Verkehrssicherheit in Floß muss sich verbessern

Floß. In Sachen Barrierefreiheit hat sich in den vergangenen Jahren einiges getan im Markt, der Senioren- und Behindertenbeauftragte Erich Schieder ist aber noch nicht zufrieden. Er vermisst vor allem einen Fußgängerüberweg am Marktplatz und bedauert, dass eine Ampellösung gescheitert ist.

Von Gabi Eichl

Erich Schieder Seniorenbeauftragter Floß
Der Senioren- und Behindertenbeauftragte Erich Schieder appelliert vor dem Marktgemeinderat, die Sicherheit an der stark befahrenen Durchfahrtsstraße zu erhöhen.

Vor dem Marktgemeinderat, der Erich Schieder vor kurzem in seinem Amt bestätigt hat, beklagt der frühere CSU-Marktrat aus dem Ortsteil Ellenbach, dass ein Fußgängerüberweg an der stark befahrenen Durchfahrtsstraße (Staatsstraße 2395) trotz Verkehrsschau und vorübergehendem Ampelbetrieb am Votum des Straßenbauamtes gescheitert sei. Die Kosten des Ampelbetriebes stünden nicht im Verhältnis zur Zahl der Überquerungen, hatte das Straßenbauamt argumentiert.

“Kostenfrage wichtiger als die Sicherheit der Menschen”

Schieder kommentiert das mit den Worten: „Hier wird deutlich, dass die Kostenfrage wichtiger ist als die Sicherheit der Menschen, vor allem der Älteren, Behinderten und der Kinder.“ Bedauerlicherweise sei auch von Flosser Bürgern gegen den Ampelbetrieb gearbeitet worden. Schieder bittet den neugewählten Marktgemeinderat, nach Möglichkeiten zu suchen, wie die Sicherheit beim Überqueren der Durchfahrtsstraße erhöht werden könnte. Und er schlägt vor, dieses Problem zusammen mit einer notwendigen Absenkung der Gehsteige im Rahmen des ISEK-Verfahrens (ISEK = Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept) anzugehen.

Kühbach-Boxdorf für Lkw-Verkehr öffnen

Eine Verkehrszählung aus dem Jahr 2014, durchgeführt von sieben unabhängigen Bürgern, wie Schieder sagt, habe gezeigt, welche Verkehrs- und Lärmbelastung auf der Staatsstraße herrsche. Schon damals wurden laut Schieder mehr als 6.000 Fahrzeuge am Tag gezählt. Schieders Vorschlag: Mit der Öffnung der Gemeindeverbindungsstraße Kühbach-Boxdorf für den Lkw-Verkehr könne mit zusätzlichen Ordnungsmaßnahmen vor allem die Kreuzung Sparkasse-Höllerer-Lindner entschärft werden. Nachdem eine Ortsumgehung des Marktes wohl nicht realisierbar sei, müsse unbedingt überlegt werden, wie mit alternativen Konzepten die Sicherheit der Bürger verbessert werden könne.

Baugenossenschaft als lobenswertes Beispiel

Schieder kritisiert aber nicht nur. Als positive Beispiele nennt er den Behindertenparkplatz, den barrierefreien Zugang zum Rathaus und den Treppenlift mit Zugang zur Zahnarztpraxis, aber auch die Aufstellung eines Briefkastens an der Einfahrt zum Netto-Markt. So hilfreich die letztgenannte Maßnahme sei, da sie die Nutzung eines Briefkastens ermögliche, ohne die Durchfahrtsstraße überqueren zu müssen, so ärgerlich sei die Aktion der Post gewesen, den Briefkasten bei der Firma Krapf abzunehmen. Als beispielhaft für behindertengerechtes Bauen und Wohnen bezeichnet Schieder die jüngste Aktivität der Baugenossenschaft Eigenheim.

Schaffung einer Tagespflegestation prüfen

Lobend erwähnt Schieder die gut funktionierende Seniorenarbeit der Vereine und die herausragende Gesundheits- und Pflegeinfrastruktur des Marktes. Er erinnert aber auch an seinen „bisher unbeantworteten“ Antrag an die Gemeinde vom Juni vergangenen Jahres, die Möglichkeiten der Schaffung einer Tagespflegestation zu prüfen.

Die Fraktionssprecher loben Schieders Arbeit übereinstimmend, geben aber unisono zu bedenken, dass nicht alles Wünschenswerte ohne weiteres umzusetzen sei. Bürgermeister Robert Lindner sagt Schieder zu, man werde seinen Bericht als eine Art To-do-Liste behandeln.

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