Mehr Geld für Dachdecker gefordert

Weiden. Krisenfestes Handwerk: Dachdecker haben während der Pandemie voll durchgearbeitet. Jetzt sollen sie an der guten Wirtschaftslage der Branche beteiligt werden, fordert die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU).

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Auch in Corona-Zeiten viel zu tun: Dachdecker sollen mehr Geld für ihre Arbeit bekommen, fordert die IG BAU. Bild: IG Bau.

„Die Auftragsbücher im Dachdeckerhandwerk sind voll, die Wartezeiten für Kunden lang. Für die Beschäftigten muss sich die körperlich anstrengende Arbeit auch im Geldbeutel bemerkbar machen“, sagt Christian Lang, Bezirksvorsitzender der IG BAU Oberpfalz. Die Gewerkschaft verlangt in der laufenden Tarifrunde ein Lohn-Plus von 4,8 Prozent, 100 Euro monatlich mehr für Auszubildende sowie die Sicherung der Zusatzrente in der jetzigen Höhe.

Bislang hätten die Arbeitgeber jedoch kein Angebot vorgelegt, kritisiert Carsten Burckhardt vom IG BAU-Bundesvorstand, der die Verhandlungen führt: „Geht es nach den Unternehmen, sollen sich die Beschäftigten mit einer Nullrunde begnügen. Das ist eine Unverschämtheit – ebenso wie die Forderung nach Einschnitten bei der tariflichen Zusatzrente. Nur die allerwenigsten Dachdecker halten bis zum gesetzlichen Rentenalter durch. Und dann liegen die Bezüge oft deutlich unter 1.000 Euro. Deshalb ist eine Extra-Rente so wichtig. Hier darf den Beschäftigten nicht in die Tasche gegriffen werden – weder bei den künftigen Rentnern noch bei denen, die heute schon im Ruhestand sind“, so Burckhardt.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stiegen die Umsätze in der Dachdeckerei und Bauspenglerei in der ersten, von der Pandemie geprägten Hälfte des Jahres um 6,7 Prozent. Die IG BAU ruft den Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks dazu auf, nun ein akzeptables Lohn-Angebot vorzulegen. Die Zusatzrente dürfe nicht angetastet werden. Die Verhandlungen werden am 7. Oktober in Frankfurt am Main fortgesetzt.

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2 Kommentare

Anja - 19.12.2023

Die jüngsten Tarifverhandlungen haben den Dachdeckern eine wohlverdiente Gehaltserhöhung eingebracht. Mit steigenden Löhnen und sogar einer Inflationsprämie werden die Anstrengungen dieser Fachleute anerkannt, die oft unter schwierigen Bedingungen arbeiten. Es ist erfreulich zu sehen, dass die Branche ihr Bestes tut, um ihre Mitarbeiter zu schätzen und zu belohnen. Diese positive Entwicklung könnte dazu beitragen, mehr Menschen für das Dachdeckerhandwerk zu begeistern. Hier habe ich weitere Informationen gefunden: https://www.schmedler.at/leoben/trapezbleche

Wolfgang - 30.05.2023

Ich finde den Gedanken, Dachdecker finanziell an der guten Wirtschaftslage zu beteiligen, nicht mehr als fair. Von meinem eigenen Vater, der sein Leben lang in einer Dachdeckerei tätig war, weiß ich, was diese Handwerker jeden Tag leisten. Eine höhere finanzielle Wertschätzung ihrer Arbeit wäre meiner Meinung nach deshalb durchaus angebracht.