Polizei zieht Bilanz: 2020 mehr tragische Motorradunfälle

Weiden/Neustadt/WN/Tirschenreuth. Schon wieder muss die Polizei auf ein unfallträchtiges Wochenende zurückblicken. Insbesondere ereigneten sich tragische Motorradunfälle, bei denen Beteiligte sich teils schwerst verletzten. Die Polizei appelliert erneut an die Motorradfahrer.

Die Polizei zieht eine erschütternde Bilanz. In diesem Jahr verunglückte bereits der zehnte Motorradfahrer in der Oberpfalz. Das stellt im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg von acht Personen dar. “Größtenteils liegt die Ursache bei den tödlichen Verkehrsunfällen an der überhöhten Geschwindigkeit, Abkommen von der Fahrbahn oder Fehler beim Überholen”, so der Sprecher des Polizeipräsidiums Oberpfalz.

Auch in Zukunft werden wir uns verstärkt dafür einsetzen, derartige Unfälle möglichst zu verhindern!”

Großflächige Kontrollen angesetzt

Mit Schwerpunktkontrollen im gesamten Bezirk liegt der Fokus noch intensiver auf den Motorradfahrern, um insbesondere auch im Gespräch auf eine vernünftige, angepasste Fahrweise und die möglichen Folgen eines Unfalls hinzuweisen. Damit wollen die Beamten die Fahrer hinsichtlich auftretender Gefahren und Risiken sensibilisieren. Denn ein Motorradfahrer ist im Unfallgeschehen weit weniger geschützt als beispielsweise ein Autofahrer. Außerdem wollen die Beamten die festgestellten Verstöße konsequent ahnen.

Letztlich entscheidet jeder selbst durch das eigene Fahrverhalten über seine und die Sicherheit anderer. “Für einen kurzzeitigen Kick oder durch Unachtsamkeit sollte niemand sein Leben, aber vor allem auch nicht das Leben anderer, aufs Spiel setzen”, betont der Sprecher des Polizeipräsidiums Oberpfalz. Nur selten muss er den Schmerz und das Leid der Unfallfolgen alleine ertragen.

Polizist (25) erzählt von seinen Erfahrungen:

[box type=”info” style=”rounded”]Ein an die Unfallstelle gerufener, 25 Jahre alter Polizist einer Oberpfälzer Dienststelle berichtet:

„Von der Einsatzzentrale erhielten wir zunächst die Mitteilung, dass sich ein Verkehrsunfall mit einem Motorrad ereignet hatte. Als wir an der Unfallstelle ankamen, konnten wir schon feststellen, wie mehrere Personen den regungslos im Graben liegenden Motorradfahrer erstversorgt haben. Nachdem die notärztliche Versorgung abgeschlossen war, stellten wir fest, dass es sich um einen Jugendlichen handelte. Dies war für alle Einsatzkräfte, auch Feuerwehr und BRK, eine schlimme Situation – besonders, weil die Notärzte mit dem Schlimmsten rechneten.

Anschließend fuhr ich mit meinem Kollegen zu den Angehörigen des Jugendlichen, um ihnen die Nachricht von dem Unfall zu überbringen. Auf dem Weg dorthin kreisen einem mehrere Gedanken durch den Kopf: Wie überbringe ich den Eltern am „behutsamsten“ die Nachricht? Vor Ort fanden wir ein Gefühl der Bestürzung vor, da die Eltern langsam realisiert hatten, wie ernst die Lage war. Die Folgen, die ein solcher Unfall mit sich bringt, sind immer wieder erschütternd und rufen bei allen Beteiligten große Betroffenheit hervor.”[/box]

* Diese Felder sind erforderlich.