Stadtführung mit Blitz und Donner

Neustadt/WN. Die Kulturfreunde Lobkowitz lassen mit ihrer Stadtführung die Geschichte Neustadts neu aufleben. 

Von Bernhard Knauer

Die historische Stadtführung der Kulturfreunde Lobkowitz hat wieder etwas kulturelles Leben in die Kreisstadt gebracht: 100 Teilnehmer haben bei einem Rundgang am Stadtplatz mehr über die lange Geschichte der Kreisstadt erfahren. Neu war dabei der Auftritt eines Legionärs, der Besuch zweier Ordensschwestern sowie Sagen aus und um Neustadt. Die Darsteller haben die Szenen sogar mit Nebel und Donner ins rechte Licht gerückt.

Neustadts Geschichte frisch erzählt

Fürst Wenzel Eusebius (Bernhard Knauer) ist in seine Residenzstadt gekommen. Zusammen mit seinem höchsten Beamten Zickel (Max Peter) begibt er sich auf eine Besichtigungstour durch Neustadt. Nach der Begrüßung und einer Einführung im Barockgarten hat der Komponist Franz Gleißner (Karl Wildenauer) im wunderschönen Atrium des neuerbauten Anbaus des Landratsamtes die Besucher überrascht: Er hat mit seinen Schülern musiziert und viel aus seinem Leben berichtet.

Zurück am Schlossplatz war eine Premiere geboten: Zwei französische Klosterfrauen (Waltraud Näger und Gabi Fröhlich), die ihre kranke Schwester in Neustadt besuchen wollten, haben die Geschichte der heiligen Antida Thouret erzählt, die vertrieben durch die französische Revolution nach Neustadt kam. Eine Erinnerungstafel am Neustädter Friedhof erklärt diese Geschichte.

Aufgrund der derzeitigen Situation konnte bei der Führung nicht wie gewohnt Lobkowitz-Wein unter den Besuchern verteilt werden. Dafür hat aber Renatus von Iphofen (Reinhold Zapf) dem Fürsten und seinem Beamten einen Becher Rotwein gereicht, mit dem sie auf das Wohl der Teilnehmer angestoßen haben.

Nach der Wilderin (Regina Schmid), die von der Bürgerwehr abgeführt wurde, hat Vronita Grünauer vom Waschalltag in längst vergangenen Zeiten berichtet. Ein verirrter römischer Legionär (Roland Gröger) hat seine Mannen gesucht und von so mancher Begebenheit aus der Zeit vor 2.000 Jahren erzählt.

Gewittergrollen und spannende Sagen

Dann haben ein Donnerschlag, Gewittergrollen und rot gefärbter Nebel, der aus dem Museumsdurchgang auf den Kirchplatz gezogen ist, die Gäste überrascht. Ein junger Mann (Tobias Knauer) hat aufgeregt berichtet, dass ihn die „Wilde Jagd“ verfolgt und auch die „Drud“ hinter ihm her sei. Aus dem Publikum kam dann Rudi Förster hervor, der seine Zuhörer mit Sagen aus Neustadt erstaunt hat. Am Schlossplatz war die Führung beendet – natürlich durfte hier das Neustädter Original – Gendarm Haslbeck (Karl-Heinz Bock) – nicht fehlen.

[box] Letzte historische Stadtführung Neustadt 2020

Die nächste und heuer letzte Stadtführung findet am Sonntag, 04. Oktober, 19 Uhr statt. Die Karten kosten 6 Euro. Hier online bestellen. Die Teilnehmerzahl ist aktuell auf 100 Personen beschränkt. [/box]

Bilder: Bernhard Knauer