Raus aus dem Gedankenkarussell!

Grafenwöhr. Wenn man sich nur noch im “Gedankenkarussell” dreht, besteht die Gefahr in eine Depression abzudriften. Außerdem sei das “total sinnlos” – Sozialpädagogin und Familientherapeutin Angelika Kasseckert aus Mantel weiß, dass gerade Frauen viel nachdenken und sich selbst blockieren. 

Von Renate Gradl 

“Bei Frauen besteht die Gefahr, dass sie ein Depression bekommen, wenn sie zu viel grübeln – bei Männern heißt das ‘Burn Out’, obwohl es eigentlich das Gleiche bedeutet”, betont Angelika Kasseckert. Die Referentin hatte viele Fragen an die rund 50 Anwesenden: “Sind Sie erschöpft oder verletzt? Fühlen Sie sich motivationslos? Haben Sie keine Energie zum Anpacken? Spielen Sie bestimmte Ereignisse nach?” Viele würden sich auch die Frage stellen: “Warum gelingt es mir nicht, mein Leben besser in den Griff zu bekommen?” Dabei sei Grübeln passiv und völlig sinnlos! Grübeln bedeute auch nicht, dass man sich sorgt, wie Kasseckert erklärt.

“Anspruchsdenken, Rollenverständnis, hormonelle Veränderungen und der Biorhythmus, Überforderung, psychische Traumata und der Verlust von lieben Menschen sowie Alkohol und Drogen begünstigen das Grübeln”, weiß Kasseckert. Dabei raube das Grübeln viel Energie, wenn man vom Hundertsten ins Tausende kommt.

Bewegung hilft!

Als Tipps gegen das Grübeln rät die Referentin zu Bewegung und Aktivität. Einfach einmal die Gedanken umlenken, indem man an etwas Positives denkt. Außerdem wichtig: Hilfe von anderen akzeptiert.

Mit jemanden reden, Sport wie beispielsweise Yoga mit Anleitung, die Sorgen bei einem Gebet an Gott delegieren, sich etwas Schönes gönnen, viel an die frische Luft gehen und die Gedanken aufzuschreiben, waren weitere Ratschläge. Medikamente sollten nur bei schweren Fällen nach Absprache eines Arztes eingesetzt werden, wie die Expertin sagt. Kasseckert hat den Publizisten Richard David Precht zitiert:

Der Sinn des Lebens ist, das Leben zu leben.”

Sozialpädagogin Angelika Kasseckert Frauenbund Grafenwöhr Vortrag Gedankenkarussell (1)
Rund 50 Teilnehmer waren zum Vortrag organisiert vom Katholischen Frauenbund gekommen. Bild: Renate Gradl.

Kein Kochabend, dafür Geldanlagen

Organisatorin Theresia Hacker vom Katholischen Frauenbund dankte der Referentin und informierte die Frauenbund-Mitglieder über die nächsten Aktivitäten. Leider muss der geplante italienische Kochabend mit Adriano Colella coronabedingt entfallen. Dafür werden Anmeldungen zum Vortrag: “Geldanlagen Schritt für Schritt” mit Stephan Wolf angenommen. Dieser ist für Montag, 26. Oktober um 19 Uhr geplant. Anmeldungen nehmen das Pfarrbüro zu den Öffnungszeiten unter der Telefon: 09641/2239 oder Frauenbund-Vorsitzende Doris Schreglmann, Telefon: 0176-81795428 entgegen.

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