Gerüstet für den Ansturm auf die Urne

Störnstein. Die Gemeinde braucht über kurz oder lang weitere Bestattungsmöglichkeiten für Urnen. In der Urnenwand auf dem Friedhof sind noch neun Fächer frei. Aber nicht jeder Hinterbliebene will seine Urne in einen solchen Schaukasten stellen.

Von Gabi Eichl

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In der Urnenwand auf dem Friedhof sind noch neun Fächer frei; der Gemeinderat diskutiert, welche anderen Möglichkeiten es für Urnenbestattungen gibt als eine Verlängerung dieser Wand. Bild: Gabi Eichl

Im Gemeinderat werden die unterschiedlichsten Lösungen diskutiert, nachdem in den letzten Jahren auch in Störnstein die Zahl der Urnenbestattungen deutlich gestiegen ist. Bürgermeister Markus Ludwig sagt, aus der Bevölkerung sei immer wieder der Wunsch nach einem Urnen-Hain zu hören, in dem auch anonyme Bestattungen möglich seien. Er sei durchaus offen für alle möglichen Lösungen.

Urnen können in der Gemeinde im Moment ausschließlich in der Urnenwand bestattet werden. Urnengräber gibt es noch nicht. Wer seine Urne unter die Erde bringen will, muss ein großes Einzelgrab nehmen.

Urnengräber unter einem Baum

Otto Müller (FBL) schlägt vor, die Urnenwand zu verlängern und Urnengräber zuzulassen. Gerhard Trottmann (SPD) verteilt eine selbstgezeichnete Skizze; von einer Verlängerung der Urnenwand seien die wenigsten Gemeindebürger begeistert, sagt er. Trottmanns Vorschlag sieht unter anderem einen Baum mit einer Bank vor, neben den Einzelgräbern Urnengräber mit einer ebenerdigen Platte, über die man mit dem Rasenmäher fahren kann.

Der versaut uns die ganzen anderen Gräber”

Sehr ähnliche Vorstellungen äußert der FW-Sprecher Hubert Meiler, der darum bittet, ein Planer möge ein paar Vorschläge machen. Wichtig sei, darauf zu achten, dass die Hinterbliebenen nicht Unmengen an Erinnerungsstücken an oder auf den kleinen Gräbern ablegten. Auch Ludwig kann sich eigenem Bekunden nach vorstellen, dass man mit einem oder zwei Bäumen den Wünschen der Bürger entgegenkäme. Im Gegensatz dazu warnt Andreas Müller (CSU) geradezu vor einem Baum: Der werde irgendwann riesengroß und „versaut uns die ganzen anderen Gräber“. Der Bürgermeister bittet die Gemeinderäte, Fotos zu machen, sollte jemand in einer anderen Gemeinde eine schöne Lösung sehen. Er selbst zeigt ein Foto von einem Urnenplatz in Form eines Auges auf dem Friedhof Krummennaab.

Erst einmal den “Bayernfunk” testen

Über das Thema Urnengräber könnte der Gemeinderat direkt mit der Bevölkerung diskutieren, wenn die Gemeinde schon die von der CSU gewünschte Bürger-App für das Smartphone hätte. Eine professionelle Lösung für etwa 7500 Euro, wie sie der CSU-Sprecher Benedikt Grimm vorstellt, ist dem Gemeinderat aber noch zu teuer. Vorher will man die kostenlose App namens „Bayernfunk“ testen und in der November-Sitzung noch einmal über das Thema sprechen.

Wie Grimm erläutert hatte, solle die Bürger-App alle nur denkbaren Informationen rund um die Gemeinde enthalten und gleichzeitig die Möglichkeit der unmittelbaren Kommunikation bieten. Dadurch erhoffe man sich eine Stärkung des Zusammenhalts.

Pflege das A + O einer Bürger-App

Auf den Knackpunkt der App weist Karlheinz Schreiner (FW) hin: deren Pflege. Wie schwierig diese sei, zeige sich an der Homepage der Gemeinde. Grundsätzlich zeigt sich die Mehrheit der Gemeinderäte aufgeschlossen für neue Wege der Kommunikation mit den Bürgern. Einzig der SPD-Sprecher Konrad Schell sieht „keine Notwendigkeit“; durch die Homepage der Gemeinde sei man bestens ausgestattet.

Die Hundesteuersatzung der Gemeinde wird an die neue Mustersatzung des Gemeindetages angelehnt mit einer Ausnahme: Für Kampfhunde wird es weiterhin eine Ermäßigung geben, wenn der Halter einen Wesenstest nachweisen kann. Auch behält die Gemeinde ihre eigenen Steuersätze bei.

Kampfhunde: Ermäßigung nach Wesenstest

Der Satz für Kampfhunde bleibt demnach bei 300 Euro (ermäßigt 150 Euro), die Mustersatzung hatte 600 Euro vorgesehen. Für die Ermäßigung von Kampfhunden mit Wesenstest hatte sich neben anderen Johann Simon (SPD) stark gemacht; es dürfe nicht derjenige bestraft werden, der viel Mühe in einen solchen Hunde investiere. Grimm argumentierte gegen die Ermäßigung, um keinerlei Anreize zu geben, sich einen Kampfhund anzuschaffen. Er stimmte wie Beate Gmeiner und Andreas Müller gegen die Neufassung der Satzung.

VW-Bus nach Sperrmüll zurückgelassen

Auf dem Sportplatz steht seit der letzten Sperrmüllsammlung ein blauer VW-Bus. Den Worten Ludwigs zufolge ist die Gemeinde in Kontakt mit dem Halter in Ungarn; eine Handhabe, das Fahrzeug abzuschleppen oder zu verschrotten, habe man nicht.

Ahornbäume sollen gefällt werden

Von den alten Ahornbäumen in Reiserdorf schlägt ein Gutachter vor, zwei zu fällen, wie Ludwig sagt; bei dreien sei ein starker Rückschnitt vorzunehmen. Grimm schlägt einen Ortstermin vor wegen einer Ersatzpflanzung an anderer Stelle mit möglichst klimaresistenten Baumarten.

Backofen-Sanierung im Frühjahr

Die Sanierung des Backofens wird laut Ludwig im Frühjahr in Angriff genommen. Für den Friedhofszaun sei der Auftrag noch nicht vergeben. Konrad Schell hatte sich danach erkundigt.

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