Buntes Treiben an weißen Siedlerwänden

Kaltenbrunn. Die neu am Kinderspielplatz Kaltenbrunn angrenzenden aufgestellten Fertiggaragen, die dem Siedlerbund Kaltenbrunn für das Lagern von Werkzeugen oder Materialien dienen, erstrahlten, wie es sich für einen Neubau gehört, in einem kräftigen Weiß. Fast zu weiß, wie der Vorstand des Siedlerbundes befand.

Von Gerhard Müller

So nahm Vereinsmitglied Alexandra Schwerin-Fortner mit den Mitglied des Kreisjugendrings Neustadt/WN Robert Häusler Kontakt auf, ob beim KJR vielleicht Graffiti-Sprayer bekannt wären, die den Fassaden etwas Farbe verleihen könnten. Kurzerhand wurde ein Workshop organisiert, der sich dieser Sache annahm.

Grafitti Workshop Kaltenbrunn
Bürgermeister Ludwig Biller (2. v. l.) Kunstpädagogin Anja Schönau (3. v. l.), Alexandra Schwerin-Fortner (4. v. l.), Siedlerchef Erwin Schönl (hinten), Nicole Stilp (2. v. r.), Geschäftsführer KJR Martin Neumann (r.) und die fleißigen Künstler. Foto: Gerhard Müller

Kunst a‘ la Großstadt

Zu diesem Workshop, der in dieser Weise zum ersten Mal im Rahmen des Ferienprogramms des Kreisjugendrings Neustadt/Waldnaab angeboten wurde, haben sich sieben Kinder aus dem Landkreis angemeldet. Dabei ging es um Kunst a‘ la Großstadt. Den Teilnehmer sollte die Möglichkeit gegeben werden, thematisch und gestalterisch unterschiedliche sichtbare Elemente, zum Beispiel Bilder, Schriftzüge oder Zeichen, mit Farbsprühdosen auf Oberflächen zu erstellen.

Da ja diese Graffitis oft unter Pseudonym und illegal gefertigt werden, ist diese Weise der legalen Erstellung von Kunstwerken dieser Art vielleicht ein gerne angenommenes Angebot von Künstlern, die ihre Werke zeigen wollen. Ziel des Workshops war, mit einfacher Sprühtechnik ein Gemeinschaftskunstwerk auf eine Wand zu sprayen und sich so mit der urbanen Kunst auseinanderzusetzen.

Viele Arbeitsschritte nötig

Bereits um 8:30 Uhr brachten die Eltern ihre Kinder zum Spielplatzgelände in Kaltenbrunn. Das Ausschneiden der verschiedensten Schablonen aus Pappe war der erste Schritt bei den Vorbereitungen. Hierbei entstanden unter anderen Tiermotive wie Teddybären, Quallen, Giraffen, Katzen und mehr. Unter Zuhilfenahme von Klebebändern wurden die fertigen Vorlagen an den Wänden angeordnet und angebracht.

Mit Farbsprühlacken, wie sie auch unter anderen in der Autolackierindustrie Verwendung finden, wurden die weichen oder scharfen Umrisse gesprayt, Schattierungen aufgebracht oder kräftig bunte Füllflächen gezeichnet. Das erforderte bei den aufwendigeren Kunstwerken nicht wenige Arbeitsschritte.

Professionelle Begleitung

Grafitti Workshop Kaltenbrunn
Siedlerchef Erwin Schönl unterstützt die jungen Künstler nach Kräften. Foto: Gerhard Müller

Die Veranstaltung wurde von der Kunstpädagogin Anja Schönau geleitet und durch zusätzliche geschulte, ehrenamtliche Betreuer begleitet. Die Dozentin, die als akademische Rätin an der Universität unterrichtet, mischte sich mit dem gleichen Arbeitsoutfit wie die Kinder unter die Schar der Farbenkünstler. Sie leitete die Kinder in einfühlsamer Weise an und motivierte sie zur sehr schönen Gestaltung der Wände mit den verschiedenen Motiven. Die ehrenamtliche Mitarbeiterin Nicole Stilp unterstützte hierbei mit Rat und Tat in allen Bereichen.

KJR-Geschäftsführer Martin Neumann oblag die logistische Organisation auf dem Arbeitsgelände. Er sorgt dafür, dass alle Teilnehmer mit den notwendigen Arbeitsmaterialien ausgestattet waren und für die zum Sprayen benötigte Schutzkleidung trugen. Er hatte auch für jeden der mitmachenden Jugendlichen eine Holzplatte von ca. 60 x 80 cm vorbereitet und weiß grundiert, die dann jeweils nach den eigenen Vorstellungen individuell gestaltet werden konnte.

Auch Siedlervorstand Erwin Schönl ließ sich nicht nehmen, die kleinen Sprayer beim Ankleben der Sprühschablonen bestmöglich zu unterstützen. Mit großem Engagement half er beim Anbringen der ausgeschnittenen Pappvorlagen.

Bürgermeister unterstützt Kunstaktion

Bürgermeister Ludwig Biller, der es sich nicht nehmen ließ, bei der jugendlichen Truppe vorbeizuschauen, war von den Arbeiten der jungen Künstler sehr angetan und sicherte eine großzügige Spende für die Beschaffung der Arbeitsmaterialien wie Schutzoveralls oder Sprühfarben zu. Nach der gelungenen Aktion wurden die teilnehmenden Kinder wieder von ihren Eltern abgeholt.

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