Helmut Wächter jetzt Altbürgermeister

Grafenwöhr. In 30 Jahren Amtszeit hat sich Helmut Wächter den Titel zum Altbürgermeister redlich verdient – und dennoch gibt er sich bei der Ernennung bescheiden. 

Von Stefan Neidl 

Für seine zahlreiche Verdienste zum Wohle der Stadt ehrt Bürgermeister Edgar Knobloch seinen Vorgänger Helmut Wächter mit dem Titel des Altbürgermeisters. Mit dieser Ehrenbezeichnung werden Menschen ausgezeichnet, die zum Beispiel außergewöhnlich lange Bürgermeister waren oder sich in ihrem Amt in besonderer Weise um die Stadt beziehungsweise Gemeinde verdient gemacht haben. “Helmut, dies trifft beides auf dich zu”, versichert Knobloch ihm.

Immer gerecht und fürsorglich

Wächter ist 1970 als Angestellter der Kommunalverwaltung in den Dienst der Stadt eingetreten. Von Einwohnermeldeamt, über Telefonvermittlung bis zum Posten des Personalratsvorsitzenden hat er viele Stationen durchlaufen, bevor er 1984 für die SPD zum Bürgermeister gewählt wurde. “Helmut Wächter hat in 30 Jahren Amtszeit seine Aufgabe mit Tatkraft, Engagement, Ideenreichtum, Durchsetzungsvermögen und ausgeprägtem Sinn für soziale Gerechtigkeit mehr als erfüllt,” lobt Knobloch.

Im Juli 2006 hat der heute 70-Jährige die Verantwortung als Präsident im Deutsch-Amerikanischen Gemeinsamen Ausschuss (DAGA) übernommen, nachdem er bereit seit 1988 Vizepräsident war. In dieser Zeit hat er mit der DAGA über 800.000 Euro für soziale und karitative Zwecke ausgeschüttet.

2013 hat er den Bürgerverein Städtedreieck gegründet. Dieser unterstützt Familien, die “nicht gerade auf der Sonnenseite des Lebens stehen” mit dem Bürgerladen, einer Tafel ähnlichen Einrichtung. Wächter ist Vorsitzender des Vereins.

Auch nach seiner Zeit als Bürgermeister war er noch bis 2020 als Stadtrat tätig. Dazu war er Verwaltungsrat der Sparkasse (1984 bis 2014), ehrenamtlicher Geschäftsführer des Gründerzentrums (1996 bis 2014), Kreisrat (1984 bis 2020), Vorsitzender des Verwaltungsrates der Stadtwerke (2000 bis 2014) und war von 2014 bis 2020 noch Mitglied darin.

Lebensleistung honorieren

Viele Auszeichnungen sind ihm verliehen worden, darunter die Lobkowitz-Medaille in Gold (Mai 2009), die Kommunale Verdienstmedaille in Bronze und Silber (Oktober 2003 und Juli 2009).

Grafenwöhr verdankt dir viel und ernennt dich deshalb zum Altbürgermeister”

schließt Knobloch. Idee und Antrag zur Ernennung hatten die Freien Wähler. “Helmut war immer daran interessiert, Grafenwöhr voranzubringen. Mit unserem Antrag wollten wir seine Lebensleistung honorieren und nicht nur einzelne Tätigkeiten. Wir haben den Vorstoß unternommen, um seine stetigen Bemühungen zur fraktionsübergreifenden Zusammenarbeit zu würdigen”, erklärt Fraktionssprecher Thomas Schopf. In dem Punkt sind sich auch alle Stadtratsmitglieder einig.

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Der Vorschlag zur Ernennung zum Altbürgermeister kam aus den Reihen der Freien Wähler.

Wächter ist dankbar für die Auszeichnung: “Ob ich das verdient habe, müsst ihr entscheiden.” Die Zeit als Bürgermeister waren für ihn jedenfalls schöne 30 Jahre, wie er sagt. Trotz eines “lauten Rebells aus Gmünd”, womit er liebevoll seinen langjährigen Stadtratskollegen Josef Neubauer ehrt. Er ist stolz auf sein Schaffen und sicher Grafenwöhr auf einen guten Weg gebracht zu haben.

An seine Anfangszeit erinnert sich Wächter noch genau, zum Beispiel, dass damals im Stadtrat noch gerne wild durcheinander geredet wurde. Dass er eine Wortmeldung durch Handzeichen einführen wollte, hat für Empörung gesorgt. Den damaligen Stadträten hatte er dazu nur eins zu sagen: “Frühere Zeiten sind vorbei, jetzt bin ich da und daran gewöhnt ihr euch besser.”

Bilder: Stefan Neidl 

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