Mit 3.000 Umdrehungen zum besonderen Unikat

Parkstein. Tag für Tag sind sie an unserer Seite. Bereits in den jungen Jahren nutzen wir sie und auch im hohen Alter begleiten sie uns noch täglich. Die Rede ist von Kugelschreibern, Füllern und weiteren Stiften. Wer gerade auf der Suche nach einem ganz besonderen Weggefährten ist, ist bei dem Parksteiner Unternehmer Franz Zetzl an der richtigen Adresse. Er drechselt originelle, kreative und einfach nur geniale Unikate für Jedermann.

Ob für sich selbst oder als Geschenk, die gedrechselten Stifte von Franz Zetzl sind etwas ganz Besonderes. Aus diesem Grund haben wir mal etwas genauer nachgefragt. Unter anderem in welchem Preissegment die Einzelstücke liegen und welche Materialien überhaupt alles verwendet werden können.

OberpfalzECHO: Wie kommt man darauf, Schreibgeräte zu fertigen?

“Das ist eine lange Geschichte, aber um es kurz zu machen. Ich habe mir vor über zehn Jahren eine Drechselbank gekauft, um mich einfach über die Wintermonate damit zu beschäftigen. Nach einigen Jahren habe ich mich an Schreibgeräten versucht – und das ist bis heute meine Leidenschaft.”

OberpfalzECHO: Wer ist dein typischer Kunde?

“Den gibt es nicht wirklich. Vom Drittklässler, der zur Kommunion einen Einstiegsfüller mit seinem Namen geschenkt bekommt, über Autoren bis zum Konzern-Manager. Da ist wirklich jeder Typ Mensch dabei.”

OberpfalzECHO: In welchem Preissegment liegen die Stifte?

“Die für jeden Kunden individuellen Schreibgeräte beginnen preislich bei 30 Euro und können auch schon mal einiges über 500 Euro kosten. Es ist immer ausschlaggebend, welches Material zum Einsatz kommt. Ob Kunststoff, kombiniert mit heimischen Holz oder Titan mit Echtgold-Federn. Je nachdem welches Material sich der Kunde aussucht, variiert die Preisspanne.”

OberpfalzECHO: Wie lange dauert die Anfertigung eines Kundenwunsches?

“Im Normalfall ist alles binnen einer Woche erledigt. In den Monaten vor Weihnachten verdoppelt sich meist die Lieferzeit aufgrund der hohen Nachfrage. Ich möchte mich hier auch keineswegs hetzen lassen, denn ein Stift, der nur 99 Prozent Qualität aufweist, hat meinen Vorstellungen nach zwei Prozent zu wenig.”

OberpfalzECHO: Was schätzen deine Kunden an dir?

“Alleine die Feststellung, dass inzwischen gut 80 Prozent meiner Kunden ein weiteres Mal bei mir bestellen, sagt einiges über die Qualität und Kundenzufriedenheit aus, finde ich. Da lege ich auch höchsten Wert darauf. Daher benötigt man auch entsprechend Zeit. Die größte Freude habe ich daran, meinen Kunden eine entsprechende Freude zu bereiten.”

Fast jedes Material kann verwendet werden

OberpfalzECHO: Welches Material verwendest du?

“Anfangs war es „nur“ heimisches Holz. Inzwischen ist eine enorme Bandbreite entstanden. Hölzer aus der ganzen Welt kommen zum Einsatz, wobei ich ausschließlich nachhaltige Holzarten verwende. Auch aus „Omas Nachtkästchen“ oder aus einem „Geburtsbaum“ habe ich schon schöne Unikate für Kunden gefertigt.

Vor etwa vier Jahren kam dann auch noch Kunstharz dazu, mit dem man sehr kreativ arbeiten kann. Seitdem entstehen Unikate aus Kaffeebohnen, Gewürzen, Kleidungsstücken, Pfefferkörnern, alten Eurobanknoten, Pistazienschalen, verschiedenen Holzsorten, die miteinander vergossen werden und noch vieles mehr.

Meine Kinder hatten mich vor knapp zwei Jahren auf die Idee gebracht, Fell unseres Hundes zu verarbeiten. Dies hat sich inzwischen zu einem heiß begehrten Material entwickelt. Von überall her senden mir Kunden Haare von ihren Tieren (Hunden, Katzen, Pferden) und ich fertige daraus den gewünschten Stift – das ist inzwischen wirklich ein Klassiker von mir.”

OberpfalzECHO: Was ist das verrückteste Material, das du jemals verarbeitet hast?

“Das war die natürliche Schlangenhaut einer Python, die sich gehäutet hatte. Der Kunde hat mir im Nachgang sogar ein Bild zugeschickt, auf dem die Schlange den Füllfederhalter umschlungen hat.”

OberpfalzECHO: Machst du auch kleine Serien?

“Ja, ich fertige auch Serien unter anderem für Unternehmen, Gemeinden und Vereine. Zum Beispiel habe ich für einige Gemeinden schon Kugelschreiber aus dem Holz der Ortschaft hergestellt. Als Besonderheit lasere ich dann noch das Gemeindewappen in den Stift.

Aber auch für Unternehmen drechsle ich oftmals Stifte. Diese Unikate dienen dann meist als Geschenk für Mitarbeiter, Geschäftspartner oder Kunden. Viele Unternehmer denken inzwischen anders – nachhaltigkeit bei Geschenken ist zwischenzeitlich ein großes Thema. Meine Schreibgeräte können immer wieder mit neuen Minen bestückt werden. Somit hat man von dem Geschenk meist über mehrere Jahre hinweg etwas.”

Stifte im Showroom oder online begutachten

OberpfalzECHO: Wo kann man deine Stifte besichtigen?

“Ich habe einen Showroom bei mir zuhause eingerichtet. Dort sind permanent rund 100 Unikate ausgestellt. Ein Raum, in dem man sich auch eine Inspiration holen kann, wenn man noch nicht genau weiß, wie der Stift aussehen soll. Hier berate ich täglich ab 17 Uhr oder am Wochenende ganztags meine Interessenten. Eine vorherige Terminabstimmung wäre aber trotzdem sehr wichtig, damit ich mir dann auch entsprechend Zeit lassen kann bei der Beratung.

Für die Kontaktaufnahme gibt es viele Möglichkeiten. Entweder telefonisch übers Festnetz unter der Nummer 09602-616020 oder übers Handy unter der Nummer 0160-1535154. Ich habe aber auch ein Kontaktformular auf meiner Homepage, über das sich Interessierte gerne melden können. In meinem Onlineshop kann man sich ebenfalls Inspirationen holen oder gleich das Einzelstück selbst konfigurieren.”

OberpfalzECHO: Was wünscht du dir für die Zukunft?

“Ich wünsche mir, dass ich jedem einzelnen Kunden eine große Freude mit seinem Unikat machen kann.”

https://www.youtube.com/watch?v=G0vZfyvZKkk

Bilder: Franz Zetzl