“Aussagen, die vor Jahren unvorstellbar waren, werden plötzlich ohne Scham gegrölt und beklatscht”

Störnstein. Ein Zeichen der Hoffnung und des gemeinsamen Handelns wolle er setzen in einer Zeit, in der Menschen, von Hassparolen angestachelt, immer weiter auseinander rückten. Das sagt Bürgermeister Markus Ludwig am Volkstrauertag in kleiner Runde.

Von Gabi Eichl

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Bürgermeister Markus Ludwig und Pater Rafau Lotawiec begehen in ganz kleinem Rahmen im Beisein weniger Gemeinderäte den Volkstrauertag.

Und so wird am Mahnmal nicht nur der Opfer der Weltkriege gedacht, sondern auch der Toten in Paris, Nizza und Wien in den vergangenen Wochen. Der Blick auf die USA lasse den Kopf schütteln darüber, wie in einem demokratischen Land Hass und Angst geschürt würden. Noch erschreckender jedoch sei, wie viele Menschen dafür empfänglich seien. Auch hierzulande ließen sich immer mehr Menschen durch dumpfe Parolen beeinflussen. Markus Ludwig sagt wörtlich: „Aussagen, die vor Jahren noch unvorstellbar waren, werden plötzlich ohne Scham gegrölt und beklatscht.“

Lassen Sie uns eine sichere und lebenswerte Zukunft schaffen.”

Die Corona-Pandemie gieße für viele Öl ins Feuer. Anfang des Jahres sei noch von einem Zusammenrücken die Rede gewesen, nun würden Entscheidungsträger angepöbelt. Darum seien diese Gedenkminuten zum Volkstrauertag auch unter den Auflagen der Pandemie so wichtig. „Lassen Sie uns aus der Vergangenheit lernen und durch gemeinsames Handeln eine sichere und lebenswerte Zukunft schaffen“, sagt Ludwig im Beisein mehrerer Gemeinderäte.

Vor der Kranzniederlegung hatte Pater Rafau Lotawiec nach dem Vorabendgottesdienst ein Gebet für die Gefallenen der Gemeinde gesprochen. Eine kleine Abordnung der Störnsteiner Blasmusik spielt mit Sicherheitsabstand den „Guten Kameraden“ und die Deutschlandhymne.

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