Feldkreuzeinweihung in Kleinbüchelberg

Mitterteich-Kleinbüchlberg. Mit einer eindrucksvollen Einweihungsfeier wurde vor kurzem das Feldkreuz der Familie Waidhas am Steinbühl bei Kleinbüchlberg eingeweiht. Zahlreiche Bewohner der Ortschaften Klein- und Großbüchlberg, Pechofen und Oberteich wohnten dem Ereignis bei.

Von Werner Männer

Das_renovierte Feldkreuz
Das renovierte Feldkreuz

Wie bereits berichtet hat der Arbeitskreis Heimatpflege mit einigen Helfern dem über 150 Jahre alten Kreuz zu neuem Glanz verholfen. Der Chor „Gracie a Dio“ aus Leonberg gestaltete die Feier musikalisch. Stadtpfarrer Georg Witt nahm zusammen mit dem neuen Kaplan Daniel Schmied die Segnung vor.

Chor "Gracie a Dio"
Der Chor „Gracie a Dio“ umrahmte die Einweihungsfeier musikalisch

Der Vorsitzende des Arbeitskreises Heimatpflege, Werner Männer, hieß die Besucher willkommen, unter ihnen besonders Bürgermeister Stefan Grillmeier, der aktives Mitglied im Arbeitskreis ist, und die Familie Waidhas, der das Kreuz gehört. Danke sagte er auch für die Bank, die von der Stadt in der Nähe des Kreuzes aufgestellt wurde. Er bedauerte, dass der Kirchenmaler, der das Denkmal eindrucksvoll renoviert hat, an der Feier wegen Krankheit nicht teilnehmen konnte.

Ortssprecher Bernhard Waidhas bedankte sich bei den „Dörflern“ für den zahlreichen Besuch. Sein Dank galt dem Arbeitskreis für die Renovierung, dem Chor für die gesangliche Unterstützung, Stadtpfarrer Witt für die Segnung und der Stadt für die Unterstützung.

Ortssprecher_Bernhard Waidhas
Ortssprecher Bernhard Waidhas

Bürgermeister Stefan Grillmeier dankte allen für die gelungene Arbeit. Seit Jahren pflege der Arbeitskreis die Kreuze rund um die Stadt. Es dürften etwa zirka 20 sein, die schon renoviert wurden. Den Mitgliedern und Akteuren des Arbeitskreises zollte er höchstes Lob. Diese Feldkreuze gehörten zur Mitterteicher Geschichte, den fast hinter jedem verberge sich eine kleine persönliche Geschichte. Es sei erfreulich, dass diese Feier mit einem so guten Besuch belohnt worden sei. Als kleines Dankeschön überreichte der Bürgermeister zur Unterstützung der Renovierungskosten eine Geldspende an den Vorsitzenden des Arbeitskreises.

Bürgermeister Stefan Grillmeier
Bürgermeister Stefan Grillmeier bedankte sich bei Arbeitskreis-Vorsitzenden Werner Männer für Restaurierung und überreichte eine Spende.

Zusammen nahmen dann die beiden Geistlichen die Segnung des renovierten Kreuzes vor. Stadtpfarrer Witt meinte, das Kreuz sei nicht nur ein Zeichen von Tod sondern auch eine Zeichen, dass Jesus am Kreuz die Erde mit dem Himmel verbinde. Die Querbalken seien Symbol, das Jesus die Menschen in seine Gemeinschaft mit einschließen. Mit Fürbitten, einer Lesung durch den Kaplan, den Segen der Kirche und der gesanglichen Umrahmung des Chores wurde die Feier abgeschlossen.

Stadtpfarrer Witt und Kaplan Schmied
Stadtpfarrer Witt und Kaplan Daniel Schmied bei der Segnung des Feldkreuzes

Der zweite Vorsitzende des Arbeitskreises, Erhard Sommer, erzählte zum Abschluss wie es zur Renovierung des Kreuzes gekommen war. Auch über die Geschichte des Denkmals wusste er Bescheid. Rita Waihas, die Besitzerin des Kreuzes, habe ihn vor langer Zeit angesprochen und auf den schlechten Zustand des Kreuzes aufmerksam gemacht. Kurze Zeit später habe man sich an die Arbeit gemacht. Theo Schaumberger und Willi Forster hätten zusammen mit Familienmitgliedern der Familie Waidhas und den Helfern vom Arbeitskreis hervorragende Vorausleistungen geschaffen.

Feldkreuz Einweihungsfeier
Großes Publikum bei der Einweihungsfeier vom renovierten Feldkreuz.

Schwierigkeiten habe es bereitet, einen geeigneten Künstler zu finden. Schließlich habe sich der Restaurator Ernst Kolb aus der Nachbarstadt zur Mitarbeit bereiterklärt. Die nächste Schwierigkeit, so Sommer weiter, sei die Beschaffung des Goldes gewesen. Der Vorsitzende des Arbeitskreises konnte schließlich dieses Problem lösen.

Sommer berichtete auch, dass es ein Anliegen des verstorbenen Franz Schaumberger von Kleinbüchlberg (Hummel Franz) gewesen sei, dieses Kreuz zu restaurieren. Er gab dazu eine Spende. Mit der Bayernhymne wurde die Feier geschlossen. Noch einige Zeit genossen die Besucher nicht nur die herrliche Aussicht sondern auch den lauschigen Abend verbunden mit dem Farbenspiel der untergehenden Sonne über dem Stiftland. Für die Familien Waihas war die Kreuzeinweihung ein willkommener Anlass für ein Familientreffen.

Zum renovierten Feldkreuz am Steinbühl bei Kleinbüchlberg erläuterte der zweite Vorsitzende des Arbeitskreises Heimatpflege, Erhard Sommer, dessen Geschichte. Bis in die 80er Jahre stand es auf dem einstigen Kirchsteig nach Großbüchlberg. Bei der Flurbereinigung in Großbüchlberg wurde der Kirchsteig aufgelöst. Und plötzlich stand es mitten in einem Feld von Andreas Waidhas. Da es aber wegen der Feldarbeit im Weg stand, versetzte es Waidhas kurzentschlossen auf den heutigen Platz am Waldrand des Steinbühls. Das war etwa um 1978. Bis dahin wusste niemand, weshalb dieses Kreuz aufgestellt wurde.

Erhard_Sommer_zur_Geschichte_des_Kreuzes
Erhard Sommer berichtete über die Restaurierung und über die Geschichte des Kreuzes.

Sommer forschte aber in den Unterlagen der Stadt und entdeckte eine Aufzeichnung des früheren Oberlehrers Rüth, der auch Kreisheimatpfleger war, wo alle Feldkreuze und Denkmäler erfasst sind. Auch dieses Kreuz ist benannt. Es wurde zum Gedenken an Oberforstmeister Franz Spörlein errichtet. Er starb auf dem Nachhauseweg am Kirchsteig im Jahr 1866 an einem Schlaganfall. Spörlein war damals Chef des Forstamtes, das sich in Großbüchlberg befand. In einer alten topografischen Landkarte aus dieser Zeit ist das Kreuz noch immer an seinem früheren Platz eingezeichnet. Durch das Versetzen des Kreuzes auf den Privatgrund von Andreas Waidhas gehört es nun der Familie.

Bilder: Werner Männer

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