizeibeamten waren gegen eine Sperrung des Schwerlastverkehrs. Denn nach Angaben der Polizei bleibe nach Abzug des Liefer- und Abholverkehrs, der eine Ausnahmegenehmigung braucht, ein verschwindend geringer Anteil an Fahrzeugen mit über 7,5 Tonnen im reinen Durchgangsverkehr übrig.

Stadtrat sperrt Mitterteich trotzdem für Schwerlastverkehr

Bürgermeister Stefan Grillmeier kann diese Stellungnahmen nicht nachvollziehen. Ihm geht es um die Sicherheit von Anliegern und Bevölkerung. Deshalb waren sich auch die Sprecher aller Fraktionen einig, den Schwerlastverkehr aus Mitterteich trotzdem zu verbannen.

Heribert Hegen von der Wählergemeinschaft kritisiert, dass teils Minderjährige mit landwirtschaftlichen 42-Tonnen-Gespannen mit 50 Stundenkilometer durch die Stadt fahren. “Das muss nicht sein”. Das Gremium hat einmütig für die Sperrung gestimmt.

Tempo 30 ab Ortsschild Mitterteich

Eine weitere einschneidende Maßnahme in dieser Stadtratssitzung war die Herabsetzung der Höchstgeschwindigkeit ab dem Ortsschild in der Waldsassener Straße bis zur Ampelkreuzung Färberbrücke. Seit 1. Januar 2020 gehört die Staatsstraße 2176 – also die Straße von Waldsassen kommend durch Mitterteich in Richtung Marktredwitz –  in die Zuständigkeit der Stadt. Deshalb soll zukünftig ab dem Ortsschild in der Waldsassener Straße bis zur Ampelkreuzung Färberbrücke, die als Ortsstraße herabgestuft ist, eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Stundenkilometer gelten. Das betrifft Waldsassener Straße, Oberer Markt, Unterer Marktplatz und Vorstadt.

Zwar würden gefährliche Situationen beim Ausparken am Oberen Marktplatz vorkommen, die Zahl der Unfälle der folgenden Schäden sei jedoch gering, wie die Polizei mitgeteilt hat. Die Voraussetzungen für die Geschwindigkeitsbegrenzung seien deshalb aus Sicht der Beamten nicht gegeben – warum die Polizei auch in diesem Punkt gegen die Maßnahme gestimmt hat. Stattdessen kam der Vorschlag ab der Hausnummer 12, also Höhe Oppl Zoigl, bis zur Einmündung Bachstraße eine Geschwindigkeitsreduzierung einzuführen.

Auch diese Stellungnahme können Bürgermeister und auch die Stadträte nicht nachvollziehen. Denn Argumente, dass in diesem Bereich Altenheim, Kindergarten und der Straßenübergang zur Schule sind, wurden nicht berücksichtigt. Die Straßenverkehrsbehörde des Landratsamtes hatte einen früheren ähnlichen Antrag abgelehnt. Der Stadtrat hat aber mit 10:6 Stimmen dafür gestimmt, die Geschwindigkeitsbegrenzung bereits ab Ortsschild Waldsassener Straße bis Färberbrücke einzuführen.

Bis zur nächsten Stadtratssitzung im Juli soll ein Konzept zur Beschilderung ausgearbeitet werden.

Bilder: Werner Männer